2024-06-14T14:12:32.331Z

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F: H.Deckenbach
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FSG Riedrode will gemeinsamen Erfolg

Kreisoberliga Bergstraße: Neugegründete Spielgemeinschaft bündelt Kräfte zweier Vereine / Fusion auch im Trainerteam

Was lange währt, wird endlich gut. Eine Redewendung, die die aktuelle Situation in Riedrode gut beschreibt. Und doch mag es für den ein oder anderen noch immer ein wenig ungewohnt sein. Seit diesem Sommer spielt in Riedrode nur noch ein Team: die FSG Riedrode. Die Zusammenführung der beiden Kreisoberligisten SG Riedrode und dem FSV Riedrode kam zum Schluss aber nicht überraschend.

Gespräche um eine mögliche Spielgemeinschaft beider Vereine gab es schon länger, weiß Duro Bozanovic, Trainer der FSG Riedorde: "Vor zwei Jahren waren beide Vereine schon an dieser Idee dran. Damals gestaltete sich dieses Vorhaben aber noch als schwer umsetzbar. Zu viele Hindernisse waren zur damaligen Zeit noch zu nehmen.". Hindernisse, die seit letztem Winter, auch dank der Hintergrundarbeiten der Vorstände beider Vereine, endgültig geklärt werden konnten. Vom Winter letzten Jahres bis zum Beginn dieser Saison konnte die Spielgemeinschaft in Riedrode besiegelt werden. "Man fing letztes Jahr nicht bei Null an. Gespräche von vor zwei Jahren konnten nahtlos fortgesetzt werden. Die Vorstände haben dahingehend sehr gute Arbeit geleistet. Deswegen ging es am Ende dann doch ganz schnell", führt Bozanovic weiter an.

Eine ebenso neue Situation ergab sich auf der Trainerbank. Mit Duro Bozanovic und Andreas Keinz haben nämlich gleich zwei Trainer das Ruder übernommen. Keinz, der mit der SG Riedrode letztes Jahr Platz 13 in der Kreisoberliga Bergstraße erreichte und Bozanovic, der zeitgleich Platz vier mit dem FSV Riedrode belegte, leiten die Mannschaft nun Hand in Hand.. Es gab nicht wenige, die dieser Konstellation skeptisch gegenüber standen, weiß Bozanovic noch genau: "Als ich zum Anfang des Jahres in die Stadt kam, wurde ich oft auf dieses Szenario angesprochen. Natürlich gab es da auch die ein oder anderen kritischen Stimmen, die uns das gemeinsame Arbeiten nicht zutrauten. Doch für mich und Andreas (Keinz) war von Anfang an die gemeinsame Kommunikation wichtig". Diese Kommunikation begann für die beiden Trainer schon lange vor dem endgültigen Beschluss der Spielgemeinschaft.

"Beim Hallencup letzten Winter haben wir uns das erste Mal konkret mit dem Thema auseinandergesetzt. Dort tauschten Duro und ich Ideen aus, wie die Zusammenarbeit ab dem kommenden Sommer aussehen könnte", fügt Andreas Keinz an. Für die Spieler untereinander gibt es keine Probleme mit der eher ungewohnten Situation um die beiden Trainer auf der Bank. "Mit uns gemeinsam als Trainer ist es wie in einer Ehe. Man darf hier und da natürlich unterschiedlicher Meinung sein, nur muss man die Themen beim Namen nennen und am Ende des Tages eine Entscheidung treffen, hinter der wir beide stehen", erläutert Keinz.

Geprägt von den Eindrücken beider Trainer mussten die Spieler auch schnell die Situation einer neuen Mannschaft annehmen. Ein neues Team, welches für die meisten der Spieler aber gar nicht mehr so neu gewesen ist, merkt Bozanovic an: "Die Jungs kannten sich vorher schon zum großen Teil untereinander. Sei es von Spielen gegeneinander oder aus diversen Festen in und um Bürstadt". Es fiel dem Trainerduo demnach nicht schwer die Spieler zu einer Einheit zu formen. Teambuildingmaßnahmen im Trainingslager oder eine durchgemischte Sitzordnung in der Kabine sollten diese Eingewöhnungszeit zusätzlich unterstützen. Auch auf dem Platz macht sich der Zusammenhalt der Mannschaft bemerkbar. Mit drei Siegen aus den ersten vier Ligaspielen weist die FSG eine starke Bilanz auf. Lediglich gegen den TSV Auerbach musste man sich mit 1:2 geschlagen geben.

Auf die Qualität der Mannschaft angesprochen, machen beide Trainer klar, dass man gewillt sei, dieses Jahr oben in der Liga mitzuspielen. Bozanovic erklärt daraufhin etwas konkreter: "Eine solche Qualität, wie wir sie in der Mannschaft vorfinden, muss gepflegt werden. Die Spieler müssen Woche für Woche ans Limit gehen. Aufgrund dessen muss man schon sagen, dass wir diese Saison mindestens Platz drei erreichen wollen". Eine Zielsetzung, die mit dem vorhandenen Teamgeist und der Trainerkompetenz auf und neben dem Platz sehr realistisch zu sein scheint. Doch bringt eine solche Qualität auch Enttäuschungen mit sich. Spieler, die sich mindestens in der Kreisoberliga sehen, müssen plötzlich in der zweiten Mannschaft, der Kreisliga B aushelfen. Andere Spieler sitzen womöglich nur auf der Bank und müssen sich über Kurzeinsätze empfehlen. Doch auch zu dieser Sachlage hat das Trainerduo eine klare Meinung: "Solche Entscheidungen sind für uns als Trainer immer brutal schwer zu treffen. Gewissen Enttäuschungen erwarten wir aber auch von den Spielern. Nur wie man mit solchen Entscheidungen umgeht, ist die Frage", sagt Bozanovic. Man erwarte erst recht Leistung von den Spielern, wenn es nicht so läuft, fügt Keinz weiter an.

Ein mögliches Fazit kann man aus der heutigen Sicht noch nicht ziehen, sind sich beide Trainer einig. Doch bleiben bis zum heutigen Tag viele positive Eindrücke, die es weiter auszubauen gilt. Die FSG Riedrode zeigt bisher, was möglich ist, wenn zwei benachbarte Vereine Kräfte und Optionen bündeln. Auch wenn für das Trainer Duo Bozanovic/Keinz und den gesamten Verein noch viel Arbeit bevorsteht.

Aufrufe: 07.9.2018, 19:00 Uhr
Pascal WinklerAutor