2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Hans Krämer

"Es ist schade um die Jungs"

Der neue Spielertrainer des A-Ligisten TuS Ahbach zu Personalplanungen und über das, was ihm besonders wichtig ist.

Als klar war, dass Udo Schumacher aufgrund beruflicher Veränderungen sein Traineramt beim A-Ligisten TuS Ahbach nicht mehr ausüben kann, übernahm jemand die Verantwortung, der zwar noch kein Coach war, aber trotzdem reichlich Erfahrung in Führungspositionen besitzt. Daniel Lochen, in Hermeskeil geboren und 16 Jahre in Diensten des Bezirksligisten SG Rascheid/Geisfeld, ist in der Vulkaneifel heimisch geworden. Der 35-Jährige war nicht nur acht Jahre Kapitän im Hochwald, sondern in der vergangenen Saison nach seinem Wechsel auch gleich Spielführer beim TuS Ahbach. Jetzt will der gelernte Bankkaufmann als Spielertrainer Akzente setzen.

Erst Spielführer, nun zum Spielertrainer befördert. Wie schwer wiegt diese Bürde, jetzt noch mehr Verantwortung zu tragen?

LOCHEN Es ist meine erste Trainerstation. Klar, das ist mal was ganz anderes, doch ich habe ja schon erste Erfahrungen gesammelt, war lange Kapitän und habe das Team mit einem speziellen Warmup-Programm schon vorbereitet. Ich komme ganz gut klar damit.

Wie war es, nachdem bekannt geworden war, dass Udo Schumacher aussteigt?

LOCHEN Der Verein ist auf mich zugekommen und man fragte mich, ob ich mir das vorstellen könnte, einen Schritt weiterzugehen und hier als Trainer tätig zu sein.

Wie kriegen Sie das zeitlich hin?

LOCHEN Ich denke, das klappt, obwohl mir schon bewusst ist, dass der Aufwand ein bisschen mehr wird. Da gibt es Terminvereinbarungen, Besprechungen und nicht zuletzt die Trainingseinheiten, die vorbereitet werden wollen. Da musst du halt eine halbe Stunde früher da sein als alle anderen, um alles vorzubereiten.

Worauf legen Sie besonderen Wert?

LOCHEN Wir haben ein paar neue Spieler dazubekommen, was sehr interessant ist. Vom Teamgedanken und der Kameradschaft her stimmt es. Da mache ich mir keine Sorgen. Was mir am Herzen liegt – und darauf muss künftig der Fokus liegen – ist das Ziel, die mannschaftliche Geschlossenheit in Schlüsselspielen zu verbessern und mit noch mehr Selbstbewusstsein zu agieren.

David Kaster, Robin Daniels und Jonas Mauer pausieren seit vergangenem Sommer. Ist eine Rückkehr dieser drei früheren Leistungsträger denkbar?

LOCHEN Leider hat sich an deren Entschluss nichts geändert. Es ist schade um die Jungs. Doch damit muss man als Trainer leben. Ich denke, wir können das gut kompensieren.

Ist coronabedingt damit zu rechnen, dass sich viele Fußballer oder gar komplette Mannschaften vom Fußball zurückziehen, wenn die Pause noch über Monate anhält?

LOCHEN Gute und schwierige Frage. Ich denke, dass der eine oder andere Spieler, der nicht zu 100 Prozent dabei war, sich andere Hobbys sucht. Vielleicht passiert es auch, dass sich Zweit- oder Drittvertretungen abmelden, doch erste Mannschaften eher nicht. Ich hoffe, dass wir spätestens im Oktober wieder in einem geordneten Spielbetrieb stehen.

Wer könnte die Lücke, die der Wechsel von Patrick Phlepsen nach Ellscheid aufreißt, am ehesten schließen?

LOCHEN Die drei Neuen aus Hillesheim, am ehesten davon Jonas Knaak, der die gleiche Position im Mittelfeld spielen kann wie Kalle (Anmerkung: Spitzname für Phlepsen in Anlehnung an den früheren Gladbacher Profi Karl-Heinz Pflipsen). Er ist im Mittelfeld überall adäquat einsetzbar und in der Lage, in dessen Fußstapfen zu treten (außerdem kommen Alex Blehm und Tom Schlösser, d. Red.)

Wie beschreiben Sie sich als Privatmensch?

LOCHEN Als Familienmensch. Ich lasse mich zwar auch bekochen, koche aber auch gerne selber. Ich kümmere mich um meinen kleinen Sohn, streiche jetzt die Garage unseres Hauses und mähe den Rasen. Johanna und ich teilen uns eigentlich alles im Haushalt.

Und beruflich haben Sie auch den Wechsel aus dem Hochwald geschafft?

LOCHEN Ich bin hier heimisch geworden, arbeite seit Juli vergangenen Jahres bei der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in Adenau und habe es nur 20 Minuten bis zur Arbeit. Seit Januar bin ich stolzer Papa eines Sohnes.

Und wann geht's zum Standesamt?

LOCHEN Meine Freundin und ich haben seit 2015 bereits in Hillesheim zusammengewohnt, so dass der Weg zum Sportplatz nicht mehr so weit war. Einen Termin für die Hochzeit haben wir noch nicht, doch einige Hochzeiten von Spielern sind ja wegen Corona ausgefallen. Von daher haben wir alles richtig gemacht (lacht).

Wohin geht es in diesem Jahr in Urlaub?

LOCHEN Eigentlich wären die Mannschaft und ich jetzt auf Malle. Doch das ist ja kein richtiger Urlaub. Schon länger geplant ist, dass wir im September für eine Woche in den Bayrischen Wald fahren.

Was ist Ihnen im Leben wichtig?

LOCHEN Ehrlichkeit, positives Denken und gute Laune zu versprühen und immer das Beste aus allem zu machen. Unzuverlässigkeit hasse ich.

Aufrufe: 019.6.2020, 19:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor