2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Eike Bartolmäs (ohne Trikot) war nach seinem Traumtor in der 91. Spielminute auch von seinen Teamkameraden kaum mehr einzufangen. F: Zink
Eike Bartolmäs (ohne Trikot) war nach seinem Traumtor in der 91. Spielminute auch von seinen Teamkameraden kaum mehr einzufangen. F: Zink

Eike Bartolmäs zirkelt Weißenburg ins Finale

Relegation BZL - Spiel 5: FC/DJK besiegt Burgfarrnbach in großem Match +++ Zwei Traumtore

Perfekte Rahmenbedingungen, aufopferungsvoll kämpfende Mannschaften, gute Stimmung auf den Rängen, zwei Traumtore und ein Elfmeter, der keiner war: Das Match zwischen dem FC/DJK Weißenburg und dem TSV Burgfarrnbach hielt das ein, was man sich von einem Relegationsfight erwünscht. Jubeln sah man im Stadion des SC 04 Schwabach letztlich das Team, welches den Sieg und damit die erneute Saisonverlängerung verbissener wollte.

TSV Burgfarrnbach - FC-DJK Weißenburg 2:3 (0:1)

Während die unterlegenen Burgfarrnbacher jetzt nämlich Sommerpause haben, ist der FC/DJK Weißenburg am Samstag im Relegationsfinale schon wieder dran. "Die kurze Pause macht uns jetzt aber gar nichts", sagte FC/DJK-Spielertrainer Markus Vierke mitten im Siegesjubel. "Diese Euphorie hat uns zum Sieg getragen und diese Euphorie wollen wir auch ins nächste Spiel mitnehmen. Den Gegner kennen wir ja mittlerweile."Stimmt: Denn der nächste Gegner, der SC Adelsdorf, war auch der letzte. Am Sonntag verlor der FC-DJK gegen Adelsdorf 1:2 nach Verlängerung.

Wer aber dachte, dass die Vierke-Elf aufgrund der kürzeren Pause als die Burgfarrnbacher (gewann am 12. Juni 8:1 gegen Schnelldorf) gehandicapt sei, sah sich getäuscht. "Manchmal ist das sogar kontraproduktiv", spielte auch TSV-Coach Jörg Schuh nach dem Spiel darauf an, dass die wenigen Szenen, in denen sich der FC-DJK mehr im Matchmodus befand, am Ende den Unterschied ausmachten. "Und dann ist der Sieg auch irgendwo verdient", ergänzte Schuh niedergeschlagen. "Jetzt müssen wir das erst einmal verdauen. Das Ziel für die nächste Saison ist aber natürlich wieder der Aufstieg."

Blitzstart des FC-DJK

In der Tat waren es die Weißenburger, die vor rund 400 Zuschauern keinerlei Eingewöhnungszeit benötigten. Bereits in der zweiten Spielminute nutzte Simon Britz ein Missverständnis zwischen TSV-TW Daniel Bräutigam und dessen Vorderleuten aus, erlief sich einen langen Ball und spitzelte diesen zum 0:1 ins Netz. Der TSV brauchte einige Zeit, um sich von diesem frühen Rückschlag zu erholen. Weißenburg hatte in der Folge zwar kaum Chancen, war aber zweikampfstärker. Erst nach rund einer halben Stunde war Burgfarrnbach im Spiel angekommen und stellte seine technischen Fähigkeiten unter Beweis. Der agile Christian Gerein ließ seinen Gegenspieler stehen und scheiterte an TW Maximilian Bühring (24.). Und auch Yasin Akin kam mit einem Kopfball aus einem Meter nicht am Hüter vorbei (33.).

Für Weißenburg schoss Heil gefährlich aufs TSV-Tor. Torwart und Kapitän Daniel Bräutigam ließ prallen, hechtete dem Ball dann aber schnell genug vor dem heranstürmenden Florian Heckel nach (36.). Die letzten Minuten vor dem Break gehörten dann ausschließlich der Schuh-Elf. Ergin Üstünay fehlte im Abschluss aber zweimal die Präzision, als er Drehschüsse aus fast identischer Position vorbeizirkelte (37./43.). Und Tobias Schmidt (44.) und Akin (45.) scheiterten am starken Bühring. Gelegenheiten, denen die Kicker aus dem westlichen Fürther Stadtteil später nachtrauern sollten. Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen.

Nach der Pause braucht auch Burgfarrnbach nur zwei Minuten

In der Halbzeitpause gab es beim TSV dann offensichtlich das richtige Zielwasser. Denn nur zwei Minuten nach dem Anpfiff waren es diesmal die Burgfarrnbacher, denen der Blitzstart gelang. Yasin wurde mustergültig bedient und behielt auch vor dem Tor die Nerven - 1:1. Nachdem die Burgfarrnbacher mit zunehmender Spieldauer immer besser wurden, sich die Weißenburger schon in die Pause gezittert hatten und kurz darauf den Ausgleich kassierten, schien die Partie nun zugunsten des TSV zu drehen. Doch dann kam es anders.

Rund zehn Minuten vergingen, dann hatte sich der FC-DJK angefangen und spielte wieder mutiger nach vorne. Schwenk scheiterte kurz hintereinander am Außennetz (59.) und an Bräutigam (60.), Eike Bartolmäs verfehlte knapp per Kopf (61.). Szenen, die das Weißenburger Selbstbewusstsein wieder erweckten, auch der stimmgewaltige Anhang war jetzt nicht mehr zu bremsen. Die Burgfarrnbacher um den abgeklärt, aber weitgehend unauffällig spielenden Ex-Profi Michael Kümmerle spielten zwar weiter auf gutem technischen Niveau mit. Die zwingenden Aktionen hatte jetzt aber fast nur noch der FC-DJK.

Der agile, diesmal aber abschlussschwache Schwenk hätte aus der guten Vorlage von Rottler mehr machen müssen (75.), durfte kurz darauf aber trotzdem mitjubeln. Britz war dynamisch in den Strafraum eingedrungen, Bräutigam stürzte risikoreich aus seinem Tor. Der Stürmer fiel und der sonst souveräne Referee Karl Heinz Doneff zeigte auf den Punkt. "Absolut niemals ein Elfmeter", sagte Jörg Schuh - und hatte Recht. Sein Torwart hatte den Ball nämlich schon zwischen seinen Händen, als Britz darüber fiel. Rottler verwandelte sicher zum 2:1 (76.).


Burgfarrnbachs Torsteher Daniel Bräutigam hatte den Ball schon zwischen seinen Händen, ehe Simon Britz darüber fiel und der TSV-Kapitän die Kugel wieder fallen ließ. Eine der ganz wenigen Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Karl Heinz Doneff. F: Zink

Nun sah Weißenburg wie der Sieger aus. Zur Dramaturgie dieses Spieles sollte es aber passen, dass da noch was kam. Denn mit dem nächsten gefährlichen Angriff gelang den in der Phase vorher passiven Burgfarrnbachern ein Traumtor. Akin leitete einen Pass mit dem Außenrist direkt weiter zu Üstünay, der aus zwölf Metern über den ihm entgegen eilenden Bühring genau in den Winkel lupfte (85.). Ein Traumtor! Alles wartete auf die Verlängerung. Doch natürlich kam es noch ein letztes Mal anders.

Denn da war ja noch Eike Bartolmäs: In der 91. Spielminute kam er am rechten Eck des TSV-Strafraumes an den Ball, tänzelte einen Gegenspieler aus und zirkelte die Kugel maßgenau in das linke obere Eck. Das zweite Traumtor binnen weniger Minuten - und das entscheidende. Burgfarrnbach warf zwar in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne und Akin war bei einer Hereingabe auch nur einige Zentimeter zu klein. Dann kam es aber wirklich einmal wie wenige Minuten vorher erwartet: Der FC/DJK brachte seinen Vorsprung über die Zeit und steht nun am Samstag (genaue Ansetzung folgt) im Relegationsfinale gegen den SC Adelsdorf.

FuPa berichtete von der Partie via LIVE-Ticker.

Aufrufe: 018.6.2014, 23:43 Uhr
Andreas SchmittAutor