2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligavorschau
SpVgg-Cheftrainer Sandro Wagner wird wegen der zeitgleich am Samstag zuhause gegen Ulm spielenden U19 lediglich 13 Feldspieler und zwei Torhüter in Bayreuth aufbieten.
SpVgg-Cheftrainer Sandro Wagner wird wegen der zeitgleich am Samstag zuhause gegen Ulm spielenden U19 lediglich 13 Feldspieler und zwei Torhüter in Bayreuth aufbieten. – Foto: Sven Leifer

Harter Brocken gleich zum Auftakt: Haching zu Gast beim Tabellenführer

Nachholspiele Regionalliga: Wacker empfängt Aschaffenburg +++ Kellerduell in Fürth +++ Franken-Derby am Sonntag

"Ich glaub es geht schon wieder los...", sang die einstige Schlagerikone Roland Kaiser voller Inbrunst. Und ja, sie geht wieder los: der Spielbetrieb der Regionalliga Bayern nach der Winterpause startet mit einigen Nachholspielen. Spieler wie Trainer sind ausnahmslos heiß darauf, wieder gegen den Ball treten zu dürfen.

"Bayreuth hat den Druck und wir können befreit aufspielen" - so lautet die Einschätzung von Hachings Co-Trainer Thomas Kasparetti vor dem Auftaktspiel der Münchener Vorstädter am Samstag gegen den Tabellenführer aus Oberfranken. Die Wagner-Elf reist als Außenseiter nach Bayreuth - und das in absoluter Notbesetzung mit nur 13 Spielern. Die letzte Niederlage der schier alles dominierenden Rost-Truppe in der Regionalliga Bayern liegt hingegen bereits über vier Monate zurück.

Während Wacker Burghausen mit Viktoria Aschaffenburg einen starken Gegner zu Gast hat, trifft im Kellerduell zwischen Greuter Fürth II und dem TSV Rain am Lech der Tabellen-Neunzehnte auf den Tabellen-Achtzehnten - Ausgang offen.

Am Sonntag findet dann das Franken-Derby statt, bei dem die Club-Amateure die Schweinfurter empfangen. Auf dem Papier sind die Schnüdel klarer Favorit - doch die "kleinen Nürnberger machten" in den letzten Partien gegen die Strobl-Elf stets eine gute Figur...

Samstagsspiele

"Wir freuen uns so richtig darauf, wieder um Punkte zu spielen", sagt Bayreuths Trainer Timo Rost vor dem Restart in die Liga. Grundsätzlich schaut er weiterhin mehr auf die eigene Mannschaft als auf den Gegner. "Wir kennen die Stärken, aber auch die Schwächen der SpVgg Unterhaching", so der Altstädter Chef-Coach. Mit Patrick Hobsch und dem Eigengewächs Manuel Stiefler kehren zwei ehemalige Gelb-Schwarze an ihre alte Wirkungsstätte zurück.

Personell fehlen Tim Danhof, Steffen Eder, Patrick Weimar und Chris Wolf. Hinter dem ein oder anderen Spieler steht noch ein Fragezeichen.

Thomas Kasparetti (Co-Trainer SpVgg Unterhaching): "Mit der Vorbereitung, die das erste Mal eine richtige war, sind wir rundum zufrieden. Es gab keine Verletzungen bei den Jungs. Wir sind als Mannschaft weiter zusammen gewachsen und stehen gut im Saft. Wir brennen darauf wieder starten und um Punkte spielen zu können. Jeder freut sich, dass es endlich wieder losgeht gegen Bayreuth."

Personal: Nicht mit dabei sind Joseph Welzmüller, Niclas Anspach, Felix Göttlicher, Manuel Stiefler, Kevin Darmstädter und Dominik Stahl; Markus Schwabl fehlt gelbgesperrt; zudem werden Spieler, die noch für die A-Junioren spielberechtigt sind, am Samstag bei der U19 in der Bundesliga spielen.

Fürth-Coach Petr Ruman, der die Kleeblatt-Junioren zum Jahreswechsel übernahm, sieht „gute Fortschritte bei der Mannschaft. Die Jungs sind hungrig und wissbegierig“. Am Samstag „geht es endlich wieder los, endlich wieder um Punkte“, sagt der Tscheche. Der TSV Rain am Lech ist seiner Meinung nach eine Mannschaft, die „sehr körperbetonten Fußball spielt, kompakt steht und alles dem Erfolg unterordnet“. Die Spielvereinigung will die Schwächen des Gegners nutzen und „die eigene Philosophie auf den Rasen bringen."

Personal: Das Kleeblatt muss zum Pflichtspiel-Jahresstart auf folgende Spieler verzichten: Mika Trenkwald ist definitiv noch keine Option, auch Leon Gümpelein fällt voraussichtlich aus. Der Einsatz von Fabian Baumgärtel entscheidet sich kurzfristig.

Christian Krzyzanowski (Trainer TSV Rain am Lech): "Ich bin sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Was wir uns vorgenommen haben, konnten wir sehr gut umsetzen. Unser Schwerpunkt lag auf Taktikschulung, um hier flexibler agieren zu können. Wir haben uns spielerisch weiterentwickelt und sind in einer körperlich sehr guten Verfassung. Auch als Mannschaft sind wir enger zusammengerückt.

Wir gehen hochmotiviert in die Rückrunde, wollen unsere Aufholjagd nun weiter fortsetzen. Wir haben noch 17 Spiele, davon zehn zuhause. Sieben Spiele zu gewinnen, das ist unser Plan, um zumindest die Relegation zu erreichen.

Fürth ist eine spielstarke Mannschaft, die im Hinspiel sehr kompakt gestanden ist, nach dem Trainerwechsel und dem ein oder anderen Neuzugang aber noch schwer einzuschätzen ist. Dementsprechend bereiten wir uns auf mehrere Szenarien vor - und sind gut gewappnet.

Personal: Maximilian Käser fällt aufgrund eines Kreuzbandrisses, den er sich im Testspiel am vergangenen Wochenende zugezogen hat, länger aus. Ebenfalls nicht mit dabei ist Sascha Wenninger, dessen Hüftverletzung wieder aufgebrochen ist. Genauso nicht mit an Bord ist der Langzeitverletzte Tjark Dannemann (Band) sowie die kurzfristig Verletzten Marcel Mehl (Schienbein-Entzündung) und Fabian Triebel (Aduktoren-Probleme). Fadhel Morou ist gelb-gesperrt;

Karl-Heinz Fenk (Sportlicher Leiter SV Wacker Burghausen): "Die Gefühlslage ist sehr gut, wir haben definitiv eine sehr gute Vorbereitung mit ordentlichen Leistungen in den Testspielen hinter uns - leider mit einem Langzeitverletzten Nico Helmbrecht, der sich das Kreuzband gerissen hat. Er wurde erfolgreich operiert in München und befindet sich bereits im Aufbautraining. Vor allem der jüngste 3:1-Sieg gegen Unterhaching war eine sehr ordentliche Vorstellung unserer Mannschaft.

Der Gegner Aschaffenburg ist mit sehr guten Regionalliga-Spielern gespickt, unter anderem mit Benjamin Baier, der seit Jahren die Fäden im Mittelfeld zieht und sehr viel Erfahrung mit bringt. Oder auch Stürmer Elias Niesigk, der bereits fünf Tore erzielt und eine hohe Qualität hat. Trainer Jochen Seitz kennt unsere Mannschaft sehr genau, weil wir schon das ein oder andere Mal gegeneinander gespielt haben. Daher wird das gewiss eine interessante Partie. Doch ich bin zuversichtlich - unser Ziel ist freilich ein Sieg.

Personal: Alle Spieler der Wacker-Elf - bis auf Nico Helmbrecht und Lukas Mazagg, der coronabedingt nicht mit dabei sein wird beim Auftaktspiel gegen Aschaffenburg - sind topfit und einsatzbereit.

Jochen Seitz (Trainer Victoria Aschaffenburg): "Wir freuen uns nach knapp sechs Wochen Vorbereitungszeit, dass es nun mit den Punktspielen wieder losgeht und wir in die Wettkampfphase wieder reinkommen. Wir haben eine angespannte Personalsituation, aber das kennen wir ja von der Hinrunde.

Burghausen steht nicht umsonst auf den vorderen Tabellenplätzen. Wacker ist eine Top-Mannschaft in der Regionalliga, gerade in der Abwehr haben sie erfahrene Leute, die auch schon höherklassig Fußball gespielt haben. Nach vorne machen sie Tempo, haben ein gutes Umschaltspiel, auch bei Standards sind sie gefährlich. Wir müssen hellwach sein, fahren aber nicht nach Burghausen, um dort die Punkte abzugeben. Wir fahren um 6 Uhr morgens los, das ist schon eine gewisse Tortur - aber auch ein Grund mehr für uns, alles auf den Platz zu bringen."

Personal: Wir haben mit Tom Schulz, Nick Förster und Hamza Boutakhrit drei Langzeitverletzte, die in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. Es gibt zudem mehrere angeschlagene Spieler, die teilweise schon zwei, drei Wochen nicht mehr im Training sind; vielleicht kommt der eine oder andere noch zurück bis Samstag;

Aufgrund des schlechten Zustands des Eichstätter Spielfelds wurde die Partie abgesagt.

Sonntagsspiel

Thomas Hüttner (Teammanager 1. FC Nürnberg II): "Nach der Vorbereitung sind wir froh, endlich wieder um Punkte kämpfen zu können. Am Sonntag starten wir gleich gegen einen Topgegner im Nachholspiel. Die Gefühlslage ist grundsätzlich gut, wir hatten gegen unterklassige Gegner gute Ergebnisse in der Vorbereitung erzielt, die wir einzuschätzen wissen.

Schweinfurt ist eine sehr gute Mannschaft, die nicht umsonst weit oben in der Tabelle steht. Optimistisch stimmt uns, dass wir gegen die Unterfranken bis dato immer gut ausgesehen haben. Im Hinspiel konnten wir noch in Unterzahl ein Unentschieden erreichen. Aber wir können gegen diese Topteams nur dann was holen, wenn wir über unsere Leistungsgrenze hinaus gehen. Wenn wir über 100 Prozent geben, können wir für eine Überraschung sorgen und evtl. auch Punkte daheim behalten."

Personal: Drei, vier Spieler sind seit einer Woche wieder aus der Quarantäne zurückgekehrt. Inwieweit sie fit und einsatzbereit sind, wird sich zeigen. Sicher ausfallen werden Benedikt Willert und Enrique Katsianas-Sanchez. Corona-technisch gibt es aktuell keine weiteren Ausfälle mehr.

Tobias Strobl (Trainer 1. FC Schweinfurt 05): "Wir gehen mit einer sehr guten Gefühlslage in die Restrunde, die Vorbereitung hat sehr gut geklappt, es gab keine Verletzungen zu beklagen und wir haben gute Schritte in die richtige Richtung gemacht. Die Mannschaft ist frisch und wir freuen uns darauf, dass es am Sonntag wieder los geht.

Wir freuen uns vor allem auf Nürnberg II, weil die auch eine überragende Vorbereitung gespielt haben. Eine Mannschaft, die Fußball spielen will uns sehr euphorisch immer wieder nach vorne attackiert. Wir wollen bis auf kleinere Anpassungen das Augenmerk auf unserem Spiel belassen, um erfolgreich in die Restrunde zu starten."

Personal: Bis auf den Langzeitverletzten Vitus Scheithauer und Amar Suljic (gelb-rot-gesperrt) sind alle Mann an Bord.

Aufrufe: 018.2.2022, 09:40 Uhr
Stephan HörhammerAutor