Die Spatzen hatten es schon lange von den Dächern gepfiffen, bestätigt hat es Benjamin Baier, Sportlicher Leiter der SG Schönthal: „Wir haben die SG aufgelöst und einen ganz neuen Fusionsverein gegründet.“ Doch ein neuer Name ist daraus nicht entstanden, das Konstrukt heißt weiterhin SG Schönthal/Premeischl. Allerdings mit dem kleinen aber entscheidenden Zusatz SG Schönthal/Premeischl „e. V.“.
Auf den ersten Blick nur eine kleine Erweiterung des Namens, doch für den Verein eine sehr bedeutende Änderung: „Dadurch gelten wir als Fusionsverein und könnten damit auch in die Bezirksliga aufsteigen.“ Einer jener wunden Punkte des Verbandes, dass SG-Teams die Kreisliga nicht nach oben verlassen können. Damit war die abgelaufene Saison der Kreisliga West bekanntlich zur Farce geworden, weil Meister SG Ettmannsdorf, der sich künftig wieder als SC Ettmannsdorf II um den Aufstieg bemühen will, und eben „Vize“ SG Schönthal am Ende der Fahnenstange angelangt waren, die Teams dahinter aufgestiegen sind.
Obwohl die SG Schönthal/Premeischl (gezwungenermaßen) immer den Ball flach gehalten hatte in Sachen Aufstieg, künftig scheint es doch Thema zu sein angesichts der klitzekleinen Schönheitsoperation am Namen mit vielleicht großen Folgen. So war die Fusion der einzig logische Schritt: „Zum einen haben wir gesehen, dass die Zusammenarbeit der beiden Vereine hervorragend klappt, wir Vizemeister geworden sind. Zum anderen wollen wir nicht zuletzt unseren jungen Spielern eine Perspektive bieten“, so Baier. Und Bezirksliga ist auf alle Fälle eine Perspektive im Teilkreis Cham.
„Alle Verantwortlichen und die Zuschauer stehen hinter dieser Entscheidung“, bekräftigt der SG-Manager. „In der Jugend sind die Spieler schon seit Jahren zusammen, im Herrenbereich sollten sie dann auf einmal gegeneinander spielen“, war der Zusammenschluss sportlich sehr fruchtbar.
SG-Trainer Wolfgang Galli freut sich ebenfalls über die Fusion: „Das ist wichtig, es freut mich für die Spieler, dass sie nun die Chance haben, um den Aufstieg in die Bezirksliga mitzumischen“. Natürlich wollen alle einen Schritt nach dem anderen tun, nicht das Fell des Bären verteilen, bevor er überhaupt erlegt ist. Denn vor nichts haben Amateurfußballer mehr Angst als vor der Häme der Konkurrenz.
„Zu allererst bin ich froh, dass die letzten Saison so gut gelaufen ist. Wir haben es geschafft, aus zwei Vereinen ein funktionierendes Team zu bilden. In der Mannschaft steckt große Moral, Ehrgeiz und alles was dazugehört, um erfolgreich zu sein“, hat dem Trainer auch imponiert, dass die Jungs weiter voll motiviert waren, obwohl klar war, „dass wir nicht aufsteigen dürfen“ Und nur 23 Gegentore über die ganze Saison hinweg in dieser Kreisliga West, das ist wahrlich Bezirksliga-reif.