Einfach kein Durchkommen

Wobei diesmal Leistung, Einsatz und Wille in einem technisch und taktisch hochklassigen, aber chancenarmen Spiel stimmten. "Ich kann der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Sie hat auch nach dem 0:3 immer noch alles versucht", fand Eddersheims sportlicher Leiter Erich Rodler. Gegen die gut organisierte und spätestens nach der Führung vielbeinige Waldgirmeser Abwehr war jedoch einfach kein Durchkommen für die Offensive um Hendrik Dechert und Co. Dechert selbst bot sich in der 13. Minute die beste Eddersheimer Chance im ganzen Spiel zur Führung. Marius Holtz flankte von außen in die Mitte, dort konnte der Ex-Gießener völlig frei köpfen, zielte jedoch aus fünf Metern vorbei. "Wenn der Ball reingeht, läuft das Spiel in eine völlig andere Richtung", merkte Erich Rodler an. Das Tor fiel dann allerdings auf der Gegenseite: Ein abgefälschter Schuss landete in den Füßen von Marvin Kretschmann, der im Gegensatz zu Dechert den Ball im Netz unterbrachte - 1:0 (20.). "Das war der feine Unterschied. Jeder hatte eine Chance in der ersten Halbzeit und nur ein Team konnte daraus ein Tor erzielen", meinte Rodler.

Hinterkopf verschätzt sich

Mit der Hereinnahme von Niklas Rottenau sollte es in der zweiten Halbzeit dann mit dem Toreschießen klappen. Doch stattdessen ließ sich Keeper Maxi Hinterkopf nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel ein kurioses Ei ins Eddersheimer Nest legen. Kretschmann flankte aus rund 35 Metern, Hinterkopf berechnete den Ball jedoch falsch und duckte sich unter dem Ball sogar noch weg. Doch anstatt im Toraus landete der Ball hinter dem verdutzten Schlussmann im Netz. "Damit waren unsere guten Vorsätze gleich wieder hin", kommentierte Rodler. Den Deckel machte Goalgetter Leif Morris Langholz drei Minuten später nach einem Konter drauf. Danach beschränkte sich Waldgirmes auf Ergebnisverwaltung, bis auf zwei Schüsse des eingewechselten Turgay Akbulut und einem zu Recht nicht gegebenen Handtor kam von Eddersheim nach dem 0:3 nicht mehr viel. Am Ende flog Kapitän Christian Matheisen gar noch wegen einem "dummen Foul im Mittelfeld" (Rodler) mit Gelb-Rot runter. Er wird im Derby gegen den SV Zeilsheim kommende Woche fehlen.

Zwei Derbys in Folge

Gegen den starken Aufsteiger soll nun der Schalter wieder umgelegt werden. "Zeilsheim ist für mich kein normaler Aufsteiger, sie müssen bei dem Kader zwangsläufig oben mitspielen. Es wird sicher ein emotionales Spiel. Aber Fakt ist, dass wir in den Derbys gegen Zeilsheim und in der kommenden Woche gegen Flörsheim punkten müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren", gibt Rodler die Richtung schon mal vor.

Eddersheim: Hinterkopf, Freymann, Dechert, F. Rottenau (67. Akbulut), C. Rottenau (46. N. Rottenau), Mevkic, Küper, Holtz, Rebic, Matheisen, Hommel.

Tore: 1:0/2:0 Kretschmann (20./47.), 3:0 Langholz (53.).– Gelb-Rot: Matheisen (85./wdh. Foulspiel).– SR: Pfeiffer (Nieder-Wöllstadt).– Zu.: 200.