Herr Danninger, „Refugees welcome“ sagt Ihre Mannschaft. Wie kam es zu diesem Statement?
Robert Danninger: Den Anstoß gab eine Spielermutter, die fand, man müsste etwas tun. Man unterhält sich, bekommt vieles mit zu diesem Thema, positiv wie negativ. Nun wollten wir eben auch unsere Position dazu ausdrücken.
Ohne Widerworte?
Danninger: Unsere Spieler waren alle sofort dafür. Es war kein einziger dabei, der gesagt hat: „Nein, mache ich nicht mit.“ Wir sind sogar schon einen Schritt weiter und haben bei der ersten und zweiten Mannschaft mittlerweile 20 bis 30 Tüten mit Kleidung, Schuhen, Bällen gesammelt – mit allem Möglichen, das wir den Flüchtlingen gerne spenden möchten.
Gab es schon Reaktionen auf das Foto und die Aktion?
Danninger: Unsere Spieler haben das Foto in ihren privaten Facebook-Accounts geteilt. Da bekommt jeder natürlich seine eigenen Kommentare dazu. Ich habe es auch geteilt und vorhin, als ich geschaut habe, hatte ich 18 Kommentare, die von „Geile Geschichte“ bis „Super Aktion“ durchweg positiv waren.
Auch wir finden: Das war eine großartige Aktion. Wird es denn noch mehr solche Ideen vom SV Wacker geben?
Danninger: Wir wissen nicht genau, wie die Abläufe sind, was Flüchtlinge dürfen und was nicht. Ob man sie so einfach zum Training einladen darf, zum Beispiel. Wenn ja, würden wir sie sehr gerne zu uns einladen, um mit uns zu spielen. Rund einen Kilometer von unserem Vereinsgelände entfernt liegt eine Aufnahmeeinrichtung, von dort würden wir die jungen Leute auch abholen.
Ist es denn Ihrer Meinung nach Aufgabe eines Sportvereins, Position zu diesem besonderen Thema zu beziehen?
Danninger: Wir sind nicht politisch aktiv, wir sind auch Anfänger, was diese ganze Thematik angeht. Aber Menschen willkommen zu heißen, sie zu einem Spiel einzuladen, ihnen Kleidung und Bälle zu spenden, das kann doch jeder machen. Wir sind selber eine Multikulti–Mannschaft beim SV Wacker und was bitte kann man gegen ein bisschen mehr Multikulti haben?