Festung Häcker-Wiehenstadion!

„Ich weiß noch, dass wir in dem Spiel von den Düsseldorfern kalt erwischt worden sind. Ansonsten habe ich alle Erinnerungen an das Spiel aus meinem Kopf gestrichen“, so Daniel Flottmann mit einem Augenzwinkern. „An Niederlagen erinnere ich mich nämlich grundsätzlich nicht.“ Der SVR-Kapitän ist neben Julian Wolff, Lukas Kunze und Angelo Langer einer von vier aktuellen Rödinghauser Spielern, die schon damals beim 2:3 dabei waren. Wie sich Flottmann richtig erinnert, gingen die Düsseldorfer schon in der 2. Spielminute durch Timo Bornemann (er spielt immer noch für Düsseldorf, fällt aber langfristig mit einem Sehnenriss aus) in Führung. Simon Engelmann (1:1) und Kelvin Lunga (2:3) trafen in diesem Spiel für die Wiehenelf, konnten die Rödinghauser Niederlage aber nicht verhindern.
Danach bauten die Rödinghauser ihr Häcker Wiehenstadion zur Festung aus. Die letzten drei Heimspiele der Saison 2018/2019 wurden gewonnen, im Meisterjahr 2019/ 2020 blieben die Grün-Weiß-Schwarzen auf eigenem Platz ebenfalls ungeschlagen und in der laufenden Saison gab es bislang zwei Unentschieden sowie zuletzt fünf Heimsiege in Folge. „Ich denke, das ist eine Serie, auf die man stolz sein kann. Und sie darf ruhig noch ein bisschen weiter gehen“, betont SVR-Kapitän Daniel Flottmann.

Doch vollkommen zufrieden ist der Rödinghauser Führungsspieler derzeit nicht. Das jüngste 0:1 bei „Kellerkind“ SV Lippstadt nach zuvor drei Siegen in Folge drückt auf die Stimmung. „Das war ohne Frage ein Rückschlag. Jetzt spielen wir gegen Düsseldorf, die im Moment richtig gut drauf sind und zur Top fünf der Liga gehören. Aus meiner Sicht macht das die Aufgabe am Samstag aber nur umso reizvoller“, unterstreicht der 36-jährige Mannschaftsführer.

Auf ihre Heimstärke konnten sich die Rödinghauser bisher verlassen. Die Serie wackelte in der vergangenen Saison im Spitzenspiel gegen den SC Verl, als die Wiehenelf kurz vor Schluss noch zum 1:1-Ausgleich durch Simon Engelmann kam, aber sie hielt. „Wir fühlen uns zu Hause wohl. Wir haben hier Topbedingungen und können uns aufs Fußballspielen konzentrieren. Das ist sicherlich die Basis für diese Serie“, erklärt Daniel Flottmann. Durften Corona-bedingt zu den ersten Heimspielen in dieser Saison immerhin noch bis zu 300 Zuschauer ins Stadion, gibt es mittlerweile auch in der Regionalliga West nur noch „Geisterspiele“. „Wir wünschen uns natürlich unsere Zuschauer zurück, doch wir sind froh, dass es derzeit überhaupt weitergehen kann. Das Heimspielgefühl haben wir trotzdem“, betont „Flotti“.

Auch Alexander Müller ist die imponierende Heimserie selbstverständlich nicht entgangen. „Ich habe zwar keine Strichliste geführt, doch mir war bewusst, dass die letzte Heimniederlage schon eine ganze Weile zurückliegen muss“, so der Sportliche Leiter. „Es ist gut zu wissen, dass wir zu Hause eine Macht sind, das sollte der Mannschaft mit Blick aufs Spiel gegen Düsseldorf Selbstvertrauen geben – gerade nach der Enttäuschung aus dem Lippstadt-Spiel“, so Müllers Seitenhieb (siehe auch nebenstehenden Artikel).
Generell, so Alexander Müller, gilt, „dass wir ein tolles Stadion und sehr gute Rahmenbedingungen haben und uns deshalb auf jedes Heimspiel freuen können. Und nachdem ich nun weiß, wie lang unsere Serie ist, wollen wir jetzt erst recht gegen Düsseldorf ungeschlagen bleiben.“