2024-05-17T14:19:24.476Z

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Im Sommer wäre für Fortunas Coach Nico Michaty offenbar sowieso Schluss gewesen.
Im Sommer wäre für Fortunas Coach Nico Michaty offenbar sowieso Schluss gewesen. – Foto: Imago Images

Ablösung von U23-Trainer Nico Michaty ist nur vorgezogen

Analyse: Der 50-Jährige war der mit Abstand dienstälteste Coach der Regionalliga – bis Sonntag.

Gegen Mittag teilte Fortuna Düsseldorf mit, sich aufgrund der sportlichen Talfahrt vorzeitig von Nico Michaty zu trennen. Dieser Schritt war hinter den Kulissen schon länger geplant, ursprünglich allerdings erst für kommenden Sommer.

So war der Abschied ganz sicher nicht geplant. Nach mehr als fünf Jahren und 183 Spielen als Trainer von Fortunas Regionalliga-Fußballern endete die Amtszeit von Nico Michaty mit einer herben 0:5-Niederlage beim 1. FC Düren, am Sonntagmittag stellte ihn der Klub frei. Seine sechste Saison an der Seitenlinie brachte der 50-Jährige nicht zu Ende, weil die „Zwote“ in die Abstiegszone rutschte und der Leistunstrend zuletzt sehr viel häufiger nach unten denn nach oben zeigte.

„Es ist natürlich nicht unsere Philosophie bei der U23 und im NLZ, während der Saison den Trainer zu wechseln“, sagt Stefan Vollmerhausen, der Sportliche Leiter des Nachwuchsleitungszentrums. Doch in der aktuellen Situation ist die Lage dem Klub offenbar zu bedrohlich geworden. Auf Michaty folgt nun Jens Langeneke, der bislang die U19 trainierte und dessen Co-Trainer Andreas „Lumpi“ Lambertz und Ahmet Cebe übernimmt.

Michaty hatte zuletzt immer wieder betont, dass zu seinen Aufgaben sowohl der Erfolg in der Liga als auch die individuelle Weiterentwicklung der Spieler in Richtung Profibereich gehöre. Und tatsächlich kann sich die Bilanz der „Zwote“-Spieler, die den Sprung in den Zweitliga-Kader geschafft haben, sehen lassen: Shinta Appelkamp, Tim Oberdorf und Jona Niemiec sind einige Beispiele.

In der laufenden Spielzeit hatte die „Zwote“ zwar enormes Verletzungspech, so fielen phasenweise alle vier Stürmer aus. Nur zwei Siege aus zwölf Partien sind als Bilanz trotzdem zu wenig. Insbesondere ohne Unterstützung aus dem Profikader fehlte es der U23 häufig an offensiver Durchschlagskraft: Die Hälfte aller erzielten Treffer gehen bislang auf das Konto von Niemiec und Oberdorf.

Beim 0:5 in Düren am Samstag zeigte sich auch die Defensive überfordert, die Glück hatte, dass es bei „nur“ fünf Gegentoren blieb. „Wir wissen auch, dass nicht alles von heute auf morgen besser wird“, ist sich Vollmerhausen bewusst. Trotzdem traut er Langeneke viel zu: „Alle Beteiligten im sportlichen Bereich sind von dem Weg mit ihm komplett überzeugt.“

Der Vereinsmitteilung am Sonntag war zu entnehmen, dass der Wechsel auf der Trainerposition von Michaty zu Langeneke ohnehin angedacht war – für kommenden Sommer. Ersterer wusste davon aber wohl noch nichts, die Gespräche dazu wollte Vollmerhausen nach der Hinrunde führen. „Der Wechsel war intern bereits angedacht, mit Nico Michaty aber noch nicht kommuniziert. Die Gespräche waren für den Winter geplant, was ja auch ein fairer Zeitraum gewesen wäre“, erklärt der Nachwuchschef.

Nun ist die Zusammenarbeit mit dem dienstältesten Trainer der Regionalliga schon früher beendet. „Nico Michaty hat während seiner langen Zeit bei Fortuna selbstverständlich Spuren im NLZ hinterlassen, und ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft“, sagt Vollmerhausen.

Ob bei der U17 oder der U19, Spuren im NLZ hat auch Langeneke bereits hinterlassen. Die vergangene Saisonschloss sein Team auf dem vierten Platz der A-Junioren-Bundesliga ab, und auch in der laufenden Spielzeit steht sie momentan auf dem vierten Rang. Für den Ex-Profi gilt es jetzt, gemeinsam mit Lambertz und Cebe die U23 kurzfristig zu stabilisieren, aus den Abstiegsrängen und zum Klassenerhalt zu führen.

Aufrufe: 024.10.2023, 10:15 Uhr
RP / Justus StellyAutor