2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Fahndung nach Führungsfiguren

Landesliga: Der TuS Tengern tritt auf der Stelle. Trainer Holm Hebestreit sucht nach Erklärungen für die aktuell nicht so gute Phase seines Teams

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Bei einem Blick auf die Tabelle könnte man meinen, es sei alles in Ordnung. Der TuS Tengern belegt aktuell den fünften Platz in der Fußball-Landesliga. Trotzdem ist Trainer Holm Hebestreit sehr unzufrieden, denn seine Mannschaft agiert in den Auswärtsspielen weitgehend ungefährlich. „In den letzten vier Pflichtspielen einschließlich des Kreispokal-Halbfinals in Vehlage haben wir kein Tor erzielt. Das ist unser größtes Problem“, unterlegt Hebestreit das mit nackten Zahlen.

Selbstverständlich macht sich Tengerns Trainer Gedanken um die bislang miese Auswärtsbilanz sowie die mangelnde Durchschlagskraft im Spiel nach vorne. „Wir haben mit unterschiedlichen Varianten die Auswärtsspiele bestritten. Mal haben wir früh attackiert, mal abgewartet.

Dann wiederum sind wir zu einem späteren Zeitpunkt dazu übergegangen zu pressen – doch nichts hat wirklich gefruchtet“, erzählt Hebestreit, der es am Sonntag in Vlotho mit einer sehr verhaltenen Spielweise probierte. „Doch wir haben es nicht geschafft, wenigstens mit einem 0:0 den Heimweg anzutreten“, ergänzt Hebestreit, der sehr frustriert darüber ist, dass „manche Spieler gerade auswärts zu wenig aus ihren Möglichkeiten machen“. Zudem missfiel ihm der eher leblose Auftritt nach dem Rückstand. „Da haben mir auch die nötigen Emotionen gefehlt“, lautet Hebestreits Kritikpunkt.


Von 27 möglichen Punkten haben die Kleeblätter lediglich 14 geholt – das bedeutet Mittelmaß. Mit der Heimbilanz mit drei Siegen und einem Unentschieden kann man sehr zufrieden sein, auswärts dagegen läuft es nicht nach Wunsch. „Zu Hause kommen wir für die Note zwei in Frage, auswärts müsste man uns eine fünf geben. Und das ergibt im Schnitt eine drei“, lautet die realistische Einschätzung des 43-Jährigen.
Ein weiteres Problem beim TuS Tengern könnte der große personelle Umbruch im Sommer sein, als es eine hohe Fluktuation gab.

Immerhin galt es neun neue Spieler zu integrieren, dieser Prozess scheint noch lange nicht abgeschlossen zu sein. Mit Wojtek Kosecki, Can Akbas und Vitali Loginov verließen drei Leistungsträger den Klub, wobei Kosecki über viele Jahre die absolute Führungsfigur innerhalb des Kaders war. Bisher hat sich noch kein wirklicher Nachfolger herauskristallisiert, der lautstark auf und neben dem Platz vorangeht. „Wir haben zu viele Indianer im Kader“, sagt Holm Hebestreit dazu, der sich in dieser Hinsicht einen Sprung von „einigen Spielern erhofft, die schon lange dabei und auch in dem passenden Alter sind, mehr Verantwortung zu übernehmen“.


Den seit Serienbeginn als Kapitän fungierenden Pascal Bley nimmt er da ein wenig aus der Kritik. „Er ist erst 24 Jahre jung und bringt sich wirklich gut ein. Ich würde mir wünschen, dass mehrere Spieler auf dem Platz vorangehen und Führungsrollen übernehmen“, ergänzt Hebestreit, dem es manches Mal zu leise auf dem Platz zugeht.


An der beinahe makellosen Heimbilanz (bislang gelangen drei Siege und ein Unentschieden) kann am kommenden Sonntag weiter gearbeitet werden, wenn es zu der Partie gegen die Spvg. Steinhagen kommt. Dann stehen übrigens die in Vlotho gesperrt fehlenden Lukasz Grzegorczyk und Yasin Köse wieder zur Verfügung.

Trauer um Fußball-Obmann Michael Johanning

Bei der Spvg. Steinhagen herrschen seit Sonntag Trauer und Fassungslosigkeit. Wie ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Unna auf Anfrage bestätigte, wurde Michael Johanning am Sonntag in Kamen-Methler tot aufgefunden.
Der 45-jährige Obmann der Steinhagener Fußballabteilung hatte tags zuvor mit Freunden das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund besucht. Die traurige Nachricht vom Tod des Steinhageners erreichte Andreas Wessels, Vorsitzender der Spvg. Steinhagen und Cousin Johannings, sowie Carsten Lochmüller, Sportlicher Leiter der ersten Mannschaft und enger Freund des Verstorbenen, am Sonntagnachmittag wenige Minuten vor Beginn des Landesliga-Heimspiels gegen den BV Bad Lippspringe. Wessels und Lochmüller setzten die Trainer und die Mannschaftten, die soeben vom Aufwärmen in die Kabine zurückgekehrt waren, umgehend in Kenntnis.
Der Bitte der Spvg.-Verantwortlichen, das Spiel unter diesenUmständen abzusagen, kamen sowohl der Schiedsrichter als auch die Gäste aus Bad Lippspringe sofort nach.

Aufrufe: 010.10.2017, 11:03 Uhr
Rainer Placke/Foto: BieberAutor