Ein Jahr gingen sie getrennte Wege. Nach dem direkten Wiederaufstieg der SSG Kernscheid sind die beiden Rivalen nun wieder in der B-Liga Trier/Saar vereint und treffen am Sonntag, ab 14.30 Uhr, im Platzderby in Trier-Irsch aufeinander. „Es herrscht eine riesige Vorfreude. Wir spielen auf dem gemeinsam genutzten Kunstrasen. So haben beide ein Heimspiel. Es wird eine ganz besondere Partie, in der wir klarer Außenseiter sind“, gibt Kernscheids Spielertrainer Jona Schulz die Favoritenrolle an den Gegner weiter. Der erste Spieltag bestätigt indes die Einschätzung von Schulz: Zumal der Wiederaufsteiger seinen Auftakt mit dem 1:5 bei der SG Hochwald Zerf II vermasselt hat. Irsch setzte beim 6:2 über A-Liga-Absteiger DJK St. Matthias Trier gleich ein Ausrufezeichen.
„Zerf war gut besetzt und hatte sehr starke Leute in der Offensive. Sie hatten eine hohe individuelle Klasse und waren sehr effektiv. Jeder Schuss hat gesessen. Mit zweiten Mannschaften ist das ja immer ein Lotteriespiel“, sagt Schulz. Er musste sich eingestehen, mit seinem Team chancenlos gewesen zu sein. „Wir wissen das aber einzuordnen“, wollen Schulz, sein Trainerkollege Stephen Raach und das Team nun ihre Chance beim Schopfe packen. „Wir sehen Irsch als Aufstiegskandidaten Nummer eins – und wissen um ihre hohe Offensivqualität, können aber mit der Außenseiterrolle umgehen. Wir sind zwar Rivalen, doch die Stimmung ist nicht angespannt oder gar aggressiv.“
Kernscheid hat voraussichtlich alle Spieler an Bord. Tobias Spruck, gemeinsam mit Philipp Hermes Coach des SV Trier-Irsch, blickt gerade dem Derby gerade nach dem starken Auftakt mit Zuversicht entgegen: „Wir wollen an den letzten Sonntag anknüpfen, auch wenn wir wissen, dass solch ein Spiel seine eigenen Gesetze hat.“ Für Spruck ist es das erste Derby dieser Art. „Die Jungs freuen sich tierisch darauf. Es wird auch von den Zuschauern her heiß hergehen.“ Für den mitspielenden Coach wird die Partie auch taktisch eine Herausforderung, weil die Favoritenrolle klar bei seinem Team liegt: „Wir wollen möglichst lange die Null halten.“ Fehlen werden indes der verletzte Oliver Wengler (Schambeinentzündung) und der gesperrte Marco Döring. Die Bedeutung dieses Spiels spiegelt sich auch in der Ansetzung des Schiedsrichters wider. So leitet kein Geringerer als Kreisschiri-Chef Arndt Collmann dieses Duell. Zuletzt standen sich die SSG Kernscheid und der SV Trier-Irsch in der Saison 2017/18 gegenüber. Beide Male gab es viele Tore. Jeweils gewann Irsch (5:4, 3:2). Der letzte Kernscheider Sieg datiert vom 23. August 2015, als am Ende ein 2:1 stand. (L.S.).