2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hinten wie vorne, immer da wo‘s brennt: Ferhat Koc (hier im Clinch mit Silberg/Eisenhausens Jannik Konitzer), weiß sich in der Box durchzusetzen.	Foto: Jens Schmidt
Hinten wie vorne, immer da wo‘s brennt: Ferhat Koc (hier im Clinch mit Silberg/Eisenhausens Jannik Konitzer), weiß sich in der Box durchzusetzen. Foto: Jens Schmidt

GSC holt Koc zurück

KOL NORD: +++ 31-Jähriger sucht bei seinem Heimatverein Gladenbach neue sportliche Herausforderung +++

Gladenbach. Fußball-Kreisoberligist Gladenbacher SC hat die Corona-bedingte sportliche Zwangspause genutzt, um seine Mannschaft weiter zu verstärken – sei es nun für eine etwaige Fortsetzung der laufenden Runde, in der die Truppe von Trainer Nils Waldschmidt als aktueller Tabellendritter durchaus noch Aufstiegschancen hat, sei es, um in der Folgespielzeit einen erneuten Anlauf in Richtung Gruppenliga zu nehmen. Mit der Verpflichtung zweier weiterer Spieler ist die Kaderplanung weitgehend abgeschlossen.

Florian Ackermann ergänzt die Torhütergarde des GSC, mit Ferhat Koc kehrt ein „verlorener Sohn“ und im Hinterland weit bekannterer Kicker an die Biedenkopfer Straße zurück. „Die Torwartposition und ein Knipser für den Sturm, das waren unsere Baustellen“, stellt Nils Waldschmidt fest. Und beide sieht Gladenbachs Chefcoach er nun geschlossen.

Florian Ackermann ergänzt die Phalanx der Torhüter

Im Tor hatte sich im Laufe der Runde eine Problematik ergeben, die im Sommer 2019 so nicht abzusehen war. In der Vorbereitung lieferten sich zwei gleichwertige Klassemänner einen Konkurrenzkampf um die Nummer 1, das zunächst Till Kluska hauchdünn zu seinen Gunsten entschied. Durch dessen langwierige Verletzung rückte dann Fabian Döpfer zwischen die Kreisoberliga-Pfosten.

In der B-Liga-Mannschaft avancierte zunächst Kevin Runkel zum Stammtorhüter, renkte sich dann aber die Schulter aus und musste operiert werden. „Wir sind mit drei Tormännern in die Saison gestartet und standen plötzlich nur noch mit einem da“, schildert Nils Waldschmidt die vertrackte Situation im letzten Herbst, die dazu führte, dass in den letzten Begegnungen vor der Winterpause und auch im bislang einzigen Match des neuen Jahres mit Maxim Usinger ein gelernter Feldspieler mit Kreisoberligaambitionen das Tor der Reserve hüten musste. „Der arme Junge“, bemerkt der Trainer, „er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, weil er in der Jugend mal im Tor stand“.

Bereits in der Winterpause hatte sich der GSC deshalb für die Saison 2020/21 die Dienste von Louis Exner gesichert, der derzeit noch beim Nachbarn und Ligarivalen SpVgg Wacker Frohnhausen im Kasten steht. Nun wurde mit Florian Ackermann ein Zerberus verpflichtet, der in der Jugend beim VfB Marburg auf Hessenliga-Niveau und zuletzt bei der SG Niederweimar/Haddamshausen, aktuell Tabellendritter der B-Liga Marburg 2, spielte. „Florian hat sich für uns entschieden, weil er bei uns in den Genuss eines professionellen Torwarttrainings kommt und eine Mannschaft mit Perspektive sucht“, so Nils Waldschmidt. Als solche ist auch die B-Liga-Truppe zu sehen, mit der der GSC in absehbarer Zukunft unbedingt in die A-Liga aufsteigen will, um die zahlreich nachrückdenden talentierten Eigengewächse an den Verein zu binden.

Auch Ferhat Koc wurde in der Gladenbacher Talentschmiede geformt, rückte zur Saison 2007/08 in den Seniorenkader des damaligen Bezirksoberligisten auf und kickte für seinen Heimatverein noch zwei Jahre in der Bezirksliga Nord, ehe er sich 2010 zusammen mit dem damaligen GSC-Goalgetter Manuel Eichert dem VfB Wetter anschloss. Beim Gruppenligisten konnte er nicht so recht Fuß fassen und wechselte noch während der Saison zum FC Türk Gücü Breidenbach. Mit dem feierte Koc 2011/12 die Vizemeisterschaft in der Kreisliga A Biedenkopf und durfte in der Relegationsrunde den Aufstieg bejubeln.

In der Kreisoberliga ging der Wahl-Wolfgrubener dann aber für den SV Eckelshausen auf Torejagd – und wie! In seiner ersten Saison schoss er 20 Tore für die Schwarz-Gelben, die seine sportliche Heimat werden sollten. Eckelshausens Abstieg 2014 konnte auch er nicht verhindern. Mit der Kreisoberligarückkehr des SVE entwickelte er sich mehr und mehr zum Defensivakteur, blieb aber ein Mann für oftmals entscheidende Tore. In in der laufenden Saison gab Ferhat Koc Eckelshausens Abwehrchef.

In seinem 32. Lebensjahr sucht Ferhat Koc, seit Ende Oktober 2018 stolzer Vater, nochmals eine sportliche Herausforderung. Die kann er beim SV Eckelshausen, der sich freiwillig in die B-Liga zurückziehen wird, nicht finden. Die Rückkehr zu seinen Wurzeln war da naheliegend. Im Konzept von Nils Waldschmidt spielt er eine maßgebliche Rolle. „Ich schätze Ferhat als intelligenten Fußballer. Ich sehe ihn als einen der besten Kreisoberligaspieler, der mit einer guten Aktion ein Spiel entscheiden kann – wenn er wieder auf sein gewohntes Fitnesslevel kommt. Er wird bei uns in jedem Fall im Zentrum spielen, am liebsten“, so Waldschmidt, „würde ich ihn ganz vorne sehen“.



Aufrufe: 024.4.2020, 08:00 Uhr
Jens KauerAutor