2024-05-02T16:12:49.858Z

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Michael Kostner (re.) war zuletzt im Nachwuchsbereich des SV Wacker tätig. Nun wird der Ex-Profi Trainer in Taubenbach.
Michael Kostner (re.) war zuletzt im Nachwuchsbereich des SV Wacker tätig. Nun wird der Ex-Profi Trainer in Taubenbach. – Foto: Harry Rindler

Ex-Profi & A-Lizenz: A-Klassist Taubenbach zaubert Kostner aus dem Hut

Der 52-jährige Coach legt sein Amt als U19-Trainer beim SV Wacker Burghausen nieder und heuert beim Drittletzten der A-Klasse Eggenfelden an

Er war 105 Mal in der Bundesliga am Ball für Eintracht Frankfurt, den 1. FC Saarbrücken, den Hamburger SV und den 1. FC Köln, kickte zudem noch in der zweiten Liga. Er besitzt als Trainer die UEFA-A-Lizenz - und wird jetzt Coach beim Drittletzten der A-Klasse Eggenfelden: Michael Kostner wird neuer Übungsleiter beim DJK-SV Taubenbach. Der 52-Jährige beendet aus beruflichen Gründen sein Engagement bei der U19 des SV Wacker Burghausen in der Junioren-Bayernliga Süd, will aber dem Fußball nicht ganz den Rücken kehren. Im Herrenbereich stand Kostner zuletzt von Anfang 2018 bis zu seiner Entlassung im Herbst 2019 beim Bayernligisten SV Kirchanschöring in der Verantwortung.

Der gebürtige Oberbayer Kostner hat in seiner Laufbahn vieles gesehen, seine Spielerkarriere glich einer Achterbahnfahrt. Auf Höhen in der Bundesliga folgten weniger glorreiche Jahre in der 3. Liga. 1992 wurde er von damaligen Bundestrainer Berti Vogts sogar zu einem Sichtungslehrgang der Nationalmannschaft in die Sportschule Wedau eingeladen. Seine bewegte Karriere als Aktiver fand beim SV Wacker schließlich ein Ende. Anschließend stieg er ins Trainergeschäft ein, coachte zunächst die zweite Mannschaft des SV Wacker, anschließend ging`s weiter zum TSV Ampfing und zum TSV Dorfen. Nach seiner Station in Kirchanschöring kehrte er in den Nachwuchsbereich des SV Wacker zurück. Nun folgt, für viele wahrscheinlich überraschend, der Gang in die unterste Spielklasse. Dieser Schritt hat aber durchaus seine Gründe:

"Bei mir hat sich beruflich eine Veränderung ergeben. Das lässt sich kaum noch mit dem Aufwand Jugend-Bayernliga verbinden. Wir trainieren ja doch viermal die Woche, dazu kommen die Spiele mit teils weiten Fahrten, Spiel-Vor- und Nachbereitungen, das ist nicht ohne. Und wenn ich was mache, dann möchte ich es zu 100 Prozent tun. Das wäre eben nicht mehr so möglich gewesen. Den SV Wacker habe ich frühzeitig in Kenntnis gesetzt über meine berufliche Situation", erklärt Michael Kostner seine Beweggründe.


Arbeitskollegen aus Taubenbach, der Sohn war dort schon Spielertrainer - Kontakt zum Verein hatte Kostner schon länger.


Wie ist der Kontakt nach Taubenbach zustande gekommen? "Einige Spieler und Funktionäre aus Taubenbach sind meine Arbeitskollegen, zudem war mein Sohn schon mal Spielertrainer in Taubenbach. Ich wollte ursprünglich gar nichts mehr machen, aber der Aufwand in der A-Klasse ist doch überschaubarer und lässt sich mit meinem Job durchaus verbinden." Burghausen verlässt Kostner mit einem weinenden, aber auch lachenden Auge: "Der SV Wacker wird immer mein Verein bleiben. Ich werde auch so lange die U19 in den nächsten Wochen noch trainieren, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die Jungs lasse ich nicht im Stich. Und ich denke, so schlechte Arbeit habe ich nicht geleistet. Wir haben uns für die Bundesliga-Aufstiegsrunde qualifiziert. Ich freue mich nun aber auf meine neue berufliche Herausforderung, und auch auf das Engagement in Taubenbach." Die Zusammenarbeit mit dem A-Klassisten ist zunächst einmal bis zum Sommer 2023 angedacht.

Ein wenig stolz sind sie in Taubenbach schon ob des Coups, wie Abteilungsleiter Markus Obenhuber betont: "Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir so einen absoluten Hochkaräter wie Michael Kostner mit einer solchen Historie verpflichten konnten. Michael hat uns bei unseren Gesprächen mit seiner Art, sowie seinen Plänen und Visionen bezüglich Mannschaft und Verein absolut überzeugt. Jemand, der so für den Fußball lebt wie Michael, passt einfach perfekt zu unserem Verein und unserer jungen Mannschaft. Sein Konzept und seine Vorstellungen entsprechen genau den unseren und wir freuen uns auf eine erfolgreiche und lange Zusammenarbeit. Er wird sowohl die erste, als auch die zweite Mannschaft betreuen."

Wie sieht man beim SV Wacker den Abgang? "Wir wünschen Michael alles Gute und ich möchte betonen, dass er bei uns überragende Arbeit geleistet hat. Auch ihm haben wir es zu verdanken, dass wir einige Youngsters nach oben in die erste Mannschaft haben ziehen können", zollt Wackers Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk dem Abwandernden Respekt.

Aufrufe: 03.2.2022, 13:15 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor