2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Senzel
F: Senzel

Erwartungsfrohes Quartett

RELEGATION ZUR GL FFM OST: +++ Neben Niddaer Viktoria kämpfen Niederissigheim, Langen und Alzenau II um Aufstieg in Gruppenliga Ost +++

Nidda . Ein Platz ist in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost noch frei, die vier Vizemeister der Kreisoberligen Offenbach, Hanau, Gelnhausen und Büdingen kämpfen darum. Zunächst finden in Hin- und Rückspielen zwei Halbfinals statt, die beiden Sieger treffen sich im Endspiel am Samstag, 8. Juni, um 17 Uhr auf dem neutralen Platz der SG Rosenhöhe in Offenbach. Los geht die Aufstiegsrunde an diesem Samstag (17 Uhr) mit den Partien FC Bayern Alzenau II gegen Viktoria Nidda (sieh Extra-Vorschau) und TSV Niederissigheim gegen den 1. FC Langen. Das Rückspiel in Nidda steigt am 4. Juni, das in Langen einen Tag später am Mittwoch, 5. Juni. Wer aber hat die besten Chancen auf den Aufstieg? Der Kreis-Anzeiger nahm die vier teilnehmenden Vereine unter die Lupe.

1. FC Langen

Der 1. FC Langen strebt die schnelle Rückkehr in die Gruppenliga an. In der Spielzeit 2017/18 stieg der Offenbacher Kreisvertreter auf dramatische Weise aus dieser Liga ab. Der sechstletzte Platz und 44 Zähler reichten seinerzeit nicht zum Ligaverbleib. Zum Vergleich: In dieser Saison stiegen nur vier Teams ab, wodurch Kickers Obertshausen und der VfR Wenings mit 35 Punkten den Klassenerhalt feiern durften. Selbst ein 9:0-Sieg gegen Steinheim konnte den FCL am letzten Spieltag der Vorsaison nicht retten, da Mitkonkurrent FC Dietzenbach einen Laste-Minute-Sieg beim späteren Verbandsliga-Aufsteiger SV Altwiedermus landete und damit am Team von Coach Murat Kilinc vorbeizog. Nach dem bitteren Abstieg blieb das Team um Spielführer Florian Beckmann weitgehend zusammen und setzte die Vorgabe des Vorstands, eine Klasse tiefer oben mitzuspielen, eifrig in die Tat um. Für Unruhe sorgte im Laufe der Saison jedoch die Ankündigung von Murat Kilinc, in der kommenden Saison den Ligakonkurrenten TSG Neu-Isenburg als Trainer übernehmen zu wollen. Im Frühjahr zog der 1. FC Langen die Reißleine und entließ den ehemaligen Erfolgscoach. Unter dem Interimsduo Pedram Navidi und Waldemar Schick gelangen dem Team im Saisonendspurt sieben Siege in Serie, womit die TSG Mainflingen noch vom zweiten Rang der Kreisoberliga Offenbach verdrängt wurde. Platz eins war unerreichbar, dafür spielte Meister Sportfreunde Seligenstadt eine zu starke Runde. „Die Jungs haben das super gemacht, schließlich war Mainflingen zwischenzeitlich schon acht Punkte vor uns“, erzählt Pedram Navidi, zugleich auch Sportlicher Leiter des früheren Verbandsligisten. Das Plus in der Aufstiegsrunde könnte die Erfahrung sein. Viele Akteure des Offenbacher Vizemeisters haben schon in höheren Ligen gespielt und auch die Tatsache, dass der FCL erst vor zwei Jahren über eine erfolgreiche Aufstiegsrunde den Weg in die Gruppenliga gefunden hat, könnte aus psychologischer Sicht wertvoll sein. In der kommenden Saison werden mit Marco Betz und Mario Rhein zwei ehemalige Kicker des Hessenliga-Absteigers Spvgg. 03 Neu-Isenburg das Zepter im Langener Waldstadion übernehmen.

TSV Niederissigheim

Eine stetige sportliche Entwicklung bescherte dem TSV Niederissigheim mit der Qualifikation zur Gruppenliga-Aufstiegsrunde einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Hinter dem souveränen Meister FC Germania Dörnigheim lieferten sich die Fußballer aus dem Bruchköbeler Stadtteil mit dem VfR Kesselstadt ein packendes Duell um die Vizemeisterschaft in der Kreisoberliga Hanau. Als Vater des Erfolgs gilt Trainer Peter Schmidt, der seit seinem Amtsanritt im Jahr 2015 den TSV zu einem Spitzenteam formte. Die ersten beiden Partien der Aufstiegsrunde wird Schmidt urlaubsbedingt verpassen und von seinem Nachfolger Vedran Vrancic vertreten werden. Dass Schmidt am Saisonende aufhören und der aktuell als Spieler für den TSV tätige Vrancic dessen Amt übernehmen wird, stand schon einige Zeit fest. Die vor einigen Monaten erfolgte Urlaubsbuchung Schmidts unterstreicht auch ein klein wenig, wie überraschend Rang zwei im Endeffekt kam. Erst recht nach dem Fehlstart in die zurückliegende Spielzeit, die für die Issigheimer mit drei Niederlagen hintereinander richtig schlecht begann. Aber das Schmidt-Team wusste sich zu steigern und machte am letzten Spieltag mit einem 4:2-Sieg gegen Rot-Weiß Großauheim Platz zwei schlussendlich klar. Bester Torschütze des TSV Niederissigheim war in der abgelaufenen Saison Dominic Bernard. Mit 34 erzielten Buden sicherte er sich gemeinsam mit Emir Omerovic (VfR Kesselstadt) auch den Titel des Torschützenkönigs der Kreisoberliga Hanau. Yannick Wolff (12 Treffer) und Besart Beqiraj (11) folgen in der internen Torschützenliste mit deutlichem Abstand. In den Duellen mit dem 1. FC Langen ist der TSV leichter Außenseiter.

SC Viktoria Nidda

Vor dem einjährigen Gastspiel in der Verbandsliga Süd, das vor gut einem Jahr trotz einer starken Platzierung im vorderen Tabellendrittel mit einem freiwilligen Rückzug endete, spielte der SC Viktoria Nidda viele Jahre am Stück in der Gruppenliga Frankfurt Ost und mischte dort zuletzt regelmäßig in der Spitzengruppe mit. Jetzt könnte der Büdinger Kreisvertreter über die Aufstiegsrunde in die angestammte Liga zurückkehren, auch wenn vom einstigen Kader nur noch vereinzelt Akteure in Nidda spielen. Der Neuaufbau in der Kreisoberliga Büdingen glückte mit einer punktuell verstärkten zweiten Mannschaft der Vorsaison. Diese spielte in der Saison 2017/18 freilich in der Kreisoberliga Büdingen schon damals eine gute Runde, weshalb die gute Platzierung auch keine faustdicke Überraschung war. Ein Achtungserfolg war Platz zwei für das Team um den am Saisonende scheidenden Spielertrainer Frederick Ußner aber allemal. „Wenn das Spiel vor der Winterpause gegen Schotten nicht gewesen wäre, dann wären wir womöglich auch Meister geworden“, sagt der Spielausschuss-Vorsitzende Ralf Aßmus. Seinerzeit flogen auf dem Sportgelände an der Gänsweid die Fäuste. In der Folge mussten die Offensiv-Asse Leutrim Jusufi und Kerem Kayatuz eine mehrmonatige Sperre abbrummen. Auch Mittelfeld-Taktgeber Ferdi Özcan war in die Tumulte verwickelt und musste einige Partien aussetzen. Unter anderem beim 0:4 beim späteren Meister Sportfreunde Oberau. Trotz einiger Ausfälle wehrte die Viktoria in der zweiten Saisonhälfte die Angriffe der Verfolger FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf und Alemannia Gedern ab und darf nun in den Duellen gegen den Gelnhäuser Vizemeister FC Bayern Alzenau II um die Rückkehr in die Gruppenliga Frankfurt Ost kämpfen. Bester Torschütze der Viktoria in der abgelaufenen Saison war Louis Göckel mit 20 Treffern. Speziell in den vergangenen Wochen lief Göckel zu Hochform auf.

FC Bayern Alzenau II

Der Unterbau des Hessenliga-Vizemeisters strebt zwei Jahre nach der Reaktivierung des B-Teams nach dem zweiten Aufstieg in Folge. In der Kreisoberliga Gelnhausen musste die junge Mannschaft um Spielertrainer Nico Wegmann dem FSV Bad Orb den Vortritt lassen, setzte sich aber immerhin im Kampf um Platz zwei gegen den ambitionierten FC Gelnhausen durch. Somit geht der FCB gleich doppelt in die Saisonverlängerung. Die erste Mannschaft kämpft abermals in der Aufstiegsrunde um den Einzug in die Regionalliga Südwest, die zweite Formation soll möglichst die Gruppenligaebene erreichen. Das Alzenauer Team gilt als spielstark und ausgeglichen gut besetzt. Der beste Torjäger des Rangzweiten ist erst auf Rang 14 der ligainternen Torschützenliste zu finden und heißt Rouven Gast (17 Treffer). „Ich sehe das als unsere große Stärke an. Von den 19 Jungs in meinem Kader fällt keiner leistungsmäßig ab“, berichtet Nico Wegmann, der mit seinen 24 Jahren zu den jüngsten der Trainergilde zählt. In der Favoritenrolle sieht Wegmann sein Team dennoch nicht unbedingt, die Unterfranken haben großen Respekt vor der geballten Erfahrung, die sich im Aufgebot des SC Viktoria Nidda verbirgt.



Aufrufe: 031.5.2019, 19:05 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor