2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Bernd Seyme
F: Bernd Seyme

Ein Titel mit langer Wartezeit

SC Lüstringen gewinnt erstmals den Addi-Vetter-Cup

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Ein Sieger, mit dem nicht viele gerechnet hatten: Der SC Lüstringen ist Sieger des Addi-Vetter-Cups 2018. Der Bezirksligist holte nach einem überragenden Turnier verdient den Titel – und räumte auch bei den individuellen Auszeichnungen groß ab.

Als der SC Lüstringen letztmals im Finale des Vetter-Cups stand, war von den diesjährigen Finalteilnehmern noch keiner geboren. SCL-Spielertrainer Oliver Villar war gerade einmal sieben Jahre alt. 1987 hatten die Lüstringer gegen den SV Eintracht verloren. 31 Jahre später lief es besser – viel besser. Nach einem ohnehin schon starken Turnier setzte der Bezirksligist im Endspiel noch einmal einen oben drauf. Beim überraschend deutlichen 8:1-Sieg zeigten die Lüstringer ihre beste Leistung und holten so erstmals den Titel. „Ehrlich gesagt kann ich es noch gar nicht richtig fassen und habe Probleme meine Freude zu zeigen. Es ist etwas unwirklich, dass wir so klar gewonnen haben“, sagte Villar.

Auch seine Spieler hatten Probleme, das Geleistete passend zu formulieren. „Als Nikola Milosevic vor drei Monaten gesagt hat, dass wir das Ding holen, haben wir alle geschmunzelt. Jetzt geht dieser Traum in Erfüllung, das kann man gar nicht in Worte fassen“, sagte Jeronimo Echelmeyer, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Dass der Sieg des SCL verdient war, zeigt noch eine andere Tatsache. Echelmeyer und sein Teamkollege Sercan Cam teilten sich den Titel des besten Torjägers mit jeweils zehn Treffern. Beide stehen so natürlich im Allstarteam des Turniers, das Slava Novikov (SSC Dodesheide) als bester Torwart, sowie Sven Rüschenschmidt-Sickmann (VfL Osnabrück) und Sami Harikou (VfR Voxtrup) komplettieren.

In den beiden Endrundengruppen früher am Tag war es noch ziemlich unterschiedlich gelaufen. Lüstringen und Dodesheide zeigten gegen den SV Rasensport und RW Sutthausen gute Leistungen und qualifizierten sich so bereits vor dem abschließenden direkten Duell für das Halbfinale. Dort riskierten beide Teams nicht, trennten sich 0:0 und Lüstringen wurde so Erster.

In der anderen Gruppe gab es schon vor den Platzierungsspielen ein echtes Endspiel zwischen dem SC Türkgücü und dem VfR Voxtrup um das letzte Halbfinalticket. In einem intensiven, aber jederzeit fairen Spiel erzielte Claas Seidel in der Schlussminute den Siegtreffer zum 2:1. Die Serie des SCT war damit gebrochen. Der aktuelle Tabellenführer der Kreisliga hatte zuletzt dreimal in Folge in gerade Jahren den Vetter-Cup gewonnen. Zu Masters fahren dürfen sie trotzdem als bester Gruppendritter: Sie nehmen den Platz der VfL-Youngster ein, die Mitte Januar aus Termingründen nicht antreten können. Mit ihrem technisch starken und erstaunlich souveränen Spiel hatten sie überzeugt und alle Gruppenspiele gewonnen.

Im ersten Halbfinale standen sich dann mit Lüstringen und Voxtrup zwei der defensivstärksten Teams des Turniers gegenüber. Es entwickelte sich ein würdiges Semifinale, das verdient 2:2 endete. Es folgte ein denkwürdiges Neunmeterschießen. Vor allem der zweite Lüstringer Versuch sorgte für große Emotionen. Marius Nolte zielte ganz genau und traf die Unterkante der Latte. Von dort landete der Ball knapp hinter der Linie und das Tor zählte. Zum Helden wurde SCL-Torhüter Adrian Struhkamp, der zwei Neunmeter parierte und seinem Team so den Finaleinzug bescherte.

Im zweiten Halbfinale agierten der VfL und Dodesheide lange recht abwartend, bis Krenar Krasniqi kurz vor der Halbzeit mit einem platzierten Gewaltschuss die Führung erzielte. Neun Sekunden nach der Pause glich Max Schmidt dann aus. Dabei blieb es, auch wenn der VfL vor allem in der Schlussminute etliche Großchancen ausließ. Im Neunmeterschießen zeigte der VfL eine bemerkenswerte Coolness und verwandelte alle Versuche, während der SSC zweimal vergab. Platz drei holten sich die Dodesheider dann auch vom Punkt gegen Voxtrup.

Im Endspiel wirbelte Lüstringen dann angeführt vom Duo Echelmeyer/Cam und brach so die Moral der VfL-Youngster. Für die Lüstringer ist es der erste Titel in der langen Geschichte des Vetter-Cups. Auch wenn sie erst einmal Probleme hatten das alles zu glauben.


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Aufrufe: 031.12.2018, 15:18 Uhr
Schlaack u. Albers / Neue Osnabrücker ZeitungAutor