Ex-Löwentorwart Engl wechselt nach Garching

Der 20-jährige Torwart wurde beim TSV 1860 München ausgebildet, spielte bei der U19 im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft und saß in der 2. Bundesliga auf der Bank. Nicht wenige trauten ihm zu, bei den Löwen, die Nummer eins zu werden. Engl ging dann aber in die 3. Liga zu Rot-Weiß Erfurt und erlebte dort ein Chaos-Jahr mit diversen Trainerwechseln und der Klubinsolvenz. Die persönliche Bilanz war ein Drittligaeinsatz mit fünf Gegentoren.

„Irgendwann muss man auch einmal Glück haben“, sagt der Garchinger Trainer Daniel Weber zu der Möglichkeit, den zum erweiterten Kader der U20-Nationalmannschaft gehörenden Engl zu verpflichten. Der VfR bietet dem Torwart die schnelle Spielpraxis und mit der Regionalliga Bayern auch die Bühne, um einen neuen Anlauf Richtung Profifußball zu nehmen. Engl schwebt ein ähnlicher Weg vor wie Semi Belkahia, der von Hoffenheim II über Garching zum TSV 1860 in die 3. Liga durchstartete.

Engl stand beim 1:1 im Testspiel gegen den Bayernligisten Holzkirchen erstmals im Garchinger Tor und war Gastspieler ebenso wie Elias Kollmann (19), der nach zwei Spielzeiten fast ohne Einsätze in der Jugend des FC Bayern nun auch viel Zeit auf dem Feld benötigt. Kollmann braucht wie Engl die Bühne Regionalliga, um sich für den Profifußball anzubieten. „Wir würden ihn gerne verpflichten“, sagt Daniel Weber in dem Wissen, „dass wir ein Verein sind, der nicht pokern kann.“ Die Rahmenbedingungen für Regionalligafußball liegen auf dem Tisch und nun muss der talentierte Offensivspieler entscheiden, ob er Garching als Karrieresprungbrett nützen möchte.

Nach der perfekten Torwartlösung brauchen die Garchinger nun noch zwei Innenverteidiger und einen Mittelstürmer. Auch da ist es denkbar, dass der VfR Kicker ausgräbt mit großem Potenzial und wenig Spielzeit in der jüngeren Vergangenheit.

Im Testspiel gegen Holzkirchen haben sich die Garchinger beim 1:1 (1:0) nicht mit Ruhm bekleckert. Kapitän Dennis Niebauer brachte Garching mit einem Foulelfmeter in Führung. Nach einer intensiven ersten Trainingswoche war das Remis gegen den Bayernligisten kein Beinbruch. Der VfR hat derzeit auch noch nicht den kompletten Kader zur Verfügung.