2024-04-25T14:35:39.956Z

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Franziska Harsch aus Birkach spielt in der Bundesliga für Hoffenheim.
Franziska Harsch aus Birkach spielt in der Bundesliga für Hoffenheim. – Foto: Siegfried Lörz

Franziska Harsch: Wiederbeginn mit Champions-League-Traum

Spielbetrieb in der Bundesliga soll bald wieder beginnen

Die Birkacherin Franziska Harsch spielt in der Bundesliga für Hoffenheim und freut sich auf das nun wohl bevorstehende Ende der Corona-Zwangspause. Allerdings gibt es wie bei den Männern strenge Auflagen.

Für die männlichen Vereinskollegen ist der Wiederbeginn am Samstag mit einer 0:3-Heimschlappe gegen Hertha BSC geendet. Die Fußballfrauen der TSG 1899 Hoffenheim müssen derweil noch ein wenig länger warten, aber in neun Tagen soll dann der Spielbetrieb in der Bundesliga auch für sie weitergehen. Die Politik zögert noch, während der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in der Corona-Krise bereits grünes Licht gegeben hat – demnach würde für die Kraichgauerinnen am Freitag, 29. Mai, mit dem 17. Spieltag und einer Auswärtspartie beim Tabellennachbarn FC Bayern München der Neustart erfolgen. „Ich freue mich darauf, auch wenn sehr vieles ganz anders ablaufen wird als normal. Ein Abbruch wäre sehr schade gewesen, nachdem wir bisher eine so tolle Saison gespielt haben“, sagt die Birkacherin Franziska Harsch, die seit 2013 das blau-weiße Hoffenheimer Trikot trägt und erst Mitte März ihren Vertrag bis 2022 verlängert hat.

Am 1. März hat die groß gewachsene Mittelfeldspielerin, die einst aus der Jugend der Spielgemeinschaft Heumaden/Sillenbuch/Birkach vor die Tore Heidelbergs gewechselt ist, das letzte ihrer bis dato 48 Punktspiele in der höchsten deutschen Spielklasse absolviert. Mit 4:1 bezwangen die Hoffenheimerinnen da den badischen Rivalen SC Freiburg und festigten damit ihren dritten Tabellenplatz. Zuvor, bis zu einer unnötigen 2:3-Niederlage in Essen, waren sie sogar Zweiter – was nun die Bayern sind. „Genau deshalb wird der Wiederbeginn nächste Woche so spannend. Wir wollen wieder an den Münchenerinnen vorbei und bis zum Saisonende Zweiter bleiben. Dann wären wir für die Champions League qualifiziert – das wäre eine Sensation und ein absoluter Traum“, sagt Franziska Harsch, die mit ihrem Team zudem im Viertelfinale des DFB-Pokals steht.

Gerüstet für den Wiederbeginn

Seit zweieinhalb Jahren ist die 22-Jährige, die am Degerlocher Wilhelms-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat, Stammspielerin im Aufgebot von Cheftrainer Jürgen Ehrmann. Zuvor war sie bereits als Teenager Kapitän der zweiten Hoffenheimer Mannschaft und führte jene dreimal in Folge zum Meistertitel in der zweiten Liga Süd. Zehn Treffer erzielte die frühere Jugend-Nationalspielerin Harsch, die 2014 mit der U-17-Auswahl des DFB bei der Weltmeisterschafts-Endrunde in Costa-Rica teilgenommen hat, in 61 Zweitligaspielen für ihren Club. Im Oberhaus hakt es mit der Gefährlichkeit im Abschluss noch etwas. Erst drei Tore, eines davon in der aktuellen Saison beim 6:1-Auftaktsieg in Jena, gehen dort auf das Konto der Birkacherin.

„Ich könnte mit meiner Größe speziell bei Standardsituationen noch mehr Torgefahr entwickeln. Genau daran habe ich in den vergangenen Wochen intensiv trainiert, als wir aufgrund der Corona-Vorgaben noch keine Zweikämpfe bestreiten durften und stattdessen in Kleingruppen andere Dinge geübt haben“, sagt Franziska Harsch. Erst seit ein paar Tagen darf bei den Bundesliga-Vereinen wieder mit normalem Programm trainiert werden, also auch mit Körperkontakt. Trotz der mittlerweile fast dreimonatigen Wettbewerbspause fühlen sich Harsch und die Hoffenheimerinnen gerüstet für den Wiederbeginn und ihre verbleibenden sechs Punktspiele. Ursprünglich sollte die Liga-Auszeit nur vier Wochen dauern – sie war im Terminkalender wegen der Teilnahme der Nationalmannschaft am Algarve-Cup in Portugal so eingeplant.

Studium parallel zur Bundesligakarriere

Zum Beginn ihrer Hoffenheimer Zeit pendelte Franziska Harsch noch mehrmals in der Woche ins Training und zu den Spielen. Einfache Fahrtstrecke knapp 90 Kilometer. Inzwischen lebt sie in einer Wohngemeinschaft in Sandhausen. Derzeit sind die österreichische Nationalspielerin Jennifer Klein und die aus Franken stammende Teamkollegin Isabella Hartig ihre Mitbewohnerinnen. Parallel zur Bundesligakarriere mit acht bis zehn Trainingseinheiten pro Woche absolviert Franziska Harsch an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg ein Bachelor-Studium zur Grundschullehrerin.

Dort läuft der Unterricht aktuell ausschließlich online ab – im Gegensatz zum Fußball, wo die 22-Jährige ihre Gegenspielerinnen wohl von nächster Woche an endlich wieder ganz real in Zweikämpfen abgrätschen darf.

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Aufrufe: 020.5.2020, 17:20 Uhr
Filder-Zeitung / Harald LandwehrAutor