Interview-Staffel: Marcel Jakobi

Hallo Marcel, wir fangen heute mal gleich mit der Frage deines Vorgängers an. Hendrik (Vaupel, Spieler vom VfB Wetter d. Red.) möchte gerne wissen, an welches Tor du dich in deiner Fußballerlaufbahn am Liebsten erinnerst?

Ähm, das ist das Tor gegen den KSV Baunatal in der B-Jugend gewesen. Das waren halt immer Giganten-Duelle, Erster gegen Zweiten, in der Verbandsliga. Wir waren damals Zweiter und die mit einem Punkt vor uns Erster. Ich kann mich noch sehr genau an mein Tor erinnern, das war das 1:0, sogar durch die Vorlage von Hendrik Vaupel. Es war ein aggressiver Ballgewinn von Vaupel im Mittelfeld, dann kam der lange Ball über die Viererkette direkt in meinen Lauf und ich hielt einfach aus knapp sechzehn Metern und spitzem Winkel drauf. Der Ball ist im rechten langen Eck eingeschlagen. Den habe ich schon satt getroffen (grinst). Wir haben am Ende allerdings Unentschieden gespielt, wobei es aus unserer Sicht ein wichtiger Punkt war, um als Aufstiegsaspirant im Rennen zu bleiben.

Wir haben vor ein paar Tagen die "Ewige Tabelle“ der KOL Gießen/Marburg Gruppe Nord über die letzten zehn Jahre veröffentlicht. Bist du lieber in der jetzigen Tabelle oder in der "Ewigen Tabelle" vor dem Erzrivalen?

Ich würde sagen, dass ist schwierig zu beantworten. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die "Ewige Tabelle“ nehmen, weil ich denke, dass man immer der beste in seinem Gebiet sein und eben sein Revier markieren will. Man möchte sich natürlich auch nicht die Sprüche beziehungsweise Sticheleien von den Wehrderanern anhören. Aktuell sind wir einen Platz hinter dem FV Wehrda in der "Ewigen Tabelle“, aber ich verspreche, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird. Aber im hier und jetzt haben wir die Nase vorn, da wir das Hinspiel gegen sie 2:1 gewonnen haben (grinst).

Was machst du im Moment, um dem Sport weiterhin verbunden zu bleiben?

Wir haben von unserem Trainerteam einen individuellen Trainingsplan in unsere WhatsApp-Gruppe geschickt bekommen. Da steht im Prinzip drin, wenn man es einplanen kann, was man für Läufe und auch Stabilisationsübungen machen kann. Dieser Plan ist allerdings jedem frei überlassen. Ich gehe nämlich nicht genau nach diesem Plan, da ich meine eigenen auf mich abgestimmten Übungen habe. Der Plan von unserem Trainerteam soll lediglich Reize und Anregungen setzen. Wir schicken dann auch mal Screenshots von unseren Läufen, die man ja heutzutage mit Apps aufzeichnen kann, in unsere Gruppe, um uns gegenseitig zu motivieren.

Welches Attribut, wenn man dich bei FIFA als Spieler erstellen würde, wäre am Meisten ausgeprägt beziehungsweise hätte die höchste Zahl?

Ich würde sagen, dass es bei mir die Schusskraft ist. Ich habe einen relativ harten Schuss, eine linke Klebe sagen auch viele aus meiner Mannschaft. Da eine genaue Zahl zu sagen ist schwierig, aber wenn ich das mit den Profis vergleiche würde ich 82 sagen.

Das ist schon eine echt ordentliche Zahl. Kommen wir von FIFA zu meiner Lieblingsfragereihe. Wenn du ein Filmgenre wärest, welches wärest du?

Ich glaube Comedy auf jeden Fall, weil man bei dem ein oder anderen Anlass oder dem ein oder anderen Kaltgetränk mit mir echt viel Spaß haben kann und es meist sehr witzig ist.

Das Thema der Woche darf natürlich auch in diesem Interview nicht fehlen. Was sagst du dazu, dass die FA die englische Liga innerhalb von sechs Wochen zu Ende spielen möchte, und hierfür zwei Stadien, in denen pro Tag mehrere Partien gespielt werden sollen, als neutrale Austragungsorte empfiehlt?

Ich finde es ehrlich gesagt nicht gut. Es ist sicherlich eine Idee, um fortfahren zu können und die Reisestrapazen sowie Bedingungen für jedes Team fast gleich zu gestalten. Aber ich denke, dass man auf eigenem Terrain mit einer ganz anderen Stimmung ins Spiel geht, was möglicherweise ausschlaggebend sein kann. Neutrale Fußballplätze könnten dann für den ein oder anderen Spieler sicherlich einen Nachteil darstellen. Ich wäre tatsächlich jetzt am Wochenende zum Halbfinale des FA Cups nach England geflogen. Aber leider fällt es ja aus, was sehr, sehr schade ist.

Das tut mir leid. Jetzt sind wir auch schon am Ende des Interviews angekommen. Wen nominierst du, den wir deiner Meinung nach mit Fragen durchlöchern sollten?

Dann würde ich den Luca Studenroth von der FSG Südkreis nominieren. Es ist ein bisschen peinlich, da ich ja die Tradition, ehemalige Mitspieler aus der gemeinsamen Jugendzeit beim VfB Marburg zu nennen, nun auch weiterführe. Aber ich glaube nach ihm ist damit auch Schluss (lacht). Er ist einer meiner besten Freunde, mit dem ich zwei Jahre zusammen in der B-Jugend beim VfB gespielt habe. Danach ist er in die A-Jugendmannschaft des FSG Südkreis in seine Heimat gewechselt.