2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hans-Karl Schäfer und Tino Häuser werfen einen Blick auf die Mannschaftsliste.	Foto: pa/Axel Schmitz
Hans-Karl Schäfer und Tino Häuser werfen einen Blick auf die Mannschaftsliste. Foto: pa/Axel Schmitz

Eine neue Aufgabenstellung

RWO ALZEY Die dicke Personaldecke macht den Job von Trainer Tino Häuser nicht unbedingt einfacher

ALZEY. Die Liste mit den Spielern, die Hans-Karl Schäfer und Tino Häuser im Training haben, ist lang. 26 Namen stehen darauf geschrieben. Da braucht es einen Augenblick, um sich zu vergewissern, wer da ist und wer fehlt. Allmählich aber, sagt Tino Häuser zwinkernd, geht es fixer. Die bislang eher fremden Gesichter werden dem Coach, der mit RWO Alzey an der Spitze der Verbandsliga mitspielen will, vertrauter.

Für Häuser ist es ungewohnt, einer solchen Vielzahl von Spielern gegenüberzustehen. In beiden vergangenen Spielzeiten, solange ist der 49-Jährige nun schon am Wartberg, war der Kader kleiner. Von daher stand Häuser anderen Anforderungen gegenüber: Oft musste er personell improvisieren, weil Spieler verletzungsbedingt ausfielen und nicht hundertprozentig eins zu eins zu ersetzen waren. Deshalb klappte es in der vergangenen Runde auch nicht mit dem Aufstieg zur Oberliga, mutmaßen nicht Wenige bei RWO Alzey.

Noch mal soll das möglichst nicht passieren, dass müde gespielten Leistungsträgern am Ende der Runde die Puste ausgeht. „Wir haben unsere Konsequenzen gezogen“, sagt Häuser, ehe er einen Blick auf seinen großen Zettel und dann auf das muntere Treiben auf dem Grün wirft. Quantitativ wie qualitativ hat er ein Team beisammen, das hohe Erwartungen schürt. Erwartungen im Verein, Erwartungen in der Öffentlichkeit, aber auch Erwartungen im Kader selbst. Es ist eine völlig neue Situation, der sich ehemalige Verbandsliga-Fußballer ausgesetzt sieht. Der er sich aber auch gewachsen fühlt. Und auf die er sich freut, wie er sagt.

Rudimentär wird Häusers Kunst darin bestehen, aus dem bunt gemischten Haufen von Spielern eine optimal funktionierende Elf zu formen. Von seinem bevorzugten Spielsystem mit dem wieselflinken Vllaznim Dautaj in der Spitze wird er mutmaßlich nicht abrücken. Um die Positionen hinter und neben dem Torjäger indes streiten sich 25 Mann unterschiedslichster Couleur. Da ist ein Mann wie Max Kimnach, der die Erfahrung von 198 Oberliga-Spielen mit nach Alzey bringt. Da ist aber aber auch ein Mann wie Yannik Wex, der zweifellos nicht ohne Ambitionen aus Bad Kreuznach zurückkehrte. Da sind aber auch Junge wie Jannik Czerwionka, der mit seinen 18 Jahren bereits ordentliche Verbandsliga-Erfahrung hat.

Diese Fußballer bei Laune zu halten, besonders dann, wenn sie (über einen längeren Zeitraum) nicht erste Wahl sind, wird zu wichtigen Aufgaben Häusers gehören. Von den 26 wird nicht jeder freundlich und kommentarlos abwarten, wann sein Einsatz gefordert ist. Dem Coach ist die Problematik bewusst. Er deutete bereits an, dass der eine oder andere in die zweite Mannschaft delegiert werden könnte, damit die Spielpraxis nicht verloren geht. Was soll er auch anders machen? Theoretisch kann er an jedem Spieltag 14 Mann einsetzen. Das heißt im Umkehrschluss, dass zwölf im ungeliebten Stand-by-Modus nebenher laufen müssten.

Trotz dieser dicken Personaldecke würde RWO Alzey nicht nein sagen, wenn sich noch ein talentierter Torhüter bei ihnen melden würde. Die kurzfristige Abwanderung von Evandro Rachoni de Lima, der sich zwischenzeitlich TuS Rüssingen anschloss, wird aus sportlicher Sicht am Wartberg bedauert. Häuser: „Er hätte gute Chancen gehabt, die Nummer eins zu werden“. Andererseits stehen aber weitere drei Keeper im Kader. Der fleißige Dominik Becker, Pascal Eder und André Maurer haben in den nächsten Wochen Gelegenheit zu zeigen, dass weder der Abgang von Jens Maaß noch der von de Lima eine Lücke gerissen hat.



Aufrufe: 013.7.2018, 08:30 Uhr
Claus RosenbergAutor