Holsen ist schon im Halbfinale

Noch zwei Siege bis zur Landesliga: Holsens Stürmer Lennard Wüllner (l.), hier im Zweikampf mit Stift Quernheims Jan Strauch, will mit dem VfL den Aufstieg schaffen.

Kreis Herford. Noch maximal zwei Siege trennen den VfL Holsen von der Fußball-Landesliga. Im ersten Relegationsspiel trifft der Tabellenzweite der abgelaufenen Bezirksliga-Saison auf den SC Bielefeld 04/26, Vizemeister der Staffel 2. Anstoß der Partie ist heute Abend um 18.30 Uhr auf dem Sportplatz an der Waldstraße in Bad Salzuflen. Der Sieger kämpft am Sonntag an einem noch nicht festgelegten Ort gegen den SC Weitmar (Kreis Bochum) oder den SV Ottfingen (Sauerland) um den Aufstieg in die Landesliga.

Bereits vor zwei Jahren hatten sich die Holser unter Trainer Stefan Ransiek für die Aufstiegsrelegation qualifiziert, schieden jedoch bereits in der zweiten. Runde nach einer 2:3-Niederlage gegen den SV Dorstfeld aus. „Die Jungs, die damals schon dabei waren, haben mir davon berichtet. Dieses Mal müssen wir aber nur zwei Spiele gewinnen, um aufzusteigen, sind also quasi schon im Halbfinale. Das kommt uns durchaus entgegen, weil wir bereits 34 Spiele in den Knochen haben“, meint VfL-Trainer Sergej Bartel. Nach dem 6:0-Sieg im letzten Meisterschaftsspiel gegen Stift Quernheim feierte die Mannschaft zusammen mit Vorstand und Fans den erfolgreichen Saisonverlauf, ohne allerdings über die Stränge zu schlagen. „Wir haben noch ein bisschen zusammengesessen und gefeiert, doch es waren alle am gleichen Abend wieder zu Hause“, verrät Bartel. „Jeder weiß, um was es geht“, ist sich der Coach sicher.
Zwar kennt Bartel den einen oder anderen Akteur beim Gegner, doch über Stärken und Schwächen hat der Trainer keine detaillierten Informationen. „Der Gegner weiß auch nicht besonders viel über uns, zudem sollten wir unser Hauptaugenmerk ohnehin auf uns legen. Wir haben zuletzt sehr erfolgreich gespielt und können daher mit unseren Qualitäten selbstbewusst ins Spiel gehen“, betont der Holser Coach.
Die frühe Anstoßzeit um 18.30 Uhr bereitet den Holsern in personeller Hinsicht keine Probleme. Alle Akteure werden rechtzeitig in Bad Salzuflen vor Ort sein. Ein späterer Anpfiff ist ohnehin kaum möglich, da der Platz in Bad Salzuflen keine Flutlichtanlage hat. „Die Jungs haben alle versichert, dass sie das hinbekommen“, sieht Bartel die Situation gelassen. Bis auf den weiter verletzten Marc Schendzielorz steht der komplette Kader zur Verfügung.
Bei seinen Spielern hat der Trainer eine durchaus gelöste Stimmung beobachtet. „Wir gehen mit der nötigen Anspannung, aber ohne Verkrampfung in die Partie. Wir hatten in den vergangenen Wochen reichlich sogenannte Endspiele, die Jungs sind das also gewöhnt“, ist sich Bartel sicher.
Auch auf Kreisebene stehen einige Relegationsspiele an. In Holsen treffen um 19 Uhr mit der SG Bustedt und der SG Herringhausen/Eickum II die Tabellenzweiten der beiden B-Ligen aufeinander. Der Sieger spielt am Sonntag gegen den TuS Bruchmühlen II um einen freien Platz in der Kreisliga A.
Auf dem Kunstrasen in Bruchmühlen ermitteln ab 19.30 Uhr der TSV Külübü Löhne und der Bünder SV II als Tabellenvorletzte der beiden B-Ligen den Teilnehmer für die Relegation zwischen den B- und C-Ligen. Der Sieger trifft am Sonntag in der entscheidenden Begegnung auf den Gewinner der Partie zwischen den beiden C-Ligazweiten TuS Dünne und FC Radewig Herford, dieses Spiel wird heute ab 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Hunnebrock ausgetragen.

Der Gegner sagt Abschlussfahrt ab

Aufgrund des Relegationsspiels haben die meisten Spieler des SC Bielefeld 04/26 ihre ursprünglich geplante Mannschaftsfahrt nach Mallorca kurzfristig abgesagt. „Die überwiegende Mehrzahl der Spieler hat auf die Reise verzichtet. Jeder trägt zwar die Stornokosten mit, doch den Großteil stemmt der Verein“, berichtet Trainer Jan Barkowski von einer „vernünftigen Lösung“. „Der eine oder andere fehlt zwar, dennoch sind wir voll wettbewerbsfähig“, sagt Barkowski.
Bei allem Ärger über die Ansetzung der Relegation macht sich mittlerweile auch Vorfreude beim SCB breit. „Wenn du diese unverhoffte Chance bekommst, willst du sie auch nutzen“, so der SCB-Coach, der erst einmal das entscheidende zweite Spiel am Sonntag anpeilt. Doch zuerst wartet Holsen. „Allzu viel wissen wir nicht über den VfL, aber das macht uns jetzt nicht eben verrückt“, verrät Barkowski.