2024-04-25T14:35:39.956Z

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Immer voller Einsatz: Ratekaus   Ronja Pajonk gibt immer alles.  Ihr Ausfallschritt gegen Russee brachte in dieser Situation aber nicht den gewünschten Ertrag. Foto: tj
Immer voller Einsatz: Ratekaus Ronja Pajonk gibt immer alles. Ihr Ausfallschritt gegen Russee brachte in dieser Situation aber nicht den gewünschten Ertrag. Foto: tj

Erklimmt Ronja Pajonk in diesem Jahr das Treppchen?

Wahl zur Fußballerin des Jahres in Schleswig-Holstein: Pajonk zum dritten Mal unter den Top-Ten

Die Nominierung für die Wahl zu Schleswig-Holsteins Fußballerin des Jahres ist auch für Ronja Pajonk vom Oberligisten TSV Ratekau kein Neuland. Nach 2015 und 2016 schaffte es Pajonk in diesem Jahr zum dritten Mal unter die Top Ten, wobei sie bei ihrer ersten Nominierung nur knapp am Siegerpodest vorbeischrammte. So ist es kein Wunder, dass ihr ganz Ratekau, ein großer Teil Ostholsteins und mehr oder weniger ganz Lübeck in diesem Jahr das Treppchen wünschen. Ratekaus Trainer Maik Lietzau ist nur einer von ihnen: „Roxy hat sich durch ihre immer noch stetig steigenden Leistungen und ihre absolute Teamfähigkeit als unverzichtbar für uns entwickelt. Sie hätte es aus meiner Sicht mehr als verdient, Fußballerin des Jahres zu werden. Dafür drücke ich ihr die Daumen.“

So oder ähnlich denken nicht nur ständige Weggefährten der 24-Jährigen. Denn eigentlich wäre Pajonk ohne weiteres in der Lage, höherklassig zu spielen. Das hat sie während ihrer dreijährigen Zeit beim (nicht mehr existenten) Zweitligisten FFC Oldesloe bewiesen. Und hätte die heiß begehrte Mittelfeldregisseurin vor gut zwei Jahren das Angebot des SV Henstedt-Ulzburg angenommen, würde sie womöglich auch jetzt eine gute Rolle in der 2. Bundesliga Nord spielen.

Dass dem nicht so ist, liegt ganz einfach an ihrem Beruf als Polizistin, der regelmäßigen Schichtdienst mit sich bringt. Ein noch höherer Trainingsaufwand als jetzt schon beim TSV Ratekau ist da praktisch unmöglich. „Meine Priorität liegt in meinem Beruf“, macht die im Harz geborene Pajonk deutlich. „Es ist ganz einfach so, dass man sich mit dem Frauenfußball in Deutschland seinen Lebensunterhalt nicht finanzieren kann.“

Doch nicht nur deshalb sieht Ratekaus Kapitänin ihre Zukunft weiterhin beim TSV: „Hier habe ich mich schon immer wohlgefühlt. Sollte es irgendwann mit dem Aufstieg in die Regionalliga klappen, würde ich diesen Aufwand noch einmal betreiben.“

Dass solch ein Aufstieg mit hohen Hürden (zweite Frauenmannschaft, Großfeld-Jugendmannschaft) verbunden ist, bekommt der mehrfache Oberligameister TSV Ratekau seit Jahren zu spüren. Das hält Pajonk natürlich nicht davon ab, sich persönlich und dem gesamten Team Ziele zu stecken: „Sollte ich es aufs Treppchen schaffen, würde ich mich natürlich sehr freuen. Viel wichtiger aber ist, dass wir als Team die Meisterschaft holen.“

Was die Fußballerwahl angeht, achtet Pajonk aber nur auf sich selbst. Denn erstmals schaffte es auch ihr Bruder Marco unter die besten zehn. Ronja über Marco: „Wir sprechen gar nicht so viel über das Thema. Auf jeden Fall gönne ich meinem Bruder die Nominierung von ganzem Herzen. Eigentlich hätte er schon viel früher dahin gehört.“
Aufrufe: 026.1.2018, 12:00 Uhr
SHZ / sunAutor