Nun stand vor der eigentlichen Spende noch eine Voruntersuchung beim Blutspendedienst in Frankfurt. Dort wurden weiter Untersuchungen vorgenommen, um auch das Blut auf bestimmte Krankheiten abzuprüfen. "In den vier Tagen vor dem eigentlichen Eingriff habe ich Spritzen bekommen, damit mehr Stammzellen produziert werden", erzählt der Spender. Einzige Nebenwirkung sei, dass sich dadurch die Milz vergrößere.
Am vergangenen Montag stand dann der eigentliche Spendetermin an. "Etwa zweieinhalb Stunden musste ich liegen, bis genug Stammzellen gesammelt waren", schildert Sorg. Das sei relativ schnell gewesen, da der Empfänger ein Kind sei. Das habe er aber erst nach der eigentlichen Spende, die ähnlich wie eine Dialyse ablaufe, erfahren. Denn die Stammzellenspende verläuft in Deutschland anonym. "Ich weiß nur, dass es sich um einen achtjährigen Jungen aus Serbien handelt", berichtet der Fußballer. Ob seine Spende erfolgreich war, und die Stammzellen angenommen wurde, das erfährt Sorg in drei Monaten.
Für ihn ging das Leben völlig normal weiter: Leichte Gliederschmerzen, mehr Nebenwirkungen gab es für ihn nicht. Für den Achtjährigen hingegen, kann die Spende ein neues Leben bedeuten. Und da kann Sorg es auch verschmerzen, dass er den Sport einschränken musste "Das Risiko wäre wegen der vergrößerten Milz zu hoch", erzählt er. Doch in zwei Wochen sei dies auch vorbei und er könne bei der SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod wieder normal mitkicken. Ganz normal und doch ein klein wenig als Held.
Die Suche nach einem Spender gleicht dabei oftmals der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Denn die sogenannten HLA-Gewebemerkmale des Spenders müssen nahezu zu 100 Prozent mit der des Erkrankten übereinstimmen. Um die Merkmale der Patienten mit potenziellen Spendern abgleichen zu können, sammelt das Zentrale Knochenmarkspender-Register (ZKRD) in Ulm die Gewebemerkmale von Millionen Spendewilligen aus Deutschland und der Welt. 6,58 Millionen Menschen sind aktuell in Deutschland als potenzielle Spender registriert. Insgesamt hat die ZKRD Zugriff auf 27,73 Millionen Spender weltweit (Stand Q1/2016).
Es gibt zwei verschiedene Arten Stammzellen zu spenden. In den meisten Fällen (80 Prozent) werden Stammzellen über die sogenannte "periphere Stammzellspende" der Blutbahn entnommen. In wenigen Fällen (20 Prozent) werden die Stammzellen direkt dem Knochenmark entnommen.