Neun Monate Sperre, fünf davon auf Bewährung – so lautet das Urteil des Sportgerichts Bayern für Manuel Hiemer, den Kicker im Trikot des Landesligisten Türkspor Augsburg. Der Ex-Profi hatte beim Kissinger Hallenturnier am 17. Dezember für einen Spiel- und letztlich auch Turnierabbruch gesorgt.
Nach umfangreichen Ermittlungen kamen die Sportrichter zu dem Schluss, dass Hiemers Vergehen schwerwiegend und durchaus zu sanktionieren war. Hiemer hatte nach einem vorausgegangenen Disput mit Schiedsrichter Tobias Beyrle und gegen ihn verhängter „Ampelkarte“ den Referee noch mit dem Ball im Gesicht getroffen. Zahlreiche Zeugenaussagen hatten dies auch so bestätigt, weshalb das Gremium um den Sportgerichtsvorsitzenden Heinz Ferber (Nürnberg) die Sperre plus eine Geldstrafe von 300 Euro für tat- und schuldangemessen betrachteten.
Aber eben auch für ausreichend, denn von einer Strafe bis hin zum Komplettausschluss sahen die Sportrichter ab. Was nach Aussagen von Verbandsvertretern auch daran liegt, dass die Stellungnahme von Referee Beyrle nicht in allen Punkten von den Zeugen bestätigt werden konnte.
Nach diesem Urteil ist Hiemer ab dem 20. April wieder für Türkspor Augsburg spielberechtigt, die Bewährungszeit gilt genau ein Jahr länger. Sein Klub wurde vorab darüber in Kenntnis gesetzt und hat dem Urteil ohne Vorbehalte zugestimmt.