2024-04-29T14:34:45.518Z

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Es geht um alles oder nichts

FUSSBALL: Holsen spielt in Wettringen gegen Weitmar um den Landesliga-Aufstieg

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Will mit seinem Team den Aufstieg perfekt machen: Holsens Flügelspieler Omar Khaled (r.), zeigte sich in den vergangenen Wochen wie seine Mannschaftskollegen in bestechender Form.

Bünde. Mit dem 2:1-Sieg gegen den SC Bielefeld 04/26 am Donnerstag hat Fußball-Bezirksligist VfL Holsen die erste Hürde auf dem Weg in Richtung Landesliga aus dem Weg geräumt. Am Sonntag um 15 Uhr steigt im Volksbankstadion in Wettringen (Kreis Steinfurt) die entscheidende Partie gegen den SC Weitmar. Nur der Sieger spielt in der kommenden Saison in der Landesliga.

Rund 100 Kilometer Anfahrt müssen beide Vereine für die Begegnung in Kauf nehmen. „Am Donnerstag nach dem Spiel gegen Bielefeld hatten wir schon mit Berlin oder Hannover als Austragungsort gerechnet. Jetzt ist es halt Wettringen“, kommentierte VfL-Trainer Sergej Bartel mit ironischem Unterton die von Verbandsseite vorgenommene Auswahl des Spielortes.
Für die Holser Kicker steht am Sonntag gegen den Bezirksligisten aus dem Kreis Bochum inklusive der Pokalpartien auf Kreisebene das 42. (!) Pflichtspiel auf dem Programm. „Von den Spielen, die ich in der Rückrunde als Trainer miterlebt habe, kann ich mich nur an drei entspannte Partien erinnern“, blickt Bartel auf eine ereignisreiche Saisonhälfte zurück. „Wir haben Rückstände aufgeholt oder wichtige Treffer erst in letzter Minute erzielt. Eigentlich waren nur die Spiele gegen Isenstedt, Muckum und Stift Quernheim so frühzeitig entschieden, dass ich sie einigermaßen entspannt verfolgen konnte. Zudem hatten wir gefühlte 30 Endspiele dabei, in denen es um alles oder nichts ging“, bleibt der Coach auch vor dem definitiv letzten Pflichtspiel der Saison gewohnt gelassen. „Wir sind jetzt da, wo wir hin wollten und haben erneut ein Finale. Wir werden noch einmal alles hineinwerfen, bis nichts mehr geht“, kündigt Bartel an.
Angesichts der enormen Belastung für Kopf und Körper hat der Holser Trainer auch auf ein regeneratives Training am Freitag verzichtet. „Das würde nichts mehr bringen. Was sollen wir groß trainieren? Die Jungs sollen bis Sonntag viel trinken und viel schlafen, um am Sonntag fit zu sein“, setzt Bartel auf die Selbstdisziplin seiner Elf.
Dass Informationen über die Spielstärke des Gegners kaum verfügbar sind, stört den 27-Jährigen nicht besonders. „Dem Trainer des SC Weitmar geht es ja genauso. Wir müssen einfach noch einmal in Kopf und Beinen klar sein“, fordert der Trainer. Bis auf Mittelfeldabräumer Florian Riemer, der am Donnerstag verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, haben alle Akteure das erste Relegationsspiel ohne Blessuren überstanden. „Florian ist aber hart im Nehmen, den könnte man auch mit einem Panzer überfahren“, ist sich Bartel sicher, dass Riemer rechtzeitig wieder fit wird.
An einem bewährten Erfolgsrezept halten die VfL-Kicker auch am Sonntag fest. Wie bereits vor den Ligaspielen in Jöllenbeck und gegen Stift Quernheim wird sich die Mannschaft am Sonntag zu einem gemeinsamen Frühstück treffen, bevor um 12 Uhr der Bus in Richtung Münsterland startet. Neben Mannschaft und Trainerteam können auch Anhänger des VfL mitfahren. Wer sich noch einen Platz sichern möchte, kann sich kurzfristig in die im Holser Clubheim aushängende Teilnehmerliste eintragen.

Der Gegner will nach drei Jahren zurück

Während Holsen erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Landesliga aufsteigen möchte, will der SC Weitmar nach dreijähriger Abstinenz zurück in die siebte Liga. Zwischen 2008 und 2012 spielte der Sportclub aus dem Südwesten Bochums bereits in der Landesliga.
Die Chance zum Aufstieg kommt dabei etwas überraschend, Weitmar hatte sich vor der Saison allenfalls einen Platz unter den ersten Fünf ausgerechnet. Die Vizemeisterschaft hinter dem dominanten Meister Concordia Wiemelhausen machte das Team von Trainer Axel Sundermann aber souverän klar.
Der aus Lemgo stammende Sundermann ist ehemaliger Bundesliga-Profi, spielte unter anderem für Hannover 96 und den VfL Bochum. Der frühere Abwehrspieler, der mit Hannover 1992 den DFB-Pokal gewann und mit dem VfL im UEFA-Cup spielte, setzt besonders auf junge Spieler. Die Jugendarbeit beim SC ist vorbildlich, alle Mannschaften spielen überkreislich. Angeführt wird Sundermanns Team aber von den vergleichsweise erfahrenen Spielern Marc Jansen und Dennis Berg, die mit 13 beziehungsweise elf Saisontoren die besten Torschützen der Bochumer sind.
Die Holser werden auf eine abwehrstarke Mannschaft treffen, die mit ihrem schnellen Umschaltspiel gefährlich ist.

Aufrufe: 020.6.2015, 09:00 Uhr
Björn Kenter/Tim Osing/Foto: KenterAutor