2024-04-29T14:34:45.518Z

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Mit dem sogenannten Corona-Gruß wird der Lützel-Wiebelsbacher Max Herrschaft (links, hier mit Nico Schwarz von SG Klingen) auch in der neuen Saison seine Gegner begrüßen.	 Archivfoto: Guido Schiek
Mit dem sogenannten Corona-Gruß wird der Lützel-Wiebelsbacher Max Herrschaft (links, hier mit Nico Schwarz von SG Klingen) auch in der neuen Saison seine Gegner begrüßen. Archivfoto: Guido Schiek

Gute Laune bei SV Lützel-Wiebelsbach

Trainer Tassilo Schindler will mit seiner Mannschaft in der Kreisoberliga die Aufstiegsrunde erreichen

LÜTZEL-WIEBELSBACH. Wenige personelle Veränderungen, dafür umso größere Ambitionen: Der SV Lützel-Wiebelsbach will seine guten Leistungen aus der abgebrochenen Corona-Saison auch in der kommenden Spielzeit der Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald bestätigen.

„Alle waren heiß“, erinnert sich Tassilo Schindler an die ersten Treffen im Mannschaftskreis des SV Lützel-Wiebelsbach, die Anfang Juni erstmals wieder stattfanden. Vier Wochen lang trafen sich die mehr als 20 Akteure, um gemeinsam endlich wieder gegen den Ball zu treten, zusammen Spaß zu haben und über Spielformen das Gefühl für den Ball zurückzuerlangen. Für die Fitness während der langen Corona-Pause hatte Schindler seinen Jungs keine Vorgaben gemacht – sie sollten sich einfach nur „einigermaßen fit halten“.

Vor rund drei Wochen dann stieg der SV so richtig in die Vorbereitung ein. Grundlagenausdauer stand zunächst auf dem Programm. Und obwohl die meisten Akteure davon reichlich eingebüßt hatten, blieb die Stimmung weiter bestens. „Ich bin bislang sehr zufrieden“, sagt Schindler. Damit das auch so bleibt, bezieht der SV auch noch ein Trainingslager in Schlüsselfeld in Bayern. Dort soll vor allem an Taktik und Technik gearbeitet werden, aber auch an der Spritzigkeit. „Wir waren schon die letzten zwei Jahre in Schlüsselfeld. Die Bedingungen dort sind sehr gut. Außerdem ist es weit genug weg, um sich mal voll auf den Fußball zu konzentrieren“, erklärt Schindler.

Zur guten Laune des Trainers trägt auch bei, dass der SV keinen einzigen Abgang zu verzeichnen hat. Einzig Nico Daum will künftig aus familiären Gründen ein wenig kürzer treten. Mit Denis Zolinski (vom VfL Michelstadt) haben die Lützel-Wiebelsbacher zudem eine echte Verstärkung dazugewonnen – umso mehr ärgert es Schindler, dass Zolinski Ende August beruflich bedingt für neun Monate nach Portugal geht. „Das tut weh. Er wäre definitiv einer für die erste Mannschaft gewesen“, hadert der Trainer.

Erst einmal in der zweiten Mannschaft auf dem Prüfstand stehen dagegen die Neuzugänge Sebastian Stolper (von der SG Nieder-Kainsbach), Nihat Celiköz und Ismail Erken (beide Inter Erbach) sowie Erbay Beyaz (zurück vom SV Erlenbach). Und dann ist da auch noch Jochen Dewitz, der seine fußballerische Karriere einst beim SV begann und im weiteren Verlauf 79 Spiele für den SV Darmstadt 98 und den FSV Frankfurt in der Regionalliga Süd absolvierte. Nun will der 44-Jährige seine Karriere bei seinem Jugendverein ausklingen lassen, was Schindler natürlich freut: „Er will das Fußball-Kapitel da beenden, wo es begonnen hat. Und er hilft uns mit seiner Erfahrung und seinem Auge natürlich weiter.“ Allerdings: In seinem ersten Einsatz gegen den Gruppenligisten TSV Lengfeld (4:1), zog sich Dewitz eine Zerrung zu, die ihn aktuell erst einmal zu einer Pause zwingt.

Das war aber auch der einzige Wermutstropfen in einer ansonsten starken Vorbereitungspartie. Zuvor hatte der SV bereits gegen den SSV Brensbach (7:1), den VfR Würzberg (4:2) und Elsava Elsenfeld (2:2) eine gute Figur gemacht, ehe es beim Forellenturnier in Seckmauern gegen den KSV Haingrund die erste Niederlage gab (0:2). Doch durch den Sieg gegen Eintracht Kleinheubach (5:2) erreichten die Lützel-Wiebelsbacher doch noch das Finale, in dem der Ligakonkurrent FC Rimhorn mit 2:0 besiegt wurde. „Das Finale war richtig gut anzusehen. Wir waren am Ende die etwas glücklichere Mannschaft“, zollt Schindler dem Gegner Respekt und attestiert seinem Team zugleich eine sehr zufriedenstellende Vorbereitung. Da lässt es sich auch verkraften, dass der Trainer selbst das Pokalspiel am 8. August gegen den SSV Brensbach (15 Uhr) sowie das erste Ligaspiel urlaubsbedingt verpasst. „Mein Co-Trainer Johannes Zipp übernimmt in der Zeit. Da habe ich gar keine Bedenken“, stellt Schindler klar.

Somit scheint der SV gerüstet für den nahenden Liga-Auftakt am 15. August bei der KSG Rai-Breitenbach. Dem kleinen Derby folgt das erste Heimspiel gegen Viktoria Urberach und schließlich das Derby beim TSV Seckmauern. „Wir haben leider alle Derbys auswärts“, hadert Schindler mit dem neuen Spielmodus, bei dem es nur noch eine Einmalrunde gibt, in der alle Teams einmal aufeinandertreffen. „Unser Ziel ist es, unter die ersten Acht und somit in die Aufstiegsrunde zu kommen. So wie das letzte Jahr gelaufen ist und wie jetzt die Vorbereitung läuft, muss das einfach unser Ziel sein“, stellt der Trainer klar. In der vergangenen Spielzeit hatte der SV vor dem Saisonabbruch sechs seiner neun Partien gewonnen und war bis auf Rang drei geklettert. Neben dem offiziellen Saisonziel hat Schindler aber vor allem eine Hoffnung: „Das Wichtigste ist, dass wir die Runde mal wieder durchbekommen.“



Aufrufe: 04.8.2021, 18:30 Uhr
Susanne MüllerAutor