2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal

Es lebe der (neue) Stadtpokal

TSG Wieseck richtet die nächsten drei Jahre Traditionsveranstaltung aus +++ Sportamt fehlt Geld +++ Nur noch zwei Tage

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GIESSEN - (rd). „Die Tradition erhalten, aber auf eigene Füße stellen.“ Was klingt wie ein Stadtmarketing-Werbespruch, stammt von Sportamtsleiter Tobias Erben. Und gilt dem Gießener Stadtpokal. Die traditionsreiche Hallenveranstaltung jedenfalls wird es so, wie sie 28 Jahre hintereinander über das Parkett der Sporthalle Ost ging, nicht mehr geben.

Das hat finanzielle Gründe, denn unter dem Schutzschirm sei es „nicht mehr darstellbar, so viele Mittel für Pokale oder Bälle aufzuwenden“. Das war indes schon vor Jahresfrist klar, als der TSV Klein-Linden nicht nur den Stadtpokal ausrichtete, sondern auch im Endspiel gegen die TSG Wieseck gewann.

Schon damals war Erben bestrebt, der Veranstaltung, die für knapp drei Jahrzehnte zwischen den Jahren zur festen Institution geworden war, ein neues Gesicht zu verpassen. Ein Gesicht, das sich abschminken musste, die seit Jahren gewährte Unterstützung aus dem Rathaus zu erhalten. Nachdem nun aber private Investoren nicht ansprangen, sich aber auch kein Verein zur Ausrichtung bereitfand, wurde eine erneute Anfrage seitens des Sportamtes an die Gießener Vereine gestellt – und da griff die TSG Wieseck zu.

Der Förderverein des Gruppenligisten um Klaus Mai, Bernd Schneider und Jörg Hildebrandt erklärte sich bereit, das Ding als Veranstalter an Land zu ziehen. Bedingung beiderseits: ein längerfristiges Engagement. Dieser Gedanke mündete darin, dass die Wiesecker den Zuschlag für drei Jahre bekommen. Die TSG richtet den Gießener Stadtpokal in seiner neuen Form folglich 2014, 2015 und 2016 aus.

Jörg Hildebrandt ist derweil schon mächtig in Vorbereitungen aller Art verstrickt. „Da gibt es eine Menge zu tun“, sagt der Mann aus dem Orga-Team, denn dadurch, dass „die Stadt sich aus der kompletten finanziellen Mitverantwortung“ zurückziehe, müsse man sich logischerweise erst einmal um alles kümmern. Von Security über Bandenwerbung bis hin zur Verköstigung, den Spielplänen, den Pokalen, aber auch den Bällen. Eine mächtige Aufgabe für die Männer von der Sporthalle am Ried, die mit Stefan Munzert einen erfahrenen Marketing-Mitstreiter mit ins Boot geholt haben. Tobias Erben steht dem Verein selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite, liefert das „Knowhow“, wie er sagt. Hildebrandt sagt etwas salopper, dass „wir die Osthalle und das Toilettenpapier gestellt bekommen.“

Und diese Osthalle soll dann auch nur an zwei Tagen zum Stadtpokal-Tempel werden. Am 27./28. Dezember, jenem Wochenende nach den Weihnachtsfeiertagen, soll die Veranstaltung durchgezogen werden, die ehedem als viertägiges Sport-Ereignis ihren festen Platz in der Gießener Sportlandschaft fand.

Auslosung am 6. November

Der erste Akt wird übrigens am 6. November um 19 Uhr im Wiesecker Sportheim über die Bühne gehen, wenn in Anwesenheit der Vereinsvertreter die Gruppen ausgelost werden. Bis dahin gibt es für die eifrigen TSGler noch einiges zu tun. Um den Pokal müssen sie sich indes nicht kümmern.

Das macht der TSV Klein-Linden. Notgedrungen. Der opulente Glas-Pokal, „der hat gerade so auf den Beifahrersitz gepasst und man musste ihn festschnallen“, lacht Erben, ist im Eifer des Gefechts zu Bruch gegangen. So gesehen kommt der konzeptionelle Neu-Anfang zur rechten Zeit. Der alte Stadt-Pokal ist tot. Es lebe der neue.

Aufrufe: 015.10.2014, 08:55 Uhr
Gießener AnzeigerAutor