2024-05-28T12:27:18.299Z

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Die Eckelsheimer sind prozentual doppelt so stark in seiner Heimatgemeinde verankert wie der FSV Mainz 05 in der Landeshauptstadt.
Die Eckelsheimer sind prozentual doppelt so stark in seiner Heimatgemeinde verankert wie der FSV Mainz 05 in der Landeshauptstadt. – Foto: Dennis Bellof

Facettenreiche Eckelsheimer

Borussia stolz: Wir sind besser im Dorf verankert als die Nullfünfer in Mainz

Eckelsheim . Am Ende des Telefonats will David Alscher unbedingt noch drei Namen nennen. „Rene Siedentopf, Daniel Stielow und Sascha Weiß, die jüngere Generation, Stützen der Mannschaft, und sie packen immer vorbildlich an“, sagt der Führungsspieler und Abteilungsleiter beim VfL Borussia Eckelsheim. Das Sportliche ist für den Fußball-C-Klassisten nur eine Facette. Die andere, das aktive Klubleben, ist mindestens ebenso wichtig. Und jede Hilfe willkommen.

Größer als Nullfünf, theoretisch: 1979 wurde die Borussia gegründet. „Die Borussia“, Alscher betont das ganz deutlich. „Wir sind ein kleiner Verein, versuchen aber viele Leute zu begeistern“, erzählt er, „wir haben guten Zulauf, alle drei, vier Monate kommen neue Mitglieder.“ 70 waren es voriges Jahr, die Zahl dürfte nun höher liegen. Damit ist der Klub prozentual doppelt so stark in seiner Heimatgemeinde verankert wie der FSV Mainz 05 in der Landeshauptstadt.

Tisch und Kicker: Die Fußball-Abteilung besteht aus einer Aktivenmannschaft. 2014 ging es aus der B-Klasse runter, seitdem schielt die Borussia nach oben, aber aus einiger Entfernung. Aktuell ist man Zwölfter der C-Klasse Nord. „Wir hatten einen Umbruch und wollen wieder angreifen“, blickt Alscher auf die neue Runde voraus. Auch Tischtennis wird im Verein gespielt, und eine Tischkicker-Mannschaft ist im Entstehen.

Training oder Champions League? Aufstieg oder Nichtaufstieg hin oder her. „Die Kameradschaft ist uns wichtig“, sagt Alscher. Da wird schon mal das für Dienstag oder Donnerstag angesetzte Training auf den Mittwoch geschoben, um gemeinsam ein interessantes Champions-League-Spiel zu schauen. Selbst gemachte Pizza, Grillfeste mit den Familien, jahrelang das eigene Hallenturnier, Osterfeuer und Familientag – „jeder krempelt die Ärmel hoch, damit es voran geht“. Das gilt auch beim Bierstand auf der Kerb.

Schönes Klubheim, schwieriger Platz: Mittelpunkt des Vereinslebens ist das selbst errichtete Vereinsheim mit eigener, abwechslungsreicher Küche. Rund 50 Zuschauer im Schnitt sind aller Ehren wert für die unterste Spielklasse. „Bei den Hin- und Rückrundenbesprechungen bekommen wir immer wieder viel Lob“, sagt Alscher. Das bezieht sich allerdings weniger auf den Hartplatz, der den Gästen nur selten Freude bereitet. „Ich bin vor 14 Jahren zum Verein gekommen und habe auch vorher auf Hartplatz gespielt. Mir macht das nichts“, sagt der Klub-Vize. Es gehe oft sogar friedfertiger zu, weil keiner sich traut, zu grätschen.

Stammtisch feiert Comeback: All die Klubaktivitäten liegen still, aber viel Kosten hat der schuldenfreie Verein auch nicht. „Endlich gibt es wieder Fußball, dann kann unser Stammtisch sich wieder treffen“, freut sich Alscher. Im Klubheim ist genug Platz, damit die Gründer-Generation in Sicherheitsabstand sitzen kann. „Die Auflagen haben wir alle erfüllt“, betont der Fußball-Chef. Weil vorbildlich angepackt wurde

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Aufrufe: 024.5.2020, 12:00 Uhr
Torben SchröderAutor