2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Michael Schnieders
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Dürens Angriff auf die Alemannia

Im Pokalfinale des Fußball-Verbandes Mittelrhein gab es zwei Klassenunterschiede, einen auf dem Papier – und einen auf dem Platz:

Alemannia Aachen spielt bekanntlich in der viertklassigen Regionalliga, der 1. FC Düren eine Klasse tiefer in der Mittelrheinliga – aber während der 90 Minuten war davon nichts zu sehen, im Gegenteil: Es war Düren, das wie der Favorit auftrat, hochverdient mit 1:0 gewann und in den DFB-Pokal einzog. Und dieser Erfolg kann durchaus so etwas wie ein Angriff auf die Alemannia sein.

Während das Finale offenbarte, dass die Aachener in dieser Verfassung auch in der Regionalliga ihre Schwierigkeiten haben dürften, viele Siege einzufahren, wirkten die Dürener bereits wie eine Mannschaft, die in dieser Klasse gut mithalten könnte. Gibt es womöglich in Zukunft eine Wachablösung? Alemannia hat viel Tradition, die finanziellen Mittel reichen aber nicht aus, um wieder in den Profifußball zurückzukehren, wo sich der Verein eigentlich sieht. Den FCD gibt es erst seit rund drei Jahren, der Club ist aber bereits jetzt in der Lage, Spieler von namhaften Viertligisten zu verpflichten; der Aufstieg in die Regionalliga sollte nur Formsache sein.

Das Dürener Projekt wird mitunter kritisch gesehen, die Fusion der Traditionsvereine FC Düren-Niederau und SG GFC Düren 99 gefällt nicht jedem. Und auch dass – dank des durchaus üppigen Etats – viele Spieler nicht aus der Region kommen, ärgert einige. Sportlich ist dieses Projekt allerdings über jeden Zweifel erhaben: Die Strukturen sind professionell, der Sportliche Leiter Dirk Ruhrig hat ein starkes Team zusammengestellt, Trainer Giuseppe Brunetto die Mannschaft gut eingestellt. Und es wirkt ein bisschen so, als wäre der 1. FC Düren mit dem ersten Pflichtspiel gegen den FC Bayern nicht am Ende seiner Träume.

l.weinberger@medienhausaachen.de

Aufrufe: 027.8.2020, 05:00 Uhr
Lukas Weinberger | AZ/ANAutor