2024-04-25T14:35:39.956Z

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Klaus Gimple würde gerne noch ein paar Spiele als Trainer des TSV Meckenbeuren machen.
Klaus Gimple würde gerne noch ein paar Spiele als Trainer des TSV Meckenbeuren machen. – Foto: Archivfoto: Alexander Hoth
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Gimple könnte ein Trainer ohne Spiel werden

Sportlicher Leiter des Bezirksligisten TSV Meckenbeuren ist Klaus Gimple schon. Dazu Co-Trainer bei Schwarz-Weiss Bregenz. Und eigentlich wollte Gimple bis Saisonende den TSV noch einmal trainieren.

Meckenbeuren / sz - Der Sportliche Leiter des TSV Meckenbeuren, Klaus Gimple, hat auch das Traineramt beim Fußball-Bezirksligisten übernommen. Er ist auf Kevin Blaser gefolgt, der schon vor der Saison signalisierte, dass er aus beruflichen Gründen in der Winterpause aufhören möchte. Gimple trainierte den TSV schon einmal zwischen 2011 und 2017. Es wird ein Trainerjob auf Zeit sein, also bis Saisonende. Die Suche nach einem neuen Trainer für die Saison 2021/22 läuft bereits.

"Kevin Blaser kam zu Beginn der Saison auf uns zu, mit der Bitte, dass er im Winter aufhören möchte", sagt Gimple, "da war naheliegend, dass ich und Manuel Müller die Saison zu Ende machen." Ein neuer Trainer jetzt in Coronazeiten hätte die Spieler nur virtuell kennenlernen dürfen, "das machte keinen Sinn", sagt Gimple, "Manuel und ich dagegen kennen die Mannschaft." Der TSV belegt nach Unterbrechung der Saison 2020/21 im vergangenen Herbst in der Bezirksliga Bodensee einen Abstiegsplatz. Eine Mammutaufgabe, denn die Co-Trainerstelle in Bregenz sowie den Posten als Sportlicher Leiter beim TSV will Klaus Gimple behalten. Erster Gegner wäre am vergangenen Samstag der SV Kressbronn gewesen, bei dem Gimple ebenfalls schon tätig war. Allerdings ist die Saison coronabedingt immer noch unterbrochen.

Der 59-jährige Klaus Gimple hat sich längst in den Geschichtsbüchern des TSV verewigt. Als er den TSV zur Saison 2011/12 übernahm, kickte der noch in der Kreisliga B. Gleich in der ersten Saison schaffte Gimple mit dem TSV den Aufstieg in die Kreisliga A. Vier erfolgreiche Spielzeiten später gelang dem TSV der Aufstieg in die Bezirksliga. Beendet war das Schattendasein zwischen den großen Nachbarn TSV Tettnang und VfL Brochenzell. Im Sommer 2017, "nach sechs außergewöhnlichen Jahren", wie Gimple sagte, "war meine Mission erfüllt". Gimple verließ den TSV, Daniel Schmid übernahm das Zepter – mit mäßigem Erfolg.

In der Winterpause der Saison 2017/18 ging Gimple zum Bezirksligisten SV Kressbronn, der sich nach dem 16. Spieltag von Stefan Krause trennte, obwohl Kressbronn Platz drei belegte und zu den Topteams der Liga zählte. Dieses Niveau konnte Gimple mit Kressbronn halten, wurde am Ende der Saison Vierter. Nach einer weiteren Saison, die der SVK auf Platz fünf abschloss, gönnte sich Gimple nach 26 Jahren fast ohne Unterbrechung als Fußballtrainer eine Pause. Die hielt allerdings nicht lange an, denn sein Herzensverein, der TSV Meckenbeuren, bot ihm zur Saison 2019/20 den Posten des Sportlichen Leiters an. In der Winterpause meldete sich Michael Pelko, Trainer beim österreichischen Regionalligisten Schwarz-Weiss Bregenz und Freund Gimples, ob er Lust habe, Co-Trainer in Bregenz zu werden. Sportlicher Leiter beim TSV, wo vieles übers Telefon zu managen sei, könne er ja behalten. "Da konnte ich nicht nein sagen", sagt Gimple.

Und jetzt also noch die Traineraufgabe beim TSV. Die wird allerdings eine Aufgabe auf Zeit sein. "Das wird nicht über die Saison hinausgehen", sagt Gimple. "Wir werden voraussichtlich noch diesen Monat für die kommende Saison einen neuen Trainer präsentieren." Sportlicher Leiter, Trainer beim TSV, Co-Trainer in Bregenz – viel Zeit für andere Dinge bleibt da nicht. "Montag ist mein einziger freier Tag", sagt Gimple lachend. Dienstag, Donnerstag und Freitag ist Training in Bregenz, Mittwoch soll – normalerweise – Training in Meckenbeuren sein. "Das Training am Freitag beim TSV übernimmt Manuel Müller", sagt Gimple. Dann am Samstag Spiel mit Bregenz und am Sonntag Spiel mit Meckenbeuren. "So ist das besprochen mit den Verantwortlichen in Bregenz und Meckenbeuren", sagt Gimple. "Anders wäre das nicht machbar gewesen." Neben dem Fußball ist der 59-Jährige Fahrdienstleiter beim Körperbehindertenzentrum Oberschwaben in Weingarten.

Den Fußball in Meckenbeuren vermisst Gimple. "Schön wäre es, mal wieder was mit der Mannschaft zu machen." Besserung ist allerdings nicht in Sicht. Sollte die Corona-Pandemie das Trainercomeback von Gimple in Meckenbeuren verhindern, würde er Geschichte schreiben. Sollte die Saison doch abgebrochen werden, wäre er der erste Trainer des TSV, der weder ein Spiel noch ein Training absolviert hätte. "Auf den Eintrag könnte ich gut verzichten", sagt Klaus Gimple.

Aufrufe: 08.3.2021, 13:54 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor