2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Das wegen Unwettern schon mehrmals verschobene Kreisliga-Match zwischen der TSG Roth II und dem TSV Heideck (hier in weiß) wird am Donnerstagabend unter Flutlicht nachgeholt. F: Tschapka
Das wegen Unwettern schon mehrmals verschobene Kreisliga-Match zwischen der TSG Roth II und dem TSV Heideck (hier in weiß) wird am Donnerstagabend unter Flutlicht nachgeholt. F: Tschapka

"Ich glaube erst daran, wenn es angepfiffen ist"

TSG-Trainer "Matze" Berner zur Partie der TSG 08 Roth II gegen den TSV Heideck, die am Donnerstag nun endlich nachgeholt wird

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Für die „unendliche Geschichte“ der Begegnung TSG 08 Roth II gegen den TSV Heideck Uhr soll am Donnerstagabend endlich das letzte Kapitel geschrieben werden. Um 19:30 Uhr erfolgt am Rother Ostring der Anstoß zu diesem interessanten Landkreis-Duell – sofern es nicht Hunde, Katzen oder Backsteine regnet, die Flutlichtanlage einen Blackout erleidet oder andere unvorhersehbare schwerwiegende Unwägbarkeiten eintreten. Wie sagte TSG-Trainer „Matze“ Berner vor dem letzten Versuch: „Ich glaube erst an dieses Spiel, wenn es angepfiffen ist....“

Eigentlich war dieser Vergleich bereits am vierten Spieltag (25. August) in Roth angesetzt. Auf Wunsch Heidecks wurde die Begegnung dorthin verschoben, wo sie dann wegen starker Regenfälle abgesagt werden musste. Der neue Termin - Mittwoch, 11.September, 17.45 Uhr in Heideck - ging auch nicht, da zahlreiche Akteure diese Anstoßzeit beruflich bedingt verpasst hätten. Später am gleichen Tag war aber auch nicht möglich, da Heideck über keine adäquate Flutlichtanlage verfügt. Also wurde die Partie erneut gedreht und sollte vor 14 Tagen in der Kreisstadt stattfinden. Heftige Regengüsse führten damals aber zu einer weiteren Absage.

Doch nicht nur wegen der bislang kuriosen Begleiterscheinungen sorgt dieses Spiel in der Kreisliga West für Gesprächsstoff, da zwei durchaus ambitionierte Mannschaften aufeinandertreffen, denen man durchaus zutrauen kann in die Phalanx der Süd-Vereine einzubrechen. Heideck scheint dies als bisheriger Überraschungsmannschaft dieser Saison bereits gelungen zu sein. Obwohl die Mannschaft von Neu-Trainer Özcan Gündogan gegenüber den beiden führenden Weißenburger Teams zwei Spiele weniger absolviert hat, liegen die Schwarz-Weißen als Tabellendritter hervorragend im Rennen und können sich mit dem dann sechsten Sieg im achten Spiel bis auf zwei beziehungsweise drei Zähler an das Führungsduo heranpirschen.

Trainer Gündogan blickt aber nicht auf die Tabelle, sondern nimmt jedes Spiel aufs neue als Herausforderung für seine in der Entwicklung befindende Mannschaft an. Trotz des überraschend guten Saisonstarts schreibt er seiner Mannschaft ins Stammbuch „nicht abzuheben. Wir wissen um unsere Stärken, müssen jeden Gegner aber sehr ernst nehmen und uns auf unsere Tugenden besinnen, die uns bislang so stark machen.“ Wieder ist vom Heidecker Trainer das Wort „Demut“ vor der nächsten Aufgabe zu hören und man nimmt ihm ab, dass er seinem Team diese trotz allem vorhandenen Selbstbewusstsein immer wieder nahe legt. Ohne altklug zu klingen verweist Gündogan darauf, „dass viele Spieler, die nach ersten Erfolgen in den Himmel gelobt wurden, umso tiefer gefallen sind.“

Und wirklich erreicht hat man nach bislang sieben Saisonspielen ja auch noch nichts. Wenig gibt man im Heidecker Lager auch darauf, die möglichen Konstellationen in der Rother Aufstellung, die womöglich durch den ein oder anderen Akteur der Bezirksliga-Mannschaft ergänzt werden könnte, durchzuspielen: „Bei einer zweiten Mannschaft kann man ohnehin nicht von einer Stammformation sprechen, entscheidend ist, dass wir uns auf das Rother System einstellen“, gibt Gündogan auch Einblick in sein taktisches Denken.

Etwas gebremst in ihrem Aufwärtstrend wurde vergangenen Sonntag nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage Gastgeber TSG 08 Roth II, der sich vor eigenem Publikum dem SV Rednitzhembach deutlich mit 1:5 geschlagen geben musste und nun auf Rang sechs der Tabelle geführt wird, vier Zähler hinter den spielgleichen Heideckern. TSG-Trainer Mathias Berner gab nach der jüngsten, vor allem in dieser Höhe, überraschenden Pleite unumwunden zu: „Ja, diese Niederlage tut weh!“ Um anschließend aber auch zu relativieren: „Mir war klar, dass es immer wieder Spiele geben wird, in dem meine junge Truppe auch schlechtere Spiele abliefern wird. Nun ist es auch für mich interessant, wie sich die Jungs im nächsten Spiel nach so einer Klatsche präsentieren“, blickt Berner dem Vergleich mit Heideck gespannt entgegen und sieht das Spiel gegen quasi als Reifeprüfung für seine Mannschaft.

„Dieses Spiel unter Woche kommt gerade recht, da wenig Zeit zum Nachdenken oder Verarbeiten blieb. Wir sollten jetzt schnell zurück zu unseren Stärken finden und dann mache ich mir auch keine Sorgen um meine Mannschaft. An Motivation wird es sicherlich nicht fehlen, wenn man auf die Tabelle und die Statistik des Gegners schaut“, überwiegt beim Trainer der Bezirksliga-Reserve heute hörbar der Optimismus. Vergangene Saison allerdings hatte Heideck in beiden Vergleichen das bessere Ende für sich, gewann in Roth 3:1 und zuhause 2:1. Die Zuschauer dürfen sich im Rother Stadion – noch dazu unter Flutlicht – sicher auf einen reizvollen Vergleich freuen.

Aufrufe: 025.9.2013, 09:29 Uhr
Jochen MüllerAutor