2024-06-17T07:46:28.129Z

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Shinji Okazaki (links) und Takashi Yamashita gründeteten im Sommer einen japanischen Fußballverein. Dieser sorgt für reges Medieninteresse. Foto: Marth
Shinji Okazaki (links) und Takashi Yamashita gründeteten im Sommer einen japanischen Fußballverein. Dieser sorgt für reges Medieninteresse. Foto: Marth

Ein Sprungbrett für Japaner

Okazaki-Klub sorgt für überregionales Medieninteresse +++ SKY-Bericht könnte weltweit ausgetrahlt werden

Mainz. Die rheinland-pfälzisches Landeshauptstadt ist seit dem Sommer um eine Fußballattraktion reicher. 05-Star Shinji Okazaki hat mit seinem Freund Takashi Yamashita einen japanischen Verein gegründet, der aktuell in der C-Klasse Ost I spielt. Durch den japanischen Nationalstürmer kommt dem jungen Verein viel Aufmerksamkeit zu. Mehrere TV-Sender statteten dem Klub einen Besuch ab. In der vergangenen Woche war SKY vor Ort. Und FuPa ebenfalls.

Die Spieler des FC Basara Mainz verlassen die Kabine. Gleich ist Training. Noch ein Shakehand mit Shinji Okazaki. Jeder Handschlag zaubert ein Lächeln auf das Gesicht des japanischen Nationalspielers in Diensten des FSV Mainz 05. Er hat Spaß, dass merkt man ihm an.

Mit dem FC Basara möchte Okazaki der Stadt Mainz etwas zurückgeben. Hier fasste er in der Bundesliga so richtig Fuß, traf in bisher 45 Spielen 22 Mal ins Tor. Zuvor waren es in Stuttgart lediglich zehn Treffer in 63 Spielen. In Mainz traf er auf Takashi Yamashita, seinen alten Freund aus Hochschulzeiten in Kobe. Yamashita dolmetscht an Spieltagen, ist Freund und Helfer.

Irgendwann im Frühjahr saßen beide in einem Café, quatschen über Gott und die Welt. Dann kamen sie auf die Idee einen japanischen Fußballverein zu gründen. Ein Verein, gemischt aus Einheimischen und Japaner, die nach Deutschland kommen. Schnell wurde aus der Idee Wirklichkeit.

Eine komplett andere Welt

„Meine Landsleute kommen in ein neues Land, mit einer ganz anderen Kultur und einer fremden Sprache“, erzählt Yamashita. Keine einfache Umstellung. Beim FC Basara können sie ihren Sport und Integration verbinden. „Durch den Kontakt mit deutschen Spielern lässt sich die Sprache einfacher erlernen“, so Yamashita. Auch sei die Umstellung von japanischen auf deutschen Fußball groß. Doch der Verein, der in der C-Klasse Ost 1 spielt, soll für die Kicker aus dem Land der aufgehenden Sonne nur eine Durchgangsstation sein. „Wir wollen ein Sprungbrett für Japaner sein“, so Yamashita. Ein Sprungbrett in höhere Ligen.

Okazaki versteckt sich

Einen großen Anteil an der Integration hat auch Shinji Okazaki, der regelmäßig bei den Diamanten, so die deutsche Übersetzung für Basara, vorbeischaut. Mal angekündigt, mal spontan. „Im letzten Heimspiel hat er sich über 90 Minuten versteckt“, lacht Basara-Trainer Matthias Güldener. Okazaki war abergläubisch. „Die beiden vorherigen Spiele unter seinen Augen haben wir verloren. Aber jetzt haben wir gewonnen, da kann er sich auch wieder von Beginn an zeigen“, so Güldener.

Das Okazaki einen Verein mitgegründet hat, hat sich mittlerweile in der großen Fußballwelt herum gesprochen. Der SWR und ein japanischer Sender waren bereits da. Und in der vergangenen Woche der Bezahlsender SKY. Dieser drehte einen Bericht, der am kommenden Sonntag im Vorspann des Bundesliga-Spiels des FSV Mainz 05 beim Hamburger SV laufen soll. Doch nicht nur Deutschlandweit könnte dieser Bericht zu sehen sein. SKY bietet den Film allen Ländern an, in denen sich die dortigen Sendestationen die Bundesliga-Rechte gesichert haben. Gut möglich, dass der FC Basara über die Stadtgrenzen von Mainz hinaus bekannt wird.

Der Bericht des SWR kann unter folgendem Link angesehen werden:

SWR Landesschau Rheinland-Pfalz vom 21.11.2014

Aufrufe: 02.12.2014, 10:50 Uhr
Benjamin MarthAutor