2024-05-23T12:47:39.813Z

Querpass
– Foto: Volkhard Patten

Fehlstart kein Grund zur Panik

Kreisliga B I: Der Trainer der SG Obere Kyll hat weiter großes Vertrauen in sein Team.

Aus der Fassung bringen Will Fijen, den Trainer der SG Obere Kyll-Gönnersdorf, die beiden ersten Niederlagen in der neuen Saison in der Kreisliga B I keineswegs: Sowohl beim knappen 0:1 zum Auftakt in Daun (in der 90. Minute), wie auch beim 0:2 im Derby gegen die SG Efeu-Esch (81./86.) fielen die Gegentreffer sehr spät. „Dabei hatten wir die Gegner weitestgehend im Griff und selbst gute Möglichkeiten“, fasst der 68-jährige Niederländer die beiden Partien zusammen. Auch aus dem knappen 1:2 im Kreispokal gegen den SV Schleid schöpft er Mut: „Da haben wir eine tolle Leistung gegen das Bayern München der A-Klasse geboten und mussten auch dieses Spiel nicht verlieren.“ Defensiv sieht Fijen, der das Traineramt im Sommer vergangenen Jahres übernahm, das Team stabil. „Nach vorne müssen wir aber noch mehr Druck entwickeln“, weiß der vor rund drei Jahren mit seiner Frau aus Rotterdam nach Gönnersdorf gezogene Coach.

Schritt für Schritt soll seine Mannschaft nun zu Punkten kommen. Dass bislang noch kein Ertrag verzeichnet wurde, hängt auch mit dem Fehlen der beiden Co-Spielertrainer Alex Maci (Urlaub) und Raffael Blokker (verletzt) zusammen. Auch Yama Amiri und Eduard Dick können gesundheitsbedingt derzeit nicht mitwirken. Gut, dass Fijen da zuletzt auf Akteure der D-Liga-Reserve und den 42-jährigen Routinier Marek Selle zurückgreifen konnte.

Einige wichtige Kräfte haben die Spielgemeinschaft der Vereine SV Oberkyll und Sportfreunde Gönnersdorf vor der Saison verlassen: Alija Asotic versucht es bei der SG Schneifel Auw, Kevin Rumpf ging zum FC Dollendorf-Ripsdorf, und dem in Trier lebenden Kenneth Klinkhammer war die Fahrerei von seinem Wohnort Trier auf die Dauer zu weit. Deshalb schloss er sich (wieder) dem SV Rot-Weiß Wittlich an.

Doch der Trainer sieht unverändert Potenzial im Kader, der durch Florian Steffes-Ley (vom kommenden Gegner TuS Ahbach II) verstärkt wurde: „Wir sind gut genug, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.“

Bis 2018 unterhielt Fijen ein Schreibwarengeschäft mit Lotto-Annahmestelle in Rotterdam, ehe es ihn in die Vulkaneifel zog. Der große Anhänger von Ajax Amsterdam ist auch im kleinen Fußball ein Verfechter des technisch guten und taktisch anspruchsvollen Spiels. Den Spaß will er in jeder Trainingseinheit hochhalten: „Ich möchte die jungen Leute begeistern, damit sie Sport treiben und in der Gemeinschaft sind, statt nur vor dem Computer zu sitzen.“

Auch mit Ende 60 geht der frühere holländische Erstligaspieler des FC Haarlem, der aufgrund einer schweren Knieverletzung mit 21 Jahren seine Profilaufbahn beenden musste, noch seiner großen Leidenschaft nach: Anfang September steht für seine Walking-Football-Gruppe ein Turnier in Trier an. „Wir trainieren immer montags­abends, 19 Uhr, in Gönnersdorf. Wer über 50 ist und Lust hat, kann gerne vorbeischauen“, freut sich Fijen auf Neuzugänge.

Aufrufe: 027.8.2021, 19:19 Uhr
Andreas ArensAutor