2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hoffnungsträger der SpVgg Lam: Michael Hamberger.
Hoffnungsträger der SpVgg Lam: Michael Hamberger. – Foto: Simon Tschannerl

Ein großer Kämpfer für seine Osserbuam

Michael Hamberger kehrte zu seinem Heimatverein zurück +++ Für den Klassenerhalt spielt der Stürmer sogar auf der Sechser-Position

Michael Hamberger gehört zu den bekanntesten Fußballern im Landkreis Cham. Der Angreifer kickte ein Jahrzehnt bei der DJK Vilzing und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Huthgartenkicker 2014 den Aufstieg in die Bayernliga schafften. Seit Anfang des Jahres spielt der 30-Jährige, der seit knapp zwei Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach München verlagert hat, für die SpVgg Lam.

Für seinen Heimatverein konnte der 30-Jährige in drei Pflichtspielen zwei wichtige Tore erzielen und stellte damit seinen Stellenwert für die Osserbuam unter Beweis. Im Interview spricht Hamberger unter anderem über den Abstiegskampf mit den Lamer Fußballen und seine sportlichen Zukunftspläne.

ier Spiele, sieben Punkte. Nach der langen Corona-Pause ist es bei der SpVgg Lam nach dem Re-Start nicht schlecht gelaufen, wenngleich die Niederlage beim abgeschlagenen Schlusslicht SpVgg Pfreimd sehr ärgerlich war. Welches Fazit ziehen Sie nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im September?
Michael Hamberger (30): Unser Start war mit sieben Punkten aus drei Spielen hervorragend. Besonders das Unentschieden gegen Weiden, den Tabellenzweiten, hat uns Aufschwung verliehen. Das Spiel gegen Pfreimd zu verlieren, war natürlich dann umso bitterer. Ich befürchte, dass diese drei verlorenen Punkte am Ende entscheidend sein könnten. Grundsätzlich konnten wir jedoch einige Dinge verbessern und das führte zu einer guten Stimmung im Team. Daher sind wir froh, dass wir nach einer turbulenten Vorbereitung immerhin sieben Punkte verbuchen konnten.

Nach etlichen Spielzeiten bei der DJK Vilzing und einem Jahr bei der SpVgg Haidhausen und dem SV Pullach sind Sie zu Ihrem Heimatverein zurückgekehrt, den Sie als Jugendlicher in Richtung 1. FC Bad Kötzting verlassen haben. War der Wechsel nach Lam der richtige Schritt? Beruflich sind Sie ja seit mittlerweile fast drei Jahren in München tätig und müssen deshalb einen hohen Aufwand auf sich nehmen....
Als im Winter klar war, dass ich nicht weiterhin in München Fußball spielen werde, war ich mir relativ schnell mit den Verantwortlichen der Spvgg Lam einig. Ich wollte meinen Heimatverein als Neuling in der Landesliga unterstützen, damit dieser den Klassenerhalt packt. Das wird jedoch nicht ganz einfach werden, da in der Vorrunde einfach viel zu wenige Punkte geholt wurden. Wie es aber auch immer ausgehen wird, war es für mich auf der Zielgeraden meiner aktiven Laufbahn jedoch der absolut richtige Schritt.

In den vergangenen Jahren wurden Sie fast ausschließlich als Mittelstürmer eingesetzt. In den letzten Wochen haben Sie Außenstürmer oder zuletzt gar Sechser gespielt. Entwickeln Sie sich auf Ihre alten Fußball-Tage noch zum Allrounder?
(schmunzelt) Ich komme auf meine alten Tage noch ziemlich rum, das stimmt. Um die Klasse zu halten, muss man oft auch etwas flexibel sein. Natürlich spiele ich am Ende des Tages am liebsten auf meiner angestammte Position, dazu muss aber auch immer die Spielweise der Mannschaft passen.

Neben der ordentlichen Punkteausbeute sticht auch eine andere Statistik der SpVgg Lam ins Auge, die allerdings nicht erfreulich ist. Sage und schreibe sechsmal wurden Mannschaftskameraden von Ihnen seit dem Re-Start aufgrund von Platzverweisen vorzeitig zum Duschen geschickt. Hat die SpVgg Lam ein Disziplinproblem oder wie sind die vielen Hinausstellungen zu erklären?
Wir spielen nicht übertrieben hart oder haben gar ein Disziplinproblem, verhalten uns in den entscheidenden Momenten allerdings teilweise einfach noch zu naiv. Dies soll jedoch kein Vorwurf an unsere junge Mannschaft sein. Es zeigt jedoch, dass wir mit jungen Spielern arbeiten, die natürlich noch erfahrener werden müssen. Außerdem ist meine persönliche Meinung, dass immer mehr Schiedsrichtern das Fingerspitzengefühl fehlt.

»Einer unserer Trümpfe ist unser mannschaftlicher Zusammenhalt.«



An Spannung ist die Landesliga Mitte kaum zu überbieten, mehr als die halbe Liga ist noch in den Abstiegskampf verwickelt. Warum wird die SpVgg Lam am Ende über dem ominösen Strich stehen?
Das Problem ist, dass wir zum Winter lediglich 25 Punkte auf dem Konto hatten. Mit dieser mageren Ausbeute hat man verständlicherweise schlechte Karten, die Liga direkt zu halten. Wir konnten nach der Corona-Pause Gott sei Dank einige wichtige Punkte sammeln und somit den Anschluss ans rettende Ufer herstellen. Zusätzlich nutzten wir die Spiele, um uns als Team weiter zu entwickeln. Einer unserer Trümpfe ist unser mannschaftlicher Zusammenhalt. Wir haben überwiegend Spieler im Kader, die aus Lam und der näheren Umgebung stammen, was in einer solchen Klasse wie der Landesliga in dieser Form nicht mehr alltäglich ist. Vielleicht verhilft uns dieser Zusammenhalt in den restlichen Spielen zu den nötigen Punkten.

In Ihrer Laufbahn haben Sie viele Höhen und auch ein paar Tiefen erlebt. Mit der DJK Vilzing sind Sie aus der Landesliga abgestiegen, dann aber auch zweimal aufgestiegen. In Ihrer Vita stehen 164 Bayernliga-Einsätze, bei denen Ihnen 41 Treffer glückten. Wie lange werden Sie dem runden Leder noch hinterherjagen? Wird man Sie vielleicht irgendwann auch als Spielertrainer sehen?
Ich konzentriere mich aktuell voll und ganz auf den Abstiegskampf mit der SpVgg Lam. Wie es dann in der kommenden Saison für mich weitergehen wird, wird sich zeigen. Aufgrund der Corona-Problematik können momentan ohnehin in keinem Lebensbereich große Pläne geschmiedet werden.

Aufrufe: 09.11.2020, 08:49 Uhr
redAutor