2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Lennart Stoll (weiß, Nummer 18) köpfte den SSV Ulm nach einer Ecke zum 1:0-Sieg beim TSV Schott Mainz.
Lennart Stoll (weiß, Nummer 18) köpfte den SSV Ulm nach einer Ecke zum 1:0-Sieg beim TSV Schott Mainz. – Foto: Pressefoto Eibner

Fast nichts zugelassen und doch verloren

TSV Schott Mainz bietet gegen SSV Ulm eine starke Defensivleistung, unterliegt aber nach einer strittigen Szene 0:1

Erneut auf Augenhöhe mit einem Regionalliga-Topteam, aber diesmal ohne Ertrag: 0:1 (0:0) hat der TSV Schott Mainz gegen den SSV Ulm verloren. Der nun wieder Vorletzte ließ gegen den neuen Dritten nur sehr wenig zu, verteidigte hervorragend, schaffte es diesmal jedoch nicht, wie Dienstag am Bieberer Berg den Lucky Punch zu setzen. Trübsal blasen wollte nach dem Spiel aber niemand.

„Ich bin richtig stolz auf die Jungs, wie sie gegen Elversberg, Offenbach und heute alles rausgehauen haben“, blickt Innenverteidiger Lars Hermann auf die drei Kracher-Spiele binnen acht Tagen, bei denen vier Punkte heraussprangen. Einen von Leistungen und Ertrag her großen Schritt nach vorne sah Trainer Sascha Meeth in diesem Dreisprung. Klar ist aber auch, dass so eine Woche ein Amateurteam wie den TSV überproportional Kräfte kostet. Das merkte man in der Arbeit gegen den Ball überhaupt nicht, in den Umschaltmomenten nach vorne sehr wohl.

Eine Chance pro Halbzeit

„Der Plan war, erst einmal gut zu stehen“, sagt Hermann. Ulm hatte die deutlichen Feldvorteile, spielte gut strukturiert nach vorne. Doch die Mainzer stellten zu, arbeiteten im Kollektiv und behaupteten sich gerade auf letzter Linie glänzend. Einmal wurden die „Spatzen“ vor dem Seitenwechsel richtig gefährlich, Adrian Beck drehte sich geschickt, Tim Hansen kam schnell raus und blockte den freien Schuss (27.).

Ohne dass Ulm ins Powerplay kam, fehlte den Platzherren die Entlastung. „Wir hatten viele Ballgewinne, haben aber nicht nach unseren Prinzipien umgeschaltet“, sagt Meeth. Oft wurde weit und steil gespielt, statt flach oder diagonal in die freien Räume zu gehen – sicher auch eine Frage der Kräfte. „Wir hätten es ruhiger ausspielen müssen“, sagt Hermann.

Viel Pech in der Schlüsselszene

Und der TSV hatte doppelt, dreifach Pech in einer Schlüsselsituation. Erst geht Jost Mairose zu Boden, dann ein Ulmer. Zweimal fifty-fifty, Freistoß gibt es für die Gäste. Den verlagern sie fünf Meter nach vorn, die Mauer fälscht ab, die folgende Ecke köpft Lennart Stoll mithilfe des Innenpfostens ins Netz – Zentimetersache (76.). „Ich glaube nicht, dass Ulm diese Saison schon einmal so wenige Torchancen hatte“, betont Meeth, „unser nächster Schritt muss jetzt sein, mehr Offensivaktionen zu haben.“

Daran haperte es in der Tat. Zweimal fehlen Christian Hahn vor dem Seitenwechsel nur ein, zwei Schuhgrößen, um den Ball aufs Tor zu spitzeln, zweimal geraten Leon Kerns (schwierige) Kopfbälle in der Schlussphase zu harmlos. Die Mainzer warfen alles nach vorn, aber die Ulmer ließen gar nichts zu. „Wir haben wieder richtig gut gespielt“, resümiert Hermann, „schade, dass wir durch so eine blöde Situation verlieren.“

Einstellung mit in die nächsten Wochen nehmen

Der Reigen der Titelkandidaten ist nun, was die Hinrunde angeht, abgearbeitet. Dienstag im Pokal in Ramstein und Freitag bei Schlusslicht RW Koblenz mit derselben Geschlossenheit und Fokussierung ins Spiel zu gehen, wird die Herausforderung sein. Dass die Mainzer mit den Großen pinkeln können, haben sie nachdrücklich bewiesen.

TSV Schott Mainz: Hansen – Schwarz (86. Schmitt), Raltschitsch, Hermann – Kern, Müller (86. Celik), Schlosser – Portmann (56. Del Vecchio), Mairose – Hahn (62. Bhatti), Sannomiya (62. Ripplinger).

Aufrufe: 02.10.2021, 17:40 Uhr
Torben SchröderAutor