Egal, was kommt: Haas und Häb hören auf

In den folgenden fünf Pflichtspielen setzte es indes genauso viele Niederlagen (inklusive des 0:2 im Rheinlandpokal beim klassentieferen Mitte-Bezirksligisten SpVgg Cochem). Die vom Trainergespann Daniel Haas/Michael Häb betreute Mannschaft befand sich in einer Abwärtsspirale. Vor der Winterpause folgten noch einmal sieben Niederlagen in Serie. Dass die Mannschaft durchaus konkurrenzfähig ist, zeigen der 2:0-Sieg gegen Montabaur und das 1:1-Unentschieden gegen stark einzuschätzende Andernacher.

Während sich zum Beispiel Mitabstiegskonkurrent SV Mehring vor kurzem von seinem Trainergespann Jan Mombach/Stephan Zwaag getrennt hat, gehen sie bei der SG Ellscheid bis Sommer einen gemeinsamen Weg. „Im beiderseitigen Einvernehmen haben wir beschlossen, nach der Rückrunde dann getrennte Wege zu gehen. Arbeit und Familie machen es Daniel Haas nicht möglich, über den Sommer hinaus unser Trainer zu bleiben. Und Michael Häb ist zum vierten Mal Papa geworden und möchte ebenfalls mehr Zeit mit der Familie verbringen. Ein aufwändiger Trainingsbetrieb ist unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich. Daher starten wir mit voller Kraft gemeinsam in die Rückrunde, in der unser Trainerduo unser vollstes Vertrauen genießt und für den Klassenerhalt kämpft. Wir hätten gerne mit beiden Trainern weitergemacht, da wir mit ihrem Einsatz sehr zufrieden sind“, sagt der Sportliche Leiter René Diederichs und lässt durchblicken, dass die Zukunftsplanungen sowohl für die Bezirks- wie auch für die Rheinlandliga laufen würden.

Häb erklärt: „Die SG Ellscheid ist ein Ausnahmeverein, der für gute Jugendarbeit steht und mit dem ich Herzblut verbinde. Ich bin und bleibe ein Steininger und Unterstützer des Vereins.“ Der 46-Jährige betont, dass der Kader mehr Punkte hätte holen müssen. Allerdings war die SG dauerhaft vom Verletzungspech verfolgt und musste Woche für Woche einige Stammspieler ersetzen, die nicht zu ersetzen gewesen seien. Für Häb ist es bemerkenswert, dass seine Jungs sich nie aufgegeben, sondern immer weitergekämpft und in keinem Spiel versagt hätten.

2,8 Gegentore pro Spiel sind (viel) zu viel, das weiß auch Häbs Trainerkollege Haas: „Steigerungsbedarf haben wir ganz klar in der Defensive, in der wir konzentrierter arbeiten und Räume enger machen müssen. Zudem müssen wir uns in der Vorbereitung konditionell auf ein neues Level bringen.“ Talente wie Lorenzo Nebeler, Tom Hallebach, Jan Michels und Paul Minninger hätten eine tolle Entwicklung genommen. Haas hebt die Moral des Teams hervor, die „gigantisch“ sei und verrät, dass man trotz der Roten Laterne ruhig und gelassen bleibe. Zur sportlichen Talfahrt hat Teammanager Diederichs eine simple Erklärung: „Es fehlt unserer jungen Mannschaft einfach an Cleverness und Erfahrung.“

Die Alfbachtaler planen den Trainingsstart für 28. Januar. Das erste Punktspiel im neuen Jahr ist am 6. März, wenn es zum Heimspiel gegen den FC Germania Metternich kommt (15 Uhr, Strohn). Zuvor stehen Testspiele gegen Bezirksligist SG Wallendorf (29. Januar, 15.30 Uhr, Gillenfeld), Bezirksligist SG Wallenborn (5. Februar, 15.30 Uhr, Gillenfeld), Rheinlandligist FC Bitburg (12. Februar, 14 Uhr, Bitburg) und Bezirksligist SG Mont Royal Kröv (25. Februar, 19.30 Uhr, Gillenfeld) an.

Kapitän Jan Fritz bleibt trotz der schwierigen Lage optimistisch: „In der Rückrunde wollen wir konsequenter verteidigen und Konstanz reinbringen. Wir haben gesehen, dass wir mit allen Teams mithalten können und haben alle Chancen auf den Klassenverbleib. Lobenswert ist unsere positive Stimmung und die Tatsache, dass wir als Mannschaft funktionieren.“

Personal: Moritz Engel fällt mit einer schweren Fußverletzung wohl für die komplette Rückrunde aus, Kai Gayer ist berufsbedingt in Berlin und kann ebenfalls keinen Einsatz mehr in dieser Saison fahren. Brian Huang weilt aus beruflichen Gründen in München. Er steht bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Dafür gibt es fünf interne Neuzugänge, die aus der eigenen zweiten Mannschaft (Tabellendritter in der Kreisliga B-I Eifel) hochgezogen werden: Darunter sind zum Teil bekannte Namen, die früher bereits für die Rot-Weißen aktiv waren. Jannick Land (24 Jahre, Mittelfeld), Robin Schleidweiler (22 Jahre, Angriff), Luca Marinus (23 Jahre, Mittelfeld) und zwei weitere Akteure, mit denen letzte Details geklärt werden müssten, heißt es von SG-Seite. Häb freut sich auf die Spieler und lobt das Verhältnis zur Reservemannschaft, mit der stets ein enger Austausch stattfinde.

Vor den kommenden, entscheidenden Wochen fordert er (auch), dass die Trainingsbeteiligung besser werden muss: „Mit acht bis zwölf Mann kann man kein Rheinlandliganiveau halten.“ Kapitän Fritz kündigt selbstbewusst an: „Wir werden in der Rückrunde für die eine oder andere Überraschung sorgen.“