2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
Bayers Frauen schmeißen Hoffenheim aus dem Pokal.
Bayers Frauen schmeißen Hoffenheim aus dem Pokal. – Foto: Heiko van der Velden

Fußballerinnen werfen Hoffenheim aus dem Pokal

Frauen-DFB Pokal: Juliane Wirtz verwandelt den entscheidenden Elfmeter, der Bayers Frauen in das Viertelfinale des DFB-Pokals bringt.

Für die mehr als 120 Minuten Pokal-Krimi fand eine überglückliche Anna Klink nach anfänglichem Zögern („Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“) eine ebenso kurze wie treffende Zusammenfassung. „Wahnsinn“, kommentierte die Keeperin von Bayer Leverkusens Fußballerinnen den Viertelfinal-Einzug ihres Teams nach einem nervenaufreibenden Duell mit der favorisierten TSG 1899 Hoffenheim, das nach der Verlängerung im Elfmeterschießen einen aus Leverkusener Sicht würdigen Abschluss fand.

Nach einem 0:0 zur Pause, einem 1:1 nach 90 und einem 2:2 nach 120 Minuten und sieben Elfmetern pro Team setzte sich Bayer in Summe mit 7:6 durch. „Ich bin so unfassbar stolz auf die Mädels“, bekannte Klink überglücklich über den Einzug in die Runde der letzten Acht. Aber neben den Kolleginnen hatte auch sie selbst gehörigen Anteil am Erfolg. Nach einigen Paraden während der Partie hielt die Leverkusener Torfrau gleich zwei Hoffenheimer Elfmeter – insgesamt ein starker Auftritt. Ein dritter Versuch der TSG vom Punkt landete am Pfosten und eröffnete die Chance für Juliane Wirtz. Die Schwester von Werkself-Star Florian schritt erst etwas zögerlich zum Punkt, legte sich dann aber in aller Ruhe den Ball zurecht und jagte ihn entschlossen in die Maschen.

Zum kollektiven Jubelschrei hüpfte sie kurz empor, ballte die Fäuste und war schließlich wenige Sekunden später bereits in der Traube der feiernden Leverkusenerinnen verschwunden, die ihren Glücksgefühlen freien Lauf ließen und keine Spur von der Erschöpfung zeigten, die sie nach diesem Kraftakt zweifellos eigentlich fühlen mussten.

In einem insgesamt chancenarmen Duell mit mehr Ballbesitz für den Favoriten aus Sinsheim geriet Bayer gleich zweimal in Rückstand (60./112.) und konnte sich jeweils in die Partie zurückkämpfen, weil Dora Zeller wie schon in der Länderspielpause für Ungarn nun auch für Bayer doppelt traf (90./117.). Vor allem konnten sich die Frauen aber feiern, weil das Team von Trainer Achim Feifel auch nach den Rückschlägen nie aufgab, den Glauben an die eigene Stärke nicht verlor und sich mit viel Moral, Entschlossenheit und Teamgeist gegen das drohende Ausscheiden stemmte. „Wir sind ein Gefüge. Jede kämpft für Jede“, betonte Lara Marti nach dem nervenaufreibenden Pokalduell im Ulrich-Haberland-Stadion.

Bayer 04 Klink – Siems, Friedrich (107. Vinken), Wirtz, Marti – Wieder (46. Zeller), Matysik, Gräwe (89. Arfaoui), Pando – Nikolic, Kögel (70. Bücher).

Aufrufe: 01.11.2021, 10:00 Uhr
RP / Tobias KrellAutor