2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Trotz qualitativer Einbußen hat der Gießener Hallenstadtpokal in den 30 Jahren seines Bestehens kaum etwas von seinem Reiz verloren. 	Foto: Ben
Trotz qualitativer Einbußen hat der Gießener Hallenstadtpokal in den 30 Jahren seines Bestehens kaum etwas von seinem Reiz verloren. Foto: Ben

Klares Bekenntnis zur Tradition

INTERVIEW: +++ Jörg Hildebrand spricht über den Gießener Bauhaus Stadtpokal +++

GIESSEN. Drei Jahre lang war die TSG Wieseck Ausrichter des Gießener Bauhaus Stadtpokals, ehe für die nächsten drei Auflagen nun der MTV 1846 Gießen zuständig ist. Wir haben mit Jörg Hildebrand vom TSG-Organisationsteam über das aktuelle Turnier, die Erfahrungen der letzten Jahre und die Zukunft des Stadtpokals gesprochen.

Herr Hildebrand, mit dem Finaltag am letzten Freitag endete die dreijährige „Orga-Zeit“ Wiesecks. Wie fällt Ihr Fazit für den letzten Stadtpokal unter Ihrer Regie aus?

Absolut positiv. Ich hatte im Vorfeld ja bereits erwähnt, dass uns die Planungen durch eine gewisse Routine deutlich leichter gefallen sind. Die Organisation lief absolut reibungslos, und auch auf die vielen helfenden Händen aus den Reihen der TSG war absolut Verlass. Wir sind natürlich froh und zufrieden, dass wir allen Besuchern in der Osthalle ein guter Gastgeber sein konnten.

Insgesamt waren Sie und Ihr Team nun für drei Austragungen in Folge verantwortlich. Was bleibt Ihnen positiv in Erinnerung, was negativ?

Negativ würde ich manche Dinge nicht nennen. Aber es ist natürlich schon so, dass ein solches Turnier nicht erst mit dem ersten Anstoß beginnt und mit dem Abpfiff des Finales endet. Da ist schon viel Planung vonnöten, und vor allem zwischen Weihnachten und Neujahr ist die Belastung dann doch hoch. Dafür braucht man auch die Rückendeckung seiner Familie. Positiv ist aber natürlich der Imagegewinn, der mit einer solchen Veranstaltung für die TSG Wieseck als Verein verbunden ist, zumal ja auch viel Positives berichtet wird. Und zu sehen, wie ein Verein funktioniert mit vielen freiwilligen Helfern ist natürlich auch toll. Ich war zudem sehr zufrieden mit den Schiedsrichterleistungen, aber auch mit dem Fairplay und der Toleranz auf dem Parkett und in der gesamten Halle.

Aufgrund des enormen Aufwandes, sei es dem zeitlichen oder dem personellen, ist ja die Frage der Wirtschaftlichkeit auch nicht ganz unwichtig. Wie sieht es in dieser Hinsicht aus?

Ich denke, dass wir, was dies betrifft, wirklich zufrieden sein können. Die Zuschauerzahlen waren an allen Tagen richtig gut, gekrönt von fast 1000 Besuchern am Finaltag, sodass wir sicherlich auch diesmal einen Gewinn machen konnten. Aber ich muss an dieser Stelle nochmals betonen, dass das ohne die freiwilligen Helfer, die unentgeltlich ihre Stunden leisten, nicht möglich wäre. Müssten wir Helfer bezahlen, sähe das finanziell völlig anders aus. Ein Helfer-Fest werden wir uns aber natürlich nicht nehmen lassen. Das muss schon sein, um allen Beteiligten auf diese Art nochmals zu danken.

Wie fällt Ihr sportliches Fazit aus und welche Zukunft sehen Sie für den Stadtpokal?

Nun, da fällt mir eine Einschätzung schon schwer. Aus meiner Sicht war das Niveau der Vorrundenspiele doch eher bescheiden, in den Zwischenrunden und den Finalspielen habe ich schon eine klare Steigerung ausgemacht. Es ist natürlich schwierig, wenn die Schere der Teams von der Verbands- bis zur B-Liga auseinandergeht. Aber ich muss ganz klar sagen, dass ich dennoch dafür plädiere, diese Form des Stadtpokals weiterhin so aufrechtzuerhalten und ihn nicht durch externe Teams zu verwässern. So lange wie zuletzt über 2500 Zuschauer in die Osthalle kommen, um sich dieses Turnier anzuschauen, scheint der Gießener Stadtpokal immer noch einen großen Reiz und eine ebensolche Anziehungskraft zu besitzen.

Sind Sie dennoch froh, dass Zepter nach drei intensiven Jahren an den MTV 1846 Gießen weiterzureichen?

Froh würde ich nicht sagen, aber es ist schon so, dass es eine sehr intensive Zeit war, in der man auch hier und da mal Verschleißerscheinungen bemerkt. Dennoch kann und will ich nicht ausschließen, dass wir uns irgendwann mal wieder bewerben werden. Aber momentan sind wir einfach froh, dass uns die drei Veranstaltungen so gut gelungen sind, und wünschen jetzt natürlich dem MTV ein ebenso glückliches Händchen und ein gutes Gelingen für die Austragung der nächsten drei Gießener Stadtpokale.



Aufrufe: 03.1.2017, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor