Im Kräuterdorf weiß man: Der Mix muss stimmen

Nicht nur in sportlich Hinsicht läuft es also beim TSV. Auch in Sachen Personal können die Abtswinder im dritten Jahr ihrer Fünftliga-Zugehörigkeit erfreuliches vermelden. Der frühere Zweitliga-Spieler Claudiu Bozesan bleibt auch in der kommenden Saison Trainer. "Es stimmt einfach alles", kommentiert der 55-Jährige kurz und knapp die Verlängerung seines Engagements. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber dann doch was das Team hinter dem Team betrifft. Co-Trainer Razvan Constantin Paunescu verabschiedet sich bereits im Winter aus privaten Gründen. Ein Ausfall, der schwer wiegt. Menschlich wie auch fachlich. "Es wird schwierig, einen gleichwertigen Ersatz zu finden", stellt Bozesan nüchtern fest.

Trotz des Abganges von Essa Ganes in Richtung Würzburger FV konnte hingegen das Niveau des Kaders gehalten, wenn nicht sogar aufgewertet werden. Zum einen ist Ali Koller nach USA-Aufenthalt wieder einsatzfähig. Zum anderen stehen auf der Zugangsseite mit Artan Selmani (Kornburg) und Max Hillenbrand (Euerbach/Kützberg) zwei Spieler, die wohl sofort weiterhelfen können. "Artan hat sich zuletzt bei uns fit gehalten und hat dabei einen super Eindruck hinterlassen", berichtet Bozesan. Welch super Typ und super Spieler Hillenbrand sei, wisse man in Abtswind ohnehin. Immerhin hat der 25-jährige Mittelfeldspieler bereits 52 Bayernliga-Spiele für den TSV absolviert - und dabei starke elf Mal genetzt.

"Wir wollen weiter gute Arbeit machen, was uns im bisherigen Saisonverlauf gut gelungen ist", blickt der TSV-Trainer auf die Restsaison. "Die Spieler, die im Sommer zu uns gekommen sind, konnten wir gut integrieren. Wir haben uns stabilisiert. Aber man muss den jungen Spielern auch Leistungsschwankungen verzeihen. Rückschläge muss man deshalb mit ein berechnen." Aus diesem Grund sei das große Ziel, zunächst die noch fehlenden Punkte zu sammeln, um den Klassenerhalt zu fixieren. Danach, so Bozesan, könne man ganz anders trainieren und spielen. Der Mix muss stimmen, wie man weiß.

Apropos Zusammensetzung. Diese scheint auch zwischen dem TSV Abtswind und dem Würzburger Kickers zu stimmen. Denn beide Vereine, auf der einen Seite der aufstrebende Dorfverein, auf der anderen Seite das unterfränkische Aushängeschild, haben sich dazu entschlossen, enger zusammen zu arbeiten. Was das konkret bedeutet, teilt der abstiegsbedrohte Drittligist im Rahmen einer Pressenotiz mit:

"Das Hauptziel der Vereinbarung richtet sich im Nachwuchsbereich auf den sportlichen und fachlichen Support für Trainer und Spieler des TSVs, mit einem gegenseitigen Wissenstransfer in den Bereichen Vereinsorganisation und -infrastruktur. Darüber hinaus sieht der Kooperationsvertrag vor, dass Trainer des Vereins mindestens zweimal im Jahr an Workshops der Kickers teilnehmen und ein Würzburger Lizenzspieler im Zuge einer Vereinsveranstaltung in Abtswind vor Ort sein wird. Zudem ist geplant, beim TSV mehrere Fußballcamps jährlich abzuhalten. Im Erwachsenenbereich sieht die Kooperation vor allem vor, dass die Kickers besonders talentierte Spieler aus der U19 oder Jungprofis an den TSV abgeben, um dort Spielpraxis sammeln zu können und den Klub fußballerisch zu verstärken."

Claudiu Bozesan, der selbst eine Vergangenheit beim großen Nachbarn hat, begrüßt diese Zusammenarbeit - und sieht zunächst nur Vorteile für den TSV Abtswind. "Wie das Ganze dann im Detail ablaufen wird, wird man erst nach einer gewissen Zeit feststellen können." Diese Kooperation ist aber ein weiteres Mosaiksteinchen für den Verein, aber auch für dessen Trainer. Denn bekanntlich muss der Mix stimmen - nicht nur in Abtswind.