2024-05-29T06:38:12.186Z

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Die sportlichen Leiter der wormatia (Nordbert Hess, links) und von Pfeddersheim (Dennis Dell, rechts) stehen Rede und Antwort.
Die sportlichen Leiter der wormatia (Nordbert Hess, links) und von Pfeddersheim (Dennis Dell, rechts) stehen Rede und Antwort. – Foto: Volkhard Patten/FuPa

Hier Tradition, dort eine Familie

Norbert Hess und Dennis Dell schauen aus unterschiedlichen Positionen auf den Fußball in Worms

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Worms/Pfeddersheim. Als Norbert Hess vor zwei Jahren für sein neuntes Trainerjahr bei der TSG Pfeddersheim die Last auf mehreren Schultern verteilen wollte, da holte er Dennis Dell als Sportlichen Leiter an Bord. Schon ein Jahr später war der gemeinsame Weg aber vorbei, trat Norbert Hess doch nach nervenaufreibender Runde den Rückzug an. Der 52-Jährige ist jetzt zurück bei Wormatia Worms, wo er als Trainer der zweiten und „Co“ der ersten Mannschaft seinen Anteil an vielen Erfolgen hatte. Die Zügel hat er als Sportlicher Leiter in die Hand genommen – und sieht sich bei der TSG Pfeddersheim dem 29 Jahre alten Dell gegenüber. Die Themen ähneln sich. Das sagen die Sportlichen Leiter über...

...den VfR Wormatia Worms

Hess: Für mich ist es ein ,zurück zu den Wurzeln‘. Ich wusste natürlich, dass es einen großen Umbruch geben wird. Ich erlebe jetzt aber eine Unterstützung von allen Seiten, die es vor zehn Jahren so nicht gab. Jetzt hat jeder gewusst, in welcher Situation sich der Verein befindet. Jeder hat mit angepackt. Natürlich steht man bei Wormatia viel mehr im Fokus. Da spielt die Tradition eine große Rolle.

Dell: Wormatia ist Tradition, ist der Oberliga-Krösus und Mitfavorit auf den Aufstieg. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, helfen uns gegenseitig und profitieren auch voneinander. Daran wird sich nichts ändern, weil wir jetzt Konkurrenten in der Oberliga sind.

...die TSG Pfeddersheim

Hess: Mein Geburtsort ist Pfeddersheim, ich habe bei der TSG in der Jugend gespielt und war jetzt sicher einer derjenigen, die im Verein ein bisschen mit Geschichte geschrieben haben. Der Verein hat sich super entwickelt. Es ist aber alles familiär, ich gehe gerne hin. Ein bisschen hängt mein Herz auch an der TSG.

Dell: Die TSG ist familiär. Es ist ein enges und vertrautes Umfeld mit Freunden und Leidenschaft. Das beschreibt den Verein schon ganz gut.

...das eigene Budget

Hess: Es ist für die Oberliga ein sehr gutes Budget, wenn man relativ früh planen kann. In der Situation, in der wir uns jetzt befanden, war es aber nur schwer ausreichend. Den einen oder anderen Spieler, den wir vielleicht unbedingt gewollt hätten, hätte in dieser Phase, wir mussten ja einen Trainingsbetrieb sicherstellen, das Budget verschlungen. Man sieht aber unseren Plan, wir haben viele Zweijahresverträge oder zumindest Verträge mit Option gemacht. Da kann man sich in Zukunft mehr punktuell verstärken.

Dell: Das Budget ist minimalistisch und mit das geringste in der Oberliga. Wir können und wollen uns auch gar nicht mit Wormatia vergleichen. Das ist die Nummer eins in Worms. Wir werden unsere Ansprüche auch nach der tollen vergangenen Saison nicht in die Höhe schrauben.

...die Oberliga 19/20

Hess: Wenn man abgestiegen ist, wird man immer als Favorit genannt. Natürlich möchten wir gerne oben mitspielen. Einen Druck machen wir uns aber nicht. Es gibt gestandene Mannschaften wie die TSG Pfeddersheim oder den TuS Mechtersheim, die die Oberliga kennen und wissen, wie da gespielt wird. Ich glaube, dass die Klasse sehr ausgeglichen ist. Es kann immer sein, dass jemand um die Ecke kommt, mit dem niemand rechnet. Schott Mainz, Völklingen, Koblenz oder Trier haben sicher Top-Mannschaften.

Dell: Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Wir wollen möglichst früh die Klasse halten. Wir wollen aber auch wieder die Leute begeistern. Die Saison wird extrem schwer. Es gibt Trier, Wormatia, Koblenz. Das sind Traditionsvereine. Die wollen und müssen hoch. Auch auf Dudenhofen, Gonsenheim und Elversberg II_als Aufsteiger bin ich gespannt. Der TuS Mechtersheim ist Mitfavorit. Das ist eine sehr gute Mannschaft, die eine Spielidee hat und zusammengeblieben ist.

...die Regionalliga 20/21

Hess: Da wären wir natürlich gerne dabei. Für uns ist es aber ein Neuanfang und ich weiß nicht, ob es da schon reicht. Wir haben einen Plan für zwei Jahre, danach ziehen wir einen Strich drunter.

Dell: Für uns ist die Regionalliga überhaupt kein Thema. Die letzte Saison war ein tolles Erlebnis, selbstverständlich ist es schön, dass wir Dritter wurden. Es hat alles geklappt und gepasst. Wir haben auch die Aufstiegsspiele gesehen und sind überzeugt, dass wir mit unserer Leidenschaft und Euphorie sogar den Aufstieg geschafft hätten. Wenn wir wieder so stark wären, müsste sich der Verein früher mit dem Thema beschäftigen.

Aufrufe: 025.7.2019, 18:30 Uhr
Carsten SchröderAutor