2024-05-17T14:19:24.476Z

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Dem Vorstand des FC Bayern droht juristischer Ärger.
Dem Vorstand des FC Bayern droht juristischer Ärger. – Foto: Bernd Feil/M.i.S. via www.imago-images.de

Dumpinglöhne am Campus: Strafverfahren gegen Bayern-Vorstand

Kahn, Rummenigge und Co. wohl im Visier der Ermittler

Dem Vorstand des FC Bayern droht offenbar Ärger. Wegen möglicher Mindestlohnvergehen am NLZ ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Mitglieder.

München - Während sportlich für den FC Bayern gerade alles super läuft, droht nun großer juristischer Ärger. Gegen mehrere aktuelle und ehemalige Vorstände läuft laut der Sportschau ein Strafverfahren.

Ermittlungen gegen FC Bayern: Gesamter Vorstand offenbar im Visier der Staatsanwaltschaft

Das Hauptzollamt München ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I gegen den Rekordmeister. Der Verdacht lautet, dass Arbeitsentgelt vorenthalten und veruntreut wurde. Genauer gesagt wird wegen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz am Nachwuchsleistungszentrum, dem FC Bayern Campus, ermittelt.

Offenbar ist der gesamte Vorstand mit Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic, dem stellvertretenden Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sowie dem dienstältesten Vorstandsmitglied Andreas Jung von dem Verfahren betroffen. Weitere Beschuldigte sind die ehemaligen Vorstände Karl-Heinz Rummenigge und Jörg Wacker.

Unerlaubte Dumpinglöhne am Campus: Wusste der FCB-Vorstand Bescheid?

Dem WDR-Hintergrundmagazin „Sport inside“ liegt offenbar ein Schreiben des Hauptzollamtes vor, aus dem die Vorwürfe hervorgehen. Die beschuldigten Vorstände des FC Bayern stehen laut diesem im Verdacht, von möglichen unerlaubten Dumpinglöhnen am Nachwuchsleistungszentrum gewusst zu haben.

Gegenüber „Sport inside“, erklärte offenbar ein Sprecher des Hauptzollamtes München am 27. Dezember, dass sie die Ermittlungen bei Aktiengesellschaften immer zuerst gegen den Vorstand richten. Erst im Zuge des Verfahrens würde dann die Schuld einzelner Personen im Detail geklärt werden. Das erkläre laut der Sportschau auch, warum Campus-Leiter Jochen Sauer nicht aufgeführt wird.

Das Magazin hatte schon am 23. November über das anberaumte Ermittlungsverfahren gegen die Münchner berichtet. Die Staatsanwaltschaft München I wollte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch „aus ermittlungstaktischen Gründen“ noch nicht dazu äußern. Das Hauptzollamt München gab ebenfalls keine Informationen mit Verweis auf das Steuergeheimnis preis.

Ermittlungen gegen FC Bayern: Zeugenbefragungen im Januar - Verein äußert sich nicht

Gegenüber „Sport inside“ teilte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit, dass der Zoll erst seine Arbeit erledigen müsse, bevor Auskünfte erteilt werden können. Schon Ende Januar sollen wohl zahlreichen Zeugen befragt werden.

Beiträge der WDR-Sendung zu mutmaßlichen Mindestlohn-Vergehen in den Nachwuchsleistungszentren von Fußball-Bundesligisten hatten die Ermittlungen wohl in Gang gebracht. Neben dem FC Bayern geriet offenbar auch der FC Augsburg ins Visier der Ermittler. Jugendtrainer der Klubs hatten bei „Sport inside“ über die zweifelhaften Praktiken bei den Löhnen gesprochen.

Ehemalige Jugendtrainer sollen wohl unter den befragten Zeugen sein. Der FC Bayern hat sich gegenüber dem WDR-Magazin nicht geäußert.

Aufrufe: 028.12.2021, 14:04 Uhr
Marc DimitriuAutor