2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Neu beim FV Degerfelden: Trainer Fabio Grasso | Foto: Meinrad Schön
Neu beim FV Degerfelden: Trainer Fabio Grasso | Foto: Meinrad Schön

Hochrhein: Saisonstart in der Kreisliga A 2

Zittern wegen der Ligareform: Mindestens fünf Absteiger / Aufstiegsfavorit ist der FC Wehr

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Die Sommerpause ist vorbei, von Freitag an geht es auch in der Fußball-Kreisliga A2 in die Vollen. Viele Vereine blicken der Spielzeit 2013/14 mit Sorgenfalten entgegen, denn die Spielklassenreform im Bezirk Hochrhein greift. Weil die drei Vierzehnerstaffeln auf zwei Sechzehnerrriegen reduziert werden, müssen pro Liga mindestens fünf Klubs absteigen - nur einer steigt in die Bezirksliga auf. Somit haben auch die meisten Vereine der Staffel II - wen wundert\'s - den Klassenerhalt als Saisonziel.
SV Albbruck
"Jeder will in die zweigleisige Liga A", sagt der Kreisligaerfahrene SVA-Coach Rainer Jehle und will mit seiner Elf "so früh wie möglich Platz acht sichern", denn, so vermutet er, "es wird eng, vor allem zwischen Platz vier und acht". Ein Meisterschaftskandidat oder Geheimfavorit sei sein Team keinesfalls. Dieses Prädikat müsse schon dem FC Wehr, eventuell auch dem SV Niederhof zugeschrieben werden. Aber ein ähnlich gutes Abschneiden wie im Vorjahr (Platz sechs) soll es für den SV Albbruck schon geben.

FC 08 Bad Säckingen
Nach einem Jahr in den Niederungen der Kreisliga B ist den Bad Säckingern der sofortige Wiederaufstieg gelungen. Nach eigenem Selbstverständnis gehören die Nullachter mindestens in die Kreisliga A. Deshalb ist ein Nichtabstiegsplatz das Ziel des Aufsteigers. "Der Teamgeist in der Mannschaft ist im vergangenen Jahr gewachsen. Ich hoffe, dass er die Elf nun weiter trägt", sagt FC-08-Spielausschuss Frank Strobel, der unter anderem auf Neuzugänge aus den Ortsteilen Obersäckingen und Wallbach zurückgreifen kann. Man freut sich auf die Derbys mit dem FC Wehr, der Spvgg Brennet-Öflingen, dem SV Niederhof und dem Lokalrivalen SV Obersäckingen, der bereits zum Saisonauftakt am Samstag im Hochrheinstadion antritt. "Ein guter Start ist für uns wichtig", wissen Spielleiter Strobel und Clemens Bauer und hoffen auf einen ersten Derbysieg, "denn die Häme des Abstiegs haben wir lange genug ertragen."

Spvgg Brennet-Öflingen
Aufsteiger Brennet-Öflingen hat den Relegationsweg erfolgreich beschritten und will nun die frühere Kreisliga-A-Tradition fortsetzen. Das Team um Trainer Sven Oertel hat sich mit etlichen Zugängen in der Breite verstärkt und keinen Abgang zu verzeichnen, ist also wohl gleichstark einzuschätzen wie im Aufstiegsjahr.

FC Dachsberg
Der FC Dachsberg hat die vergangene Saison mit dem vierten Tabellenplatz abgeschlossen und damit die beste Platzierung in seiner Vereinsgeschichte erreicht. Zudem hat sich das Team um den bisherigen Spielertrainer Lorenz Ebi, der aus beruflichen Gründen nur noch als Spieler aktiv sein wird, durch Rang eins in der Fairnesstabelle hervorgetan. Zu- und Abgänge halten sich bei den Hotzenwäldern die Waage. Neuer Coach ist der zuletzt pausierende, in der Region allseits bekannte, Jürgen Lonardoni. Einige seiner Trainerkollegen sehen im FCD eine Art Geheimfavorit.

FV Degerfelden
Spielausschuss Dieter Romanus vom FVD, einem der fünf in der aktuellen A-Klasse platzierten Klubs aus Rheinfelden, gibt als Ziel den Klassenerhalt aus. Das Problem beim FVD wird sein, die neuen, unter anderem von Neutrainer Fabio Grasso mitgebrachten Spieler des SC Haagen, im Team zu integrieren. Die Degerfelder sehen sich deswegen nicht als Mitfavoriten für den Aufstieg.

SV Dogern
Auch für Staffelwechsler SV Dogern zählt nach zwei aufreibenden Abstiegskämpfen selbstredend nur der Erhalt der Liga. Sechs Neuzugänge sollen vier Abgänge mehr als kompensieren, rechnet sich der ebenfalls neu zu seinem Stammverein gestoßene Trainer Wolfgang Mücke aus. Der bisherige SVD-Coach Hansi Rotzinger hat sich dem FC Koblenz (Schweiz) angeschlossen. Mücke ist ehemaliger Aktiver des damaligen Verbandsligisten SV Laufenburg und des früheren Landesligisten SV Dogern. Die zum Kader aufgeschlossenen A-Jugendlichen hat er zuletzt trainiert, kennt sie also bestens. Er möchte keine Zittersaison mehr.

SV Eichsel
Das Team von Spielertrainer Thorsten Meier ist weitgehend zusammen geblieben und hat im ersten Jahr seiner Kreisliga-A-Zugehörigkeit an Erfahrung gewonnen. Mit Jens Hoffmann ist ein guter Abwehrspieler vom Rheinfelder Ortsteilrivalen Degerfelden gekommen, und mit Pascal Oldenburg eine Torhüteralternative. Dazu noch einige Nachwuchsspieler. Der Trainer selbst will nur noch spielen "wenn\'s nötig ist". Als Saisonziel nennt Meier optimistisch, sich nicht schlechter zu platzieren als im Vorjahr (Platz neun).

SV Karsau
Optimistisch ist man beim SV Karsau. Dort hat der vormalige Degerfelder Coach Waldemar Dercho anstelle von Andreas Birras das Zepter übernommen. Birras ist nun sportlicher Leiter der Karsauer. Der neue Spielertrainer Dercho hält viel von seinen Aktiven und setzt die Messlatte hoch an. Sein Ziel ist es, "oben mitzuspielen. Wir wollen möglichst rasch 40 Punkte erreichen. Dann sehen wir weiter." Sollte sein Team vom Verletzungspech verschont bleiben, sei einiges möglich.

SV 08 Laufenburg II
In der Breite gut verstärkt hat sich die Landesligareserve des SV 08 Laufenburg. Deren Spielertrainer Michael Wasmer hat wie sein Karsauer Kollege ebenfalls schnelle 40 Zähler im Visier. Es soll schnell Klarheit in der Frage des Klassenverbleibs geschaffen werden. Durch die Erweiterung des Landesligakaders und der damit verbundenen Übernahme erfahrener Akteure in die SVL-Zweite hat das Wasmer-Team an Qualität gewonnen. Gereift sei es ohnehin im vergangenen Spieljahr, als es noch Liganeuling war. Für Wasmer führt beim Aufstieg in die Bezirksliga kein Weg am MeisterschaftsfavoritenWehr vorbei. Den Rest der Liga hält er für ausgeglichen.

SV Niederhof
Auch für den Niederhofer Trainer, Daniel Zeller, ist Wehr klarer Klassenfavorit. Stark schätzt er auch Dachsberg ein, das er in einer möglichen Spitzengruppe sieht. Bedauerlicherweise müsse er auf erfahrene Akteure aus der vergangenen Runde verzichten, doch die Zugänge Christian Gräber (Murg) und Leo Lamper (SV Göschweiler) sollten die Ausfälle wettmachen. Die Vorgabe des Spielertrainers lautet, sich gegenüber dem Vorjahr zu verbessern. Der Teamgeist sei intakt, aktuelles Problem sei die Verletzungsmisere. "Wenn bei einem Dorfverein wie dem unseren Schlüsselspieler fehlen, gibt es halt ein Problem", so Zeller.

SV Nollingen
Beim Bezirksligaabsteiger hat man nur ein Ziel: nicht nochmal absteigen. Der Verein befindet sich im Umbruch. Trainer Jürgen Brachwitz muss neue Spieler aus der eigenen A-Jugend und dem Reserveteam einbauen. Ein Problem bilden auch die Langzeitverletzten. Zum Favoritenkreis, wie von einigen Trainerkollegen vermutet, zähle seine Elf keinesfalls. Vielmehr gelte es, möglichst nicht beizeiten mit dem Rücken zur Wand zu stehen.


Leitfigur beim FC Wehr: Michael Schenker | Foto: Meinrad Schön

SV Obersäckingen
Nicht zu den gefährdeten Teams zu gehören ist der Anspruch beim SV Obersäckingen. Der letztjährige gute Tabellenplatz fünf macht Mut. "Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns und wollen im Konzert mit den vorne platzierten Mannschaften mitspielen", fordert Spielbetriebsleiter Thomas Fischer. Das Derby am Samstag gegen den Lokalrivalen FC Bad Säckingen soll ein erster Gradmesser werden. Allerdings wird Topscorer Veselin Radic (30 Treffer im Vorjahr) dem OSV dabei verletzt fehlen.

T.I.G. Rheinfelden
Der letztjährige Aufsteiger hatte bis zum Saisonende Mühe im Kampf um den Klassenerhalt, diesen jedoch letztendlich noch geschafft. Abgänge und Zugänge halten sich beim türkischen Club die Waage. Man hofft dort, dass es nicht wieder so eng wird, wie im Vorjahr.

FC Wehr
Und was sagt der erklärte Favorit? Es gibt eine klare Vorgabe beim letztjährigen "Vize": "Wir sind gut eingespielt, wollen um den Aufstieg spielen", sagt FCW-Coach Michael Schenker. Er weiß aber, dass dieses Ziel kein Selbstläufer wird. "Jede Mannschaft wird gerade gegen uns ihr Bestes geben, es darauf anlegen, eine Spitzenmannschaft zu schlagen. Damit müssen wir uns abfinden." Die Wehrer nehmen ihre Favoritenrolle also an.
Aufrufe: 021.8.2013, 00:00 Uhr
Reinhold Nagengast (BZ)Autor