2024-05-17T14:19:24.476Z

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Gesprächsbedarf: Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen redete Hassia-Chefcoach Thomas Eberhardt mit seiner Mannschaft Tacheles.	Foto: Edgar Daudistel
Gesprächsbedarf: Nach zuletzt enttäuschenden Leistungen redete Hassia-Chefcoach Thomas Eberhardt mit seiner Mannschaft Tacheles. Foto: Edgar Daudistel

Hassia: Erfolgserlebnis muss her

Oberligist aus Bingen tritt als klarer Favorit im Verbandspokal beim FSV Offenbach an

BINGEN. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Drei Euro für’s Phrasenschwein. Die würde jeder bei Oberligist Hassia Bingen gerne bezahlen, wenn dafür an diesem Mittwoch im Achtelfinale des Südwestpokals beim FSV Offenbach (Anpfiff 20 Uhr), Landesliga-Fünfter der Staffel Ost, Gruppe Süd, ein Sieg herausspringen würde. Nach den letzten enttäuschenden Heimspielen gegen die Sportfreunde Eisbachtal (2:3) und den FC Karbach (0:3) wäre ein Weiterkommen Balsam auf Binger Fußballseelen.

Große Probleme in der Offensive

„Dass wir als Favorit ins Spiel gehen, ist klar. Dass wir eine Runde weiterkommen wollen auch.“ Das steht für Trainer Thomas Eberhardt klipp und klar fest. Wären da nicht Ergebnisse aus der vergangenen Pokalrunde wie der Erfolg von Landesligist Billigheim-Ingenheim über das Oberligateam der TSG Pfeddersheim oder gar der überraschende Erfolg der Oberligatruppe des TuS Mechtersheim über die Profis des 1. FC Kaiserslautern. Und wäre da nicht das chronische Offensivproblem in den eigenen Reihen. Dabei fehlte zu oft der letzte Pass. Kam der, haperte es in dieser Saison zu oft am Mut zum direkten Abschluss. Von den Namen her ist die Binger Abteilung Attacke bestens bestückt, nur auf dem Platz konnten die Akteure bislang selten überzeugen.

„Von unseren Unterschiedsspielern hat man nicht viel gesehen. Vermeintliche Leistungsträger haben in den Spielen keinen Unterschied ausgemacht“, sagt der Trainer und verweist darauf, dass ein unbekümmerter 20-Jähriger zuletzt die wichtigen Treffer zum 1:0 oder 1:1 geschossen hat: Shai Neal. Ins Lob bezieht er zudem Außenbahnspieler Ioannis Vassiliou (19) und Dennis Esmaieli (19) ein. Die Hoffnung aufgeben, kommt aber nicht infrage. „Irgendwann muss es einfach zünden“, sagt Eberhardt.

Fast der komplette Kader wird die Fahrt an die Queich antreten. Auch Kapitän Antonio Serratore könnte nach seiner Knieoperation erstmals wieder dabei sein, zumindest als Alternative für einen Kurzeinsatz. Dass Eberhardt die Rotationsmaschine anwirft, hatte er bereits vor einigen Wochen angekündigt. Torwart Ivan Tadic ist nach einjähriger Sperre wegen seines Vereinswechsels von RWO Alzey ans Hessenhaus erstmals spielberechtigt. Eberhardt: „Er könnte spielen. Ich will ihn auch mal im Wettbewerb sehen.“ Zuletzt stand der promovierte Akademiker am 21. Oktober 2020 im Kreispokal für Alzey auf dem Platz, sorgte dafür, dass die zweite Mannschaft der Volkerstädter gegen Ataspor Worms das Halbfinale erreichte. Dieser eine Einsatz sorgte in Corona-Zeiten für die lange Auszeit.

Intern wurde Tacheles geredet. „Der Ärger im Umfeld ist groß und verständlich“, sagt Eberhardt und lässt keine Zweifel, „dass wir in der Liga da stehen, wo wir hingehören.“ Erfolgserlebnisse tun not. Der Trainer weiter: „Die musst du dir aber erarbeiten und erspielen.“ Es reiche nicht, gute Trainingsleistungen zu zeigen. Denn: Was zählt ist auf dem Platz. Wieder ein Fall für’s Phrasenschwein. Und dass Offenbach in dem für den FSV ganz besonderen Spiel „heiß wie Frittenfett“ sein wird, sollte am Rhein-Nahe-Eck jedem klar sein.



Aufrufe: 02.11.2021, 13:00 Uhr
Jochen WernerAutor