2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Auf dem Platz stets mit Feuereifer am Ball: Fabio Sabbagh (l.) vom SV Heimstetten.	F
Auf dem Platz stets mit Feuereifer am Ball: Fabio Sabbagh (l.) vom SV Heimstetten. F – Foto: Michalek

Fabio Sabbagh: Der beste Fußballer im E-Sport - „Für mich zu einem festen Job geworden“

Heimstetten-Kicker über Fußball auf dem Platz und am Bildschirm

Und was sind Ihre Ziele fürs kommende Jahr - auf dem Platz und an der Konsole?

Heimstetten – An der Spielkonsole ist das zu Ende gehende Jahr ganz nach den Vorstellungen des E-Sport-Profis Fabio Sabbagh verlaufen. Auf dem grünen Rasen jedoch, wo der 24-Jährige für den Regionalligisten SV Heimstetten aufläuft, hielt 2021 mehr Tiefen denn Höhen bereit. Bezeichnend dafür, sagt Sabbagh im Interview, sei sein nervenaufreibendes Comeback gegen Unterhaching im letzten Spiel des Jahres gewesen.

Es war ein tolles Gefühl. Es hatte ja keiner damit gerechnet, dass ich an dem Tag spielen werde. Ich hatte gerade erst wieder angefangen zu trainieren und war bloß in den Kader gerutscht, weil mehrere Mitspieler ausgefallen sind. Als dann klar war, dass ich eingewechselt werde, hatte ich total Bock auf das Spiel – zumal es gegen meinen Heimatverein Unterhaching ging, bei dem ich zwölf Jahre gespielt habe.

… und trotzdem haben wir das Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit gedreht und lagen mit 2:1 vorne. Das waren vielleicht die zehn schönsten Spielminuten meiner Karriere.

„Wir haben beim SV Heimstetten diese Saison eine gute Mannschaft, können gegen jeden Gegner mithalten und hatten fast in allen Spielen die Chance, etwas mitzunehmen.“

Sabbagh ist überzeugt von der Qualität des Heimstetten-Kaders.

Ich konnte es erst gar nicht glauben. Das war wie ein Schock für mich – auch weil wir in der ersten Hälfte ja schon eine Rote Karte kassiert hatten. Nachdem ich dann vom Platz gegangen war, habe ich den Jungs noch die Daumen gedrückt und gehofft, dass sie das vielleicht über die Zeit retten…

Ja, ich denke da gibt es sicher Parallelen. Wir haben beim SV Heimstetten diese Saison eine gute Mannschaft, können gegen jeden Gegner mithalten und hatten fast in allen Spielen die Chance, etwas mitzunehmen. Doch leider haben wir das zu selten getan. Am Ende stehen viele gute Leistungen zu wenigen Punkten gegenüber.

Für mich ist die Saison unglücklich gelaufen. Ich habe mir am zweiten Spieltag bei meinem ersten Einsatz das Syndesmoseband gerissen. Danach musste ich vier Monate pausieren – bis zu dem Kurzeinsatz gegen Unterhaching.

Fabio Sabbagh: Nicht nur auf dem Platz erfolgreich

Ja, das hat sich wirklich extrem gut entwickelt und ist für mich zu einem festen Job geworden. Ich spiele aktuell meine zweite Saison bei Werder Bremen – ein Verein, der deutschlandweit mit die beste Adresse in Sachen E-Sport ist. Außerdem wächst auch meine Reichweite kontinuierlich…

Das läuft richtig gut – und entwickelt sich immer weiter nach oben.

E-Sport-Profi: Fabio Sabbagh spielt für Werder Bremen in der Virtual Bundesliga.
E-Sport-Profi: Fabio Sabbagh spielt für Werder Bremen in der Virtual Bundesliga. – Foto: Werder Bremen

Das Studium läuft gewissermaßen nebenbei. Am Ende dieses Semesters werde ich mit meinem Mathe-Grundstudium fertig sein; danach stehen noch einige Sport-Vorlesungen an. Bis zum Abschluss wird es bei mir voraussichtlich einen Ticken länger dauern als bei den meisten Kommilitonen. Aber ich habe fest vor, mein Studium abzuschließen.

Im E-Sport will ich meinen Weg bei Werder Bremen weiter gehen – gerne auch über diese Saison hinaus. Und beim SVH ist es mein persönliches Ziel, jetzt erst mal wieder richtig fit zu werden. Und danach will ich der Mannschaft dabei helfen, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir haben definitiv das Zeug dazu, sind uns aber alle auch der schwierigen Lage bewusst.

Das Gespräch führte Patrik Stäbler.

Aufrufe: 02.1.2022, 15:34 Uhr
Patrik StäblerAutor