2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Matthias Baus sprach mit uns über seine Neuanstellung bei Sponheim, den Kaderumbruch im Winter und den restlichen Verlauf der Saison..
Matthias Baus sprach mit uns über seine Neuanstellung bei Sponheim, den Kaderumbruch im Winter und den restlichen Verlauf der Saison.. – Foto: FuPa/Matthias Baus

Gemeinsam zum Ligaverbleib

Sponheim mit großem Kaderumbruch im Winter +++ Für den Klassenerhalt gibt es keine Garantie

Sponheim. Noch im vergangenen Jahr heuerte Matthias Baus als neuer Trainer beim VfL Sponheim an. Eine Mammutaufgabe, denn der A-Klassist rangiert derzeit mit 9 Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz. Bei erfolgreichem Punkten der Konkurrenz droht dem VfL sogar das Schlusslicht. Für den 52-Jährigen ist es eine Herausforderung, die man nur gemeinsam und nicht im Alleingang bewältigen kann. Wir haben mit Matthias Baus über seine neue Trainerstelle, den Umbruch im Kader und die bevorstehende Rückserie gesprochen.

Herr Baus, wenn Sie jetzt im neuen Jahr Ihre ersten Spiele mit Sponheim antreten, geht es rein um das Verhindern des Abstiegs. Wieso tun Sie sich so einen Job an?

Die Frage würde ich so nicht stellen. Der VfL Sponheim hat sich bei mir gemeldet, ob ich mir es vorstellen könnte, zu helfen und die erste Mannschaft zu trainieren. Ich habe 2005/2006 selbst beim VfL unter Michael Brandenburger gespielt und kenne dort viele schon seit 20, 25 Jahren. Deswegen 'tue ich mir dort nichts an'. Ich bin selbst Fußballer. Ich mache das gerne und versuche dem VfL zu helfen. Aber alleine geht da gar nichts, das geht nur gemeinsam.

Ihre jetzige Rolle als Feuerwehrmann ist für Sie neu. Wie planen Sie denn den Nicht-Abstieg zu schaffen?

Ich bin kein Feuerwehrmann, das wurde eventuell falsch verstanden. Es war nie besprochen, dass ich als Feuerwehrmann zu Sponheim gehe. Klar, im ersten Schritt ist das kurzfristige Ziel, dass wir schnell zusammenfinden. Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen, das Beste geben und die Punkte für den Klassenverbleib sammeln. Aber wir haben auch vereinbart, dass es anschließend weitergeht. Auch für den Fall, dass wir absteigen - denn es gibt für den Klassenerhalt keine Garantie.

Sie waren zuvor Jugendtrainer der JSG Ellerbachtal und davor Coach bei der SG Alteburg. Eine A-Klassenmannschaft haben Sie bisher noch nicht trainiert. Trauen Sie sich diese Aufgabe zu?

Ich bin ein bedachter und demütiger Mensch - nicht überheblich. Ich konzentriere mich immer auf eine Aufgabe, so war ich als Spieler schon. Ich habe Respekt - genauso wie ich Respekt vor meinem Antritt in Alteburg hatte. So ist meine Herangehensweise. Ich bin da vielleicht etwas defensiver als andere. Aber ich habe keine Angst - ich traue mir das zu.

Ist Sponheim eine Plattform, um sich als Trainer höherklassig zu zeigen?

Ich bin 52 Jahre alt - so etwas habe ich nie gemacht. Wenn ich in die Bundesliga schaue, wie es da zugeht. Da haben Spieler mit 16 Jahren schon eine Karriereplanung, gehen zu einem Verein und wenn das nächste Angebot kommt, sind sie weg. So bin ich nicht. Ich konzentriere mich auf die Aufgabe beim VfL und sonst gar nichts.

Schaut man auf die Tabelle, so stellt der VfL derzeit die schlechteste Defensive der Liga mit 55 Gegentoren. Wie wollen Sie dieses Problem in den Griff bekommen?

Wir müssen zunächst ins Gespräch kommen und Ursachenforschung betreiben. Das ist das Wesentliche. Im Training müssen wir arbeiten und Probleme gezielt ansprechen - und zwar alle gemeinsam. Nicht nur ich alleine. Wenn ein Spieler etwas sieht, das ich nicht sehe, dann kann er mir das sagen. Die Spieler sollen selbst proaktiv denken und Dinge ansprechen.

Es wird einen Kaderumbruch geben. Wer steht bereits auf der Ab- und wer auf der Zugangsseite?

Wie bereits berichtet wurde, stehen die zwei vorangegangen Spielertrainer Sinan Kaya und Cihat Yakut als Abgänge fest. Zudem werden uns drei Spieler in Richtung Karadeniz verlassen. Dem will ich jetzt aber noch nicht weiter vorweggreifen. Bei einem weiteren Spieler ist ein Wechsel zudem sicher - da gab es bereits eine Abmeldung. Und bei zwei weiteren gab es ebenfalls eine Abmeldung, allerdings noch keinen Passantrag des neuen Vereins. Es sind also insgesamt acht Spieler die uns voraussichtlich verlassen werden - sechs davon sicher.

Auf der Zugangsseite konnten wir Marvin-Jerome Mate hinzugewinnen. Ein junger Spieler, der in der Vergangenheit auch schon für Meisenheim in der A-Jugend-Regionalliga auflief. Zudem kommt Christopher Yaroshenko. Ein ebenfalls sehr junger Spieler. Und, das hat mich ganz besonders gefreut, es wechselt mit Murad Al Mohammad Haj Jouma ein ehemaliger Spieler der SG Alteburg zu uns, mit dem ich selbst zusammenspielte. Murad hat direkt zugesagt, nachdem ich mit ihm gesprochen hatte. Alle drei sind zudem spielberechtigt und somit direkt einsetzbar. Und ansonsten sind wir noch in Gesprächen, aber da ist noch nichts spruchreif.

Und zu guter Letzt: Schaffen Sie den Nicht-Abstieg?

Es ist eine schwierige Situation, gerade mit dem Umbruch im Winter und dem bevorstehenden Neuaufbau. Das kurzfristige Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen uns auf jedes bevorstehende Spiel vorbereiten, fokussieren sowie konzentrieren und wollen in jedem dieser Spiele Punkte sammeln und sie nach Möglichkeit gewinnen. Wir werden unser Bestes geben. Und wenn man das auf dem Platz sieht, dann kann am Ende auch jeder akzeptieren was dabei rauskommt - da sind wir uns alle einig. Ich traue uns den Nicht-Abstieg zu, aber es gibt keine Garantie.

Aufrufe: 07.1.2022, 10:36 Uhr
Benedikt PalmAutor