2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Adelsdorfs Tim Lausen (links) und der Weißenburger Alexander Heil liefern sich einen von vielen packenden, zum Großteil aber sehr fair geführten Zweikämpfen des Relegationsfinales (Foto: Sportfoto Zink).
Adelsdorfs Tim Lausen (links) und der Weißenburger Alexander Heil liefern sich einen von vielen packenden, zum Großteil aber sehr fair geführten Zweikämpfen des Relegationsfinales (Foto: Sportfoto Zink).

Dem FC/DJK Weißenburg gelingt die Revanche

FuPa-Video: Vierke-Elf gewinnt das packende Finale der Bezirksliga-Relegation gegen Adelsdorf +++ Erneut musste die Verlängerung herhalten +++ Tolle Fußballatmosphäre in Kornburg

Die sechs Vizemeister der mittelfränkischen Kreisligen starteten vor eineinhalb Wochen in den Relegationsmarathon um den einen freien Platz auf Bezirksebene. Diesen sicherte sich am Samstag endgültig der FC/DJK Weißenburg, der den SC Adelsdorf vor 800 Zuschauern in Kornburg mit 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung niederrang.

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"Vier Spiele in dieser kurzen Zeit spielen zu müssen ist brutal, da kann man schon sagen, dass wir verdient aufgestiegen sind“, resümierte ein fix und fertiger und von Bier getränkter Markus Vierke eine Viertelstunde nach dem Schlusspfiff in Kornburg. Mit einem Blick hinüber zum im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstörten Gegner sagte der FC/DJK-Spielertrainer aber auch: „Es ist schade für Adelsdorf, die hätten es genauso verdient.“

In der Tat, nach solch einem aus Sicht des Amateurfußballers Mammutprogramm von verdient oder unverdient zu sprechen, erübrigt sich eigentlich. Der Vizemeister der Kreisliga Neumarkt-Jura West und der Tabellenzweite der Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund 1 schafften es am Ende in dieses Relegationsfinale. Und der Sieger hätte genauso gut Adelsdorf heißen können, wie auch SC-Trainer Wilhelm Satzinger nach dem Schlusspfiff des drittliga-erfahrenen und gut leitenden Unparteiischen Florian Badstübner zerknirscht feststellte. „Wir hatten unsere Chancen, aber wenn du die nicht nutzt, wirst du eben bestraft.“ Nach einer ersten Hälfte, die von gegenseitigem Respekt und einer lange andauernden Abtastphase geprägt war, war es der zur Pause eingewechselte Florian Weller, der sich im Zweikampf gegen seinen Weißenburger Gegenspieler entschlossener zeigte und eiskalt zum 1:0 für Adelsdorf traf (50.). Logischerweise wurde die Partie dann offener, die Vierke-Elf musste ein höheres Risiko gehen, wollte sie nicht wie vor einer Woche in Runde zwei gegen den SCA erneut den Kürzeren ziehen (1:2). Was wiederum Adelsdorf mehr Platz gab, die Kontersituationen häuften sich. Und der SC hatte mit Steffen Geyer auch einen Mann im Zentrum, der seine Vorderleute mehrmals mit überragenden Pässen fütterte – doch diese wussten damit zu wenig anzufangen.

So überstand Weißenburg diese Situationen unbeschadet, und als Alexander Rottler sich den Ball bei einem Freistoß rund 18 Meter vor dem Tor von Lukas Heinsch zurechtlegte, ahnten einige Zuschauer, was kommen würde. In traumhafter Manier zirkelte der 33-Jährige das Spielgerät unhaltbar unter die Lattenunterkante (68.). In der Folgezeit konnte man den Eindruck gewinnen, dass der Jura-Vertreter die größeren Kraftreserven hatte. „Wir wussten, dass wir durch die Hölle gehen müssen. Aber die Jungs waren heiß und wollten unbedingt gewinnen“, lobte Vierke. In die Karten spielte seiner Mannschaft die Ampelkarte für Weller nach 98 Minuten sowie ein Adelsdorfer Abwehrbein. Dieses fälschte nach 100 Minuten einen Schuss von Simon Britz unhaltbar zum 2:1 ab. Der Weißenburger Anhang, der sich auf der Kornburger Tribüne ein unterhaltsames und lautstarkes Duell mit den ebenfalls stimmgewaltigen Adelsdorfer Fans geliefert hatte, war nicht mehr zu bremsen. Zumal der SCA in der Restspielzeit Chancen zum 2:2 ausließ und Andreas Pfefferlein eine Minute vor dem Ende alles klar machte.

„Natürlich ist das bitter, aber wir können erhobenen Hauptes gehen“, sagte Wilhelm Satzinger berechtigt, „wir waren vor einem Jahr noch in der Kreisklasse, das wir jetzt zum Tor an die Bezirksliga klopfen, konnte ja keiner erwarten“. Derweil starteten beim FC/DJK, der sich unter der Saison durch den packenden Zweikampf mit dem späteren Meister und Stadtrivalen TSV 1860 sowie dem Pokalsieg im Kreis Neumarkt-Jura vielleicht die nötige Wettkampfhärte geholt hatte, die Feierlichkeiten zum ersten Bezirksligaaufstieg in der Vereinsgeschichte.

Markus Vierke dürfte sich etwas zurückgehalten haben. Er verlässt bekanntlich den FC/DJK – für ihn übernimmt Martin Huber – und trainiert künftig den SV Seligenporten II, mit dem er parallel zur Relegation bereits mitten in der Vorbereitung auf die neue Landesligasaison steckt. Aber vielleicht sind die „Klosterer“ nach ihrer Bezirksligameisterschaft ja auch noch etwas in Feierlaune.

FuPa hatte aus Kornburg mit einem LIVE-Ticker berichtet.

Zur Einteilung der mittelfränkischen Bezirksligen 2014/15.

Aufrufe: 021.6.2014, 17:33 Uhr
M. Hochreuther (NZ)Autor