2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der FC Eintracht Landshut war das Maß aller Dinge bei der Niederbayerischen Hallenmeisterschaft.
Der FC Eintracht Landshut war das Maß aller Dinge bei der Niederbayerischen Hallenmeisterschaft. – Foto: Privat

Geniestreich und Keeper Güzel: Eintrachts Premierentriumph

Niederbayerische Hallenmeisterschaft: FC Eintracht Landshut besiegt im Finale Deggendorf mit 3:0 +++ Ruhmannsfelden holt sich Platz drei

Der neue niederbayerische Hallenmeister heißt FC Eintracht Landshut. Der Kreisligist besiegte in einem ausgeglichenen Endspiel dank dreier Treffer kurz vor Schluss den Futsal-Bezirksligameister SpVgg Grün-Weiß Deggendorf. Der Premierentriumph der Dreihelmenstädter auf Bezirksebene, die sich damit auch das Ticket für die Bayerische Meisterschaft kommende Woche in Dingolfing gesichert haben. Platz drei holte sich die SpVgg Ruhmannsfelden. Die offiziell 310 zahlenden Zuschauer musssten ihr Kommen nicht bereuen und sahen fast durchwegs attraktive Partien.

Die Vorrunde

In Gruppe A trumpfte die SpVgg Ruhmannsfelden von Anfang an groß auf. Die Kicker aus dem Bayerwald triumphierten im Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber des TSV-FC Arnstorf verdient mit 3:1. Das zweite Match gegen den Ligarivalen Türk Gücü Straubing war eine enge Kiste, letzten Endes reichte der Stern-Truppe der Treffer von Robert Peter, um auch gegen die Gäubodenstädter die Oberhand zu behalten. Zweiter Sieg im zweiten Spiel, das war schon gleichbedeutend mit dem Halbfinalticket für die Truppe aus dem Landkreis Regen. Neben der SpVgg zog Türk Gücü in die Runde der letzten Vier ein – dank Schützenhilfe der Ruhmannsfeldner. Denn im letzten Gruppenspiel musste Teisbach einen Sieg einfahren, um selbst in die Vorschlussrunde einzuziehen. Und es sah zunächst gut aus für die Dingolfinger Vorstädter, rasch schoss der FCT einen 2:0-Vorsprung heraus. Doch dann drehte Ruhmannsfelden mächtig auf, erzielte noch vier Treffer und bog die Partie um. Teisbach war raus, Türk Gücü jubelte. Und die Hausherren? Verkauften sich wacker, am Ende allerdings ging den Arnstorfern die Puste aus.

In Gruppe B war die Messe bereits vor den beiden abschließenden Matches gelesen. Die SpVgg GW Deggendorf und der FC Eintracht Landshut gewannen jeweils ihre beiden Matches und sicherten sich damit vorzeitig ihre Halbfinal-Tickets. Der hoch gehandelte TSV Karpfham erwischte keinen guten Tag und zog gleich im Auftaktspiel gegen den Kreisliga-Primus FC Eintracht Landshut mit 1:3 den Kürzeren. Somit standen die Eder-Schützlinge gegen die SpVgg GW Deggendorf, die in ihrer ersten Partie den SC Landshut-Berg mit 2:0 besiegte, bereits unter Zugzwang. Die Truppe von Spielercoach Martin Wimber lieferte gegen den Ost-Kreismeister eine tadellose Vorstellung ab und arbeitete vor allem defensiv hervorragend. Demuth, Dandl & Co.fanden kein Mittel gegen den Meister der Futsal-Kreisliga und unterlagen deutlich mit 0:3. Das Landshuter Stadtderby konnte die Eintracht gegen den wacker kämpfenden A-Klassisten "Berg" knapp mit 2:1 für sich entscheiden. In dieser Begegnung sah SC-Torhüter Luis Streifeneder kurz vor Spielende wegen eines Handspiel außerhalb des Strafraums die rote Karte. Im Finale um den Gruppensieg sah die Attieh-Formation nach einer 2:0-Führung schon wie der sichere Sieger aus, doch die Grün-Weißen legten einen starken Schlussspurt hin und mit einem Doppelpack und einer Vorlage avancierte der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler Edward Hinz beim 3:2-Erfolg seiner Farben zum Matchwinner. Im bedeutungslosen letzten Staffelmatch trennten sich der TSV Karpfham und der SC Landshut-Berg mit 1:1.

Die K.o.-Phase

Das erste Halbfinale war nichts für schwache Nerven. Eintracht Landshut wurde für seinen Kampfgeist belohnt, ließ sich auch zwischenzeitlich von einem Zwei-Tore-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und hatte am Ende vom Punkt die besseren Nerven. Aber von vorne: Robert Peter und Lukas Stadler brachten Ruhmannsfelden zügig mit 2:0 in Führung. Aber Landshut steckte nicht auf und kam durch Alsdo Lamcaj und einem direkt verwandelten Freistoß von Spielertrainer Ali Attieh zum Ausgleich. In einer spannenden Schlussphase konnte keiner der beiden Kontrahenten mehr zum Lucky-Punch ansetzen, die Entscheidung musste im Sechsmeterschießen fallen, drei Schützen auf jeder Seite. Und weil Eintracht-Keeper Firat Güzel den Versuch von Niklas Pfeffer entschärfen konnte, war es an dem letzten Schützen Aldo Lamcaj, die Bezirkshauptstädter ins Finale zu schießen. Er behielt die Nerven und so zog die Eintracht ins Endspiel ein.

Im zweiten Halbfinale zeigte die SpVgg GW Deggendorf gegen den SV Türkgücü Straubing eine äußerst disziplinierte Vorstellung. Weber, Zach und Kameraden ließen gegen den technisch starken Ligakonkurrenten defensiv wenig zu und nutzten ihre Möglichkeiten effektiv aus. Nach einem Ballverlust der Demür-Truppe hatte Youngster Sebastian Niedermayer freie Fahrt und bediente Goalgetter Edward Hinz, der mit einem satten Schuss aus zehn Metern das 1:0 (4.) markierte. In der 9. Minute gelang den Donaustädtern die Vorentscheidung: Christoph Szili setzte sich in einem Zweikampf, bei dem Straubing ein Foulspiel forderte, energisch durch und seine Maßvorarbeit knallte Sebastian Niedermayer zum 2:0 In der verbleibenden Spielzeit verteidigte Deggendorf geschickt und ließ nicht mehr viel zu. Im Spiel um Platz drei behielt die SpVgg Ruhmannsfelden dank eines Treffers von Josef Schmidt knapp mit 1:0 die Oberhand über Türk Gücü.


In einem zunächst höhepunktarmen, aber flotten Endspiel belauerten sich Eintracht Landshut und die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf. Die Kontrahenten neutralisierten sich weitgehend. 90 Sekunden vor dem Ende setzte Asmir Omerovic zum Geniestreich an, umkurvte die komplette Deggendorfer Hintermannschaft und chipte das Leder wunderschön wie butterweich an Schlussmann Dominik Jaensch vorbei ins linke Eck. Toller Treffer! Jetzt musste natürlich die SpVgg Grün-Weiß alles riskieren, nahm den Schlussmann zugunsten eines fünften Feldspielers vom Platz, doch der Schuss ging nach hinten los. Keeper (!) Firat Güzel und Aldo Lamcaj trafen jeweils aus der Distanz und sorgten für einen 3:0-Triumph des FC Eintracht. Der allererste Coup der Landshuter bei "Niederbayerischen" überhaupt!




Vorschau:

Der Höhepunkt der niederbayerischen Hallensaison steht an, was vor rund zwei Monaten mit den ersten Vorrundenturnieren begann, mündet nun in den großen Showdown. In Arnstorf wird am Sonntag ein würdiger Nachfolger des FC Dingolfing gesucht. Denn so viel ist sicher: Es wird einen neuen Bezirks-Champion geben, da der Titelverteidiger aus der BMW-Stadt die Segel bei der West-Endrunde streichen musste. Acht Teams sind am Start, um 12 Uhr stehen sich die SpVgg Ruhmannsfelden und Gastgeber TSV-FC Arnstorf im Eröffnungsspiel gegenüber. FuPa ist natürlich live dabei! Zudem gibt es in diesem Jahr einen weiteren Anreiz, denn der niederbayerische Hallenmeister qualifiziert sich - zusammen mit Ausrichter FC Dingolfing - für die Bayerische Hallenmeisterschaft am Samstag, den 25. Januar, in Dingolfing (Höll-Ost). Heimspiel bei der "Bayerischen" - wäre für alle Teams sicher ein Highlight der Vereinsgeschichte! Im Folgenden stellen wir euch nun die acht Teilnehmer der "Niederbayerischen" ein wenig genauer vor:

Gruppe A

Spvgg Ruhmannsfelden (2. Platz Kreis Ost)
Die SpVgg Ruhmannsfelden ist ein Verein, der seit Jahrzehnten immer wieder in der Halle für Furore sorgte. Zweimal konnten sich die Lerchenfeldkicker schon in die Siegerliste der Bezirksmeisterschaft eintragen, in diesem Jahr sind Edenhofer, Peter & Co. allerdings eher in der Außenseiterrolle. "Wir werden erneut mit einer ganz jungen Truppe antreten, die eigentlich nur positiv überraschen kann. In der Vorwoche haben wir uns im Kreisendturnier richtig gut präsentiert, vielleicht gelingt uns das auch am Sonntag. Favoriten sind für mich aber Türkgücü Straubing und die SpVgg GW Deggendorf", verrät Ruhmannsfeldens Coach Viktor Stern, der auf das gleiche Aufgebot wie beim Kreisfinale in Freyung zurückgreifen kann.

Der SpVgg Ruhmannsfelden ist einiges zuzutrauen.
Der SpVgg Ruhmannsfelden ist einiges zuzutrauen. – Foto: Karin Steinert



FC Teisbach (1. Platz Kreis West)
Als Kreismeister West gehört der FC Teisbach zweifellos zum Favoritenkreis. Die junge Truppe des Bezirksligisten spielte bei ihrem Coup in Rottenburg an der Laaber zwar keinen spektakulären Hallenfußball, überzeugte jedoch mit großer Einsatzbereitschaft und schnellem Umschaltspiel. "Für unseren kleinen Verein ist es schon etwas Besonderes, an einer Bezirksmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Wir wollen uns dort bestmöglich präsentieren und wenn wir die Gruppenphase überstehen könnten, wäre das ein weiterer großer Erfolg für uns", meint Teisbachs Coach Jochen Freidhofer, der wohl vermutlich wieder mit den zuletzt fehlendem Stammkeeper David Meißner sowie Techniker Florian Ibel planen kann.

SV Türk Gücü Straubing (3. Platz Kreis Ost)
Hohes spielerisches Potenzial bringt Bezirksligist Türkgücü Straubing mit. Die Gäubodenstädter reisen als Mitfavorit in den Landkreis Rottal-Inn. "Ich gehe davon aus, dass das Feld sehr ausgeglichen besetzt sein wird. Es gibt einige Teams, die das Zeug dazu haben, am Ende ganz oben zu stehen. Wir brauchen uns bestimmt nicht zu verstecken und freuen uns auf da Turnier, bei dem wir schon ins Halbfinale kommen möchten", verrät SV-Coach Murat Demür, der wohl mit dem gleichen Kader wie am vergangenen Wochenende antreten kann, als sich die Straubinger per 3:1-Sieg im "kleinen Finale" gegen den TSV Mauth das Ticket für die "Niederbayerische" sicherten.

Murat Demür schwört seine Jungs auf die Endrunde ein.
Murat Demür schwört seine Jungs auf die Endrunde ein. – Foto: Karin Steinert



TSV-FC Arnstorf (Ausrichter)
Als einziger Teilnehmer mussten sich die Arnstorfer nicht sportlich qualifizieren, die Rottaler sind als Gastgeber gesetzt. Die Lokalmatadoren wollen sich als Ausrichter von ihrer besten Seite präsentieren. "Eine tolle Sache für den ganzen Verein, es werden sich einige Zuschauer kommen", sieht Abteilungsleiter Josef Bachhuber dem Ereignis freudig entgegen. Sportlich gehen die Hausherren wenig ambitioniert ins Rennen, wie Bachhuber wissen lässt: "Wir legen auf die Halle eigentlich keinen großen Wert. Primär geht es darum, dass sich niemand verletzt. Wir wollen uns aber sicher auch nicht abschießen lassen und schenken nichts ab. Wir werden auch mit einem anständigen Kader an den Start gehen, zehn, elf Spieler werden dabei sein. Wer genau auflaufen wird, das entscheidet sich kurzfristig, weil wir am Samstag auch noch auf dem Turnier des SSV Eggenfelden vertreten sind."

Gruppe B

TSV Karpfham (1. Platz Kreis Ost)
Am Ende souverän hat der TSV Karpfham letzte Woche seinen Titel im Osten verteidigt - und damit sind die "Karpfen" auch ein ganz heißer Kandidat für die Bezirkskrone. Klar, das treffsichere Duo Tomas Vnuk und Tobias Dandl - die beiden werden auch in Arnstorf dabei sein - zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Trainer Michael Eder will aber das Licht der anderen Mitspieler bewusst nicht unter den Scheffel gestellt wissen: "Wir sind eine Einheit, die anderen leisten ebenfalls ihren Beitrag, damit wir erfolgreich sein können. Zwei alleine werden nichts reißen." Der im Sommer scheidende Coach macht kein Geheimnis daraus, dass sich der Passauer Kreisligist in Arnstorf einiges ausrechnet: "Wir setzen uns hohe Ziele, sonst könnten wir ja zuhause bleiben. Für den großen Wurf brauchen wir aber wieder das nötige Quäntchen Glück, es muss alles passen. Wir müssen von Anfang an voll da sein, ansonsten kann auch schon in der Vorrunde Endstation sein." Karpfham wird mit nahezu dem gleichen Kader wie zuletzt in Freyung auf Titeljagd gehen. Eine kleine Änderung wird es geben, Martin Huber wird zum Aufgebot dazustoßen. Damit reist der TSV mit acht Feldspielern und einem Keeper an.


SpVgg Grün-Weiß Deggendorf (Bezirks-Futsalmeister)
Die Deggendorfer können Parkett: Die SpVgg Grün-Weiß hat sich als Meister der niederbayerischen Futsal-Bezirksliga für den Höhepunkt der Hallensaison qualifiziert. Das soll aber nicht heißen, dass die Donaustädter automatisch zum Favoritenkreis in Arnstorf zählen: "Das hat relativ wenig Einfluß auf Sonntag. Es ist schwer, eine Prognose zu stellen. Wir haben eine gute Hallenmannschaft, aber in so einem Turnier kann alles passieren. An einem guten Tag kann`s weit gehen, kann aber auch sein, dass wir nur drei Spiele haben. Wir gehen die Sache ganz gelassen an", betont Deggendorfs Sportlicher Leiter Andreas Schäfer. Die SpVgg Grün-Weiß wird mit acht Feldspielern und einem Torwart anreisen.


SC Landshut-Berg (3. Platz Kreis West)
Sich selbst wohl am meisten überrascht hat der SC Landshut-Berg mit der Qualifikation für die Bezirks-Endrunde. Der klassenniedrigste Teilnehmer geht nach dem Abstieg im letzten Sommer in der A-Klasse Landshut an den Start und bastelt mit einer enorm verjüngten Mannschaft am Neuaufbau. Eine blutjunge Truppe wird den Sportclub auch in Arnstorf vertreten. "Wir werden hauptsächlich mit 18-, 19-Jährigen anreisen, der älteste Spieler wird 23 sein. Für unsere Jungs ist das eine ganz neue Erfahrung, dementsprechend groß ist die Aufregung. Wir nehmen das sehr gerne mit, sportlich hegen wir allerdings keine großen Ambitionen", lässt SC-Abteilungsleiter Michael Soergel wissen. Dennoch traut er seinen Schützlingen die eine oder andere Überraschung zu: "Wir haben durchaus eine gute Hallen- bzw. Futsalmannschaft. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. Mal sehen, was am Ende dabei rauskommt."

Amirabbas Jafari (re.) und der SC Landshut-Berg konnten in der Halle bisher auf sich aufmerksam machen.
Amirabbas Jafari (re.) und der SC Landshut-Berg konnten in der Halle bisher auf sich aufmerksam machen. – Foto: Norbert Herrmann



FC Eintracht Landshut (2. Platz Kreis West)
Der FC Eintracht Landshut war bei der West-Endrunde eigentlich die beste Mannschaft, scheiterte jedoch im Endspiel erst an einer schlechten Chancenverwertung und vergab dann im entscheidenden Sechsmeterschießen einen Versuch. "Wir haben in Rottenburg ein ordentliches Turnier gespielt und wenn die Jungs Lust haben, werden wir auch in Arnstorf eine gute Rolle spielen können", meint Eintracht-Manager Akin Yesilköy. Im Kader wird es ein paar Veränderungen geben. "Wir haben genug technisch starke Spieler, daher ist das kein Problem", sagt Yesolköy. Auf alle Fälle auflaufen wird Spielercoach Alli Attieh, der sich in Rottenburg in Top-Form präsentierte.
Daumen hoch: Der FC Eintracht Landshut will wieder für Furore sorgen.
Daumen hoch: Der FC Eintracht Landshut will wieder für Furore sorgen. – Foto: Norbert Herrmann



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Aufrufe: 019.1.2020, 17:30 Uhr
Mathias Willmerdinger / Thomas SeidlAutor