2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Das 1:0 für die Hassia: Bingens Deniz Darcan (Mitte) bringt den Ball im Tor unter. Ludwigshafens Keeper Kevin Urban (rechts) und Armine Erdem Dugan sind machtlos.	Foto: Edgar Daudistel
Das 1:0 für die Hassia: Bingens Deniz Darcan (Mitte) bringt den Ball im Tor unter. Ludwigshafens Keeper Kevin Urban (rechts) und Armine Erdem Dugan sind machtlos. Foto: Edgar Daudistel

Herr im eigenen Haus

Oberligist Hassia Bingen schlägt Arminia Ludwigshafen 5:1 / Drei Treffer in der Schlussphase

BINGEN. „Wir haben unser Spiel relativ sicher durchgebracht, sind viel gelaufen und haben zum Glück einmal richtig belohnt.“ Sascha Kraft, der als Achter bis zu seiner Auswechslung nach einem Schlag in die Rippen eine herausragende Partie geboten hatte, wusste genau, warum die Hassia Mitaufsteiger Arminia Ludwigshafen im Duell in der Fußball-Oberliga am Ende 5:1 besiegt und damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht hatte.

Von Beginn an waren die Binger in einem umkämpften Spiel Herr im eigenen Haus. Der Umzug vom Stadion auf den Kunstrasen kam dem Team von Nelson Rodrigues dabei zugute. „Am Ende war es einfach nur ein richtig geiles Spiel“, bilanzierte Innenverteidiger Serdal Günes, der vor allem im ersten Abschnitt eine überragende Partie hingelegt und zig Zweikämpfe erfolgreich bestritten hatte.

Dennis De Sousa Oelsner eröffnete das Match über die linke Seite, scheiterte nach langen Bällen von Enes Sovtic (2.) und Günes (7.) aber an Torwart Kevin Urban oder zog vorbei. Dann kam die Arminia zweimal gefährlich vors Gehäuse von Jens Maaß. Der Hassia-Torsteher klärte aber zunächst gegen Yigzaw Tesfagaber (12.), dann zog Gästekapitän Nico Pantano aus spitzem Winkel knapp vorbei (14.). Mehr Gelegenheiten ließen die Binger dem Gegner im ersten Abschnitt nicht, erarbeiteten sich vielmehr ein deutliches Übergewicht, das sich auch im Chancenplus niederschlug.

Bezeichnend im Spiel zweier Teams, die aus der Abwehr heraus mit langen Bällen agierten, war die Führung. Maaß schlug einen Freistoß aus der Mitte der eigenen Hälfte in den Lauf von Deniz Darcan, der Abstimmungsfehler in der Gästeabwehr nutzte, auf der rechten Seite Urban umkurvte und aus spitzem Winkel einschob (19.). Danach kontrollierte die Hassia das Geschehen, hätte durch Vllaznim Dautaj (24.) per Volleyschuss erhöhen können.

Nach der Pause bekamen die 150 Zuschauer alles zu sehen, was das Fußballherz höher schlagen lässt. Der entscheidende Faktor: Die Hassia behielt ihre Ordnung konsequent bei, während die Gäste immer wieder Räume öffneten. Gianluca Mantel konnte gegen Dautaj zunächst noch auf der Linie klären (51.), dann scheiterte Philipp Schrimb (53.) an Urban, und Dautaj (54.) köpfte um Zentimeter am Winkel vorbei und hob den Ball aus fünf Metern übers Tor (64.).

Als Oelsner dann im Sprint gefoult wurde, ließ Schiedsrichterin Naemi Breier zurecht laufen, legte Dautaj zurück auf Schrimb, und der 28-Jährige ließ erst Urban aussteigen, um dann überlegt einzuschieben (66.). Die Entscheidung war das freilich nicht. Nach einer lange Ecke von Gianluca Mantel brachte Peter Prokop Pantano ins Spiel, und der schlenzte das Leder ins lange Eck (69.). In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Rodrigues brachte Fabian Liesenfeld, Andreas Rudolf und Baris Yakut für Kraft, Oelsner sowie Dautaj und hatte dreimal Erfolg. Erst traf Liesenfeld per Kopf nach Yakut-Freistoß (85.), dann Rudolf souverän aus 14 Metern nach Schrimb-Vorlage (87.) und schließlich noch Yakut per Strafstoß in der Nachspielzeit nach Foul an Darcan. „Intuitiv, denn überlegt habe ich eigentlich nicht,“ beschrieb Rudolf die Situation zu seinem Treffer. Mit der Innenseite hatte er das Spielgerät aus 14 Metern getroffen und in die rechte Ecke gezwirbelt. Zum ersten Tor seit dem 8. Mai 2016, damals noch in der Verbandsliga gegen Fortuna Mombach. Mit seinem 4:1 gelang dem 27-Jährigen ein wichtiger Treffer, der zum Verbleib der Binger in der Oberliga beiträgt.

Hassia Bingen: Maaß – Klöckner, Günes, Sovtic, Iten – Neumann – Schrimb, Kraft (78- Liesenfeld), Darcan, de Sousa Oelsner (81. Yakut) – Dautaj (86. Rudolf).

Arminia Ludwigshafen: Urban – Stadler (46. Styblo), Dogan, Mantel – Hiemeleers, Herchenhan, Lindner (62. Braun), Prokop – Tesfagaber, Pantano – Gulde (62. Pavic).

Zuschauer: 150

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Irsch)

Tore: 1:0 Darcan (19.), 2:0 Schrimb (66.), 2:1 Pantano (69.), 3:1 Liesenfeld (85.), 4:1 Rudolf (87.), 5:1 Yakut (90.+3/FE).

Aufrufe: 028.4.2019, 10:30 Uhr
Jochen WernerAutor