2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Seine Weckrufe werden oft nicht richtig wahrgenommen: Gau-Bickelheims Coach  Christian Stelzel.	Foto: pa/Axel Schmitz
Seine Weckrufe werden oft nicht richtig wahrgenommen: Gau-Bickelheims Coach Christian Stelzel. Foto: pa/Axel Schmitz

Ein Derby mit eingebauter Treffergarantie

Beim Aufeinadertreffen von Gau-Bickelheim und der SG Wiesbachtal sind in der Vergangenheit nie weniger als vier Tore gefallen

Gau-Bickelheim. Es ist das vielleicht unterhaltsamste Derby der gesamten Liga. Das Duell zwischen der TSG Gau-Bickelheim und der SG Wiesbachtal liefert immer eine Menge Highlights und lässt jeden Zuschauer auf seine Kosten kommen. So fielen in den vergangenen acht Aufeinandertreffen immer mindestens vier Tore, insgesamt klingelte es sogar 47 Mal im Kasten der beiden Mannschaften. Auch am Samstag um 16 Uhr dürfte das nicht anders laufen. Der Saisonstart in der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms verspricht erneut ein sehr torreiches Match. Denn zusammen sind in den fünf Partien der Nachbarorte mal so eben schlanke 53 Treffer gefallen und aus Trainersicht natürlich auch wieder definitiv zu viele Gegentore.

Aber sowohl in Gau-Bickelheim als auch in Wallertheim ist diese Problematik nichts Neues. Der Wunsch nach Besserung steht jedoch weiterhin. Insbesondere SG-Trainer Ronny Weimer versucht nun, da richtig dagegen zu steuern. „Unser Augenmerk liegt auf der Defensive. Da müssen wir etwas ändern.“ Seine Hoffnungen auf mehr Stabilität ruhen auch auf Joshua Gruber und Igor Goncalves, mit denen Weimer so langsam wieder richtig planen kann. Grundsätzlich nimmt er das gesamte Team in die Pflicht. „Da geht es um Laufwege und Bereitschaft. Jeder muss in der Defensive mitarbeiten.“ Letztlich soll das Ganze zu einem führen: zu Punkten. Denn die aktuelle Bilanz befriedigt Weimer keineswegs. „Es ist ein sehr bescheidener Start, den wir hatten. Vier Punkte aus fünf Spielen ist gar nichts.“

Und auch mit seinen herausragenden Individualisten in der Offensive erhofft sich der Coach in den kommenden Wochen einen Sprung in der Tabelle. Auch ohne den langzeitverletzten Dennis Barth ist sich Weimer bewusst: „Offensiv kriegen wir immer was auf die Reihe. Mit Michael Szymkow, Tom Ehrhardt und Johannes Schmidt sind wir immer in der Lage, was zu machen.“ Allerdings heißt das nicht, dass er zwingend von einem Dreier im Derby ausgeht. Die Statistik in den jüngsten direkten Duellen (Vier Siege, drei Remis, eine Niederlage) spricht zwar für die SG, aber Weimer schätzt den Gegner stark ein. „Was das Kurzpassspiel betrifft, ist das die stärkste Mannschaft der Liga. Deshalb halte ich sie für einen harten Brocken“, sagt er und sieht auch eine Parallele zwischen beiden Vereinen. „Ich sehe es ähnlich wie bei uns: Sie haben viel Potenzial, aber setzen es nicht um.“

Der SG-Coach ist absolut verwundert über den schwachen Start der TSG. Deren Trainer Christian Stelzel hat jedoch eine Erklärung parat. Er sagt: „Am Anfang sind wir oft zu schläfrig und rennen deshalb immer einem Rückstand hinterher. Und in der Vorwärtsbewegung spielen wir zu viele Fehlpässe.“ Außerdem habe bei den Auswärtsspielen in Armsheim und in Gundersheim die Tagesform nicht gestimmt. Deshalb belege Gau-Bickelheim auch nicht zu Unrecht den letzten Tabellenplatz, wenngleich er seinen Fußballern in den restlichen Begegnungen gegen Herrnsheim, Hochheim und Horchheim II eine sehr passable Leistung bescheinigt.

Auf die Stimmung und die Trainingsbeteiligung hatte das aber wenig Einfluss. Er vernimmt lediglich eine „Enttäuschung“ und einen „raueren Ton“, da „wir uns schon einen gesunden Mittelfeldplatz erhofft haben.“ An das Erreichen dieses Ziels glaubt er auch nach wie vor. Doch nun sei es erstmal wichtig, ein „Erfolgserlebnis“ einzufahren. „Dann kommt vieles alleine“, glaubt Stelzel und wünscht sich eine „Steigerung“ im Derby gegen „eine unbequeme und sehr kampfstarke Mannschaft.“ Und hätte sicher auch nichts gegen den ersten Saisonsieg einzuwenden.



Aufrufe: 08.9.2016, 20:30 Uhr
Nico BrunettiAutor