Eine Gemeinde, eine (zweite) Mannschaft

"Aus Sicht der Gemeinde Langenenslingen gehört das, was sich in den letzten Wochen angebahnt hat, schon lange zueinander", heißt es in der Pressemittelung des SV Langenenslingen. Auf Grund der aktuellen Situation in den Vereinen seien die Überlegungen zu einer Spielgemeinschaft in den vergangenen Wochen intensiviert worden, "und konnten am Ende, zur Zufriedenheit beider, mit einem Handschlag abgeschlossen werden", heißt es weiter.

Nachdem der SV Andelfingen und der FV Altheim ihre Zusammenarbeit beendet hatten, sei der SV Andelfingen mit dem SV Langenenslingen ins Gespräch gekommen, erklärt Roland Mayer gegenüber der "Schwäbischen Zeitung". Bereits im Jahr 2014 habe man erstmals entsprechende Gespräche geführt, nun habe es geklappt. "Natürlich sind wir als SV Langenenslingen ganz gut aufgestellt, und wir hätten auch alleine eine zweite Mannschaft stellen können, aber es ist mir auch ein persönliches Anliegen, dass die beiden Vereine der Gemeinde eine gemeinsame Sache machen", sagt Mayer. Dabei sei aber nicht an eine Fusion gedacht, sondern nur an eine Spielgemeinschaft sowie eine Zusammenarbeit in der Jugend. "Wir bilden auch Spieler aus Andelfingen bei uns in der Jugend aus, außerdem spielen fünf aktive Spieler aus Andelfingen bei uns", erklärt Mayer.

Die neue Mannschaft wird als Spielgemeinschaft SGM SV Langenenslingen II/SV Andelfingen auf Punktejagd gehen. An eine Fusion denken beide nicht. "Da halten wir den Ball flach", sagt Mayer. Beide Vereine sollen ihre Eigenständigkeit behalten. Doch mit dem Sportgelände in Andelfingen stehen nun zwei weitere Spielfelder zur Verfügung. "Ich denke, die neue Situation ist für alle Seiten von Vorteil", sagt Mayer.

Auch Matthias Wiest, Vorsitzender des SV Andelfingen freut sich über den neu gewonnen Partner: "Viele Vereine haben derzeit dieselben Probleme", spricht er die Demografie und die schwindenden Zahlen aktiver Spieler und Ehrenamtlicher an. "Auch wir sind ein kleiner Dorfverein. Und für uns geht es zunächst darum, die Strukturen mit Sport im Ort zu erhalten", sagt Wiest, der sich den Erhalt der Eigenständigkeit des SV Andelfingen erhofft. "Wir hatten sechs Jahre lang eine tolle Partnerschaft mit dem FV Altheim ab Mai 2014, wie man sie sich eigentlich wünscht. Jetzt verlassen wir diese Komfortzone."

Auch für ihn ist die Partnerschaft mit dem SV Langenenslingen logisch - ein Ort, eine Mannschaft. Und auch in der Jugend will der SV Andelfingen gemeinsame Sache mit dem SV Langenenslingen machen. "Natürlich muss man so ehrlich sein und sagen, dass unsere Anzahl der Jugendspieler gegen null geht, aber natürlich wollen wir die wenigen, ein bis zwei pro Altersklasse, an den Verein binden und erhalten", sagt Wiest. Im Aktivenbereich verfüge der SV Andelfingen, so Wiest, derzeit über sechs Spieler, die in der kommenden Saison in der SGM spielen.

Dazu bringt der SV Andelfingen (Wiest: "Derzeit haben wir 250 Mitglieder) zwei Sportplätze in die "Ehe" ein. Diese Synergien gelte es zu nutzen. "Wir haben den Soppenbach-Park und die Straußen-Arena mit unserem "Häusle". In der Vergangenheit war es so, dass wir am ersten Freitag im Monat in Andelfingen trainiert haben. Dann war auch das Sportheim auf, das wussten auch unsere anderen Sportgruppen, wie das Männerturnen", spricht Wiest die Bedeutung des geselligen Vereinslebens an. Und auch die Spiele in der kommenden Saison sollen mal in Langenenslingen und mal in Andelfingen ausgetragen werden. Eine genaue Vorgehensweise werde man aber noch festlegen, so Wiest.