2024-06-06T14:35:26.441Z

Spielbericht
Fabian Radosevic schoss das Geretsrieder Ehrentor.
Fabian Radosevic schoss das Geretsrieder Ehrentor.

Habian: „Das war ein lebloser Auftritt”

TuS Geretsried II – Wenn es für Ballbesitz Punkte gäbe, wäre die zweite Mannschaft des TuS Geretsried erster Anwärter auf Platz eins in der Tabelle.

Auch gegen den SV Waakirchen lief das Leder über weite Strecken der Partie wie an der Schnur gezogen durch die Reihen des Schlusslichts. Am Ende entpuppt sich das ansehnliche Passspiel einmal mehr als brotlose Kunst, weil es mit dem Toreschießen gewaltig hapert. Da es der Elf von Trainer Dirk Habian außerdem an der nötigen kämpferischen Einstellung mangelt, kassierte sie auch gegen einen spielerisch arg limitierten Gegner eine herbe 1:4-Abfuhr.

Es begann wie meist mit dem hinlänglich bekannten Kombinationsspiel der Gastgeber und den ebenso bekannten Mängeln im Torabschluss. Auf der Gegenseite traf Waakirchen im ersten Durchgang nach dem Motto: jeder Schuss ein Treffer. Der erste gelang in der 9. Minute, als Franz Priller TuS-Keeper Gianluca Placentra mit einem volley angesetzten Sonntagsschuss aus 20 Metern überwand. Zehn Minuten später verlor Dominik Breznik das Laufduell mit seinem Gegenspieler, und Placentra hatte erneut das Nachsehen.

In der 35. Minute versenkte Waakirchen den dritten Schuss auf den TuS-Kasten zum 3:0. „Ich war in der Halbzeit sehr sauer“, schimpfte TuS-Coach Habian. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns großartig wehren. Das schaut im Spiel nach vorne immer gut aus, aber hinten leisten wir uns eklatante Fehler. Da habe ich bei uns den absoluten Willen vermisst.“ Sollte man nach dem Seitenwechsel mit zusätzlicher Motivation aus der Kabine gekommen sein, war die nach wenigen Minuten dahin. Mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze erhöhte Waakirchen in der 49. Minute auf 4:0. „Das war der K.o.- Schlag“, meinte Habian, der seiner Elf einen insgesamt „leblosen Auftritt“ bescheinigte.

Das zeigte sich auch in den Schlussminuten. Fabian Radosevic, der kurz zuvor aus acht Metern am gegnerischen Torwart gescheitert war, gelang mit der anschließenden Ecke der Anschlusstreffer zum 1:4. Wenig später wurde ein Treffer von Rodi Ibo vom Unparteiischen aberkannt. In der 88. Minute landete ein Schuss von Christopher Kingston am Pfosten. Ein kräftiges „Scheiße“ wäre da angebracht gewesen. Aber statt sich einen der Situation angemessen Gefühlsausbruch zu gönnen, ging man klaglos zum üblichen Passspiel über. „Ein 1:4 gegen so einen Gegner, daran habe ich mächtig zu knabbern“, fasste Habian seine Gemütslage in Worte.

Aufrufe: 023.9.2013, 14:46 Uhr
rs - Isar-LoisachboteAutor